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  • ESA-Ministerratstagung 2012: 20. November 2012 - 21. November 2012

ESA-Ministerratstagung 2012

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Offline tomtom

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ESA-Ministerratstagung 2012
« am: 19. Januar 2012, 17:59:23 »
Die Themen der ESA-Ministerratstagung 2012 im November in Italien zeichnen sich mehr und mehr ab:

1. ISS-Finanzierung ab 2013 bis 2020 (und Reduktion 30% bzw. Nutzung)

2. ESA Beteiligung an Arianespace
Ob und wie die ESA die Mindereinnahmen durch Start von Ariane ausgleicht

3. Ariane ME bzw. Ariane 6

4. ISS-Kostenbeteiligung durch ATV-Nachfolger
ORION SM versus VAC

5. GMES Entwicklung und Betrieb (sh. auch EU)

6. ExoMars

7. Lunar Lander

u.v.m.
 
Für die einzelnen Themen haben wir ja auch Spezialthread, hier soll es mehr um die programmatischen und politischen Aspekte und Zusammenhänge gehen.

Die französische CNES hat sich schonmal für eine Überprüfung des ExoMars-Projekts ausgesprochen (es hat so viele Veränderungen seit dem ursprünglichen Plan gegeben)

und gegen ein Orion SM und für ein VAC zur Weltraumschrott-Entsorgung ausgesprochen.
http://www.spacenews.com/civil/120119-cnes-mixed-signals-exomars.html
« Letzte Änderung: 08. November 2012, 20:53:53 von tobi »
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tobi

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Re: ESA-Ministerratstagung 2012
« Antwort #1 am: 19. Januar 2012, 19:03:35 »
Ich denke auch ein unabhängiges Projekt (ATV-VAC) ist besser als das Orion-SM, was eine weitere Abhängigkeit von den USA bedeuten würde.

Aber im Artikel stehen noch andere wichtige Dinge:
Zitat
Bonneville said that if ESA does not propose what is known as a “Barter Element” that appeals to Europe’s desire for technological challenge and long-term utility, then France has the option of not participating in the extension of the station’s operations beyond 2015.

Wenn Frankreich mit dem neuen Post-ATV Vertrag mit der NASA nicht einverstanden ist, könnte man aus dem ISS-Programm 2015 aussteigen. Falls man sich mit der NASA nicht einigen kann, müsste man der NASA 450 Millionen Euro direkt aufs Konto überweisen.

Der deutsche Standpunkt zu der Thematik dürfte auch noch interessant werden. Eigentlich ist ja Robotik ein Schwerpunkt der deutschen Raumfahrtpolitik, was für das ATV-VAC spricht. Passt auch gut zur geplanten DEOS-Mission (Deutsche orbitale Servicing Mission).

runner02

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Re: ESA-Ministerratstagung 2012
« Antwort #2 am: 20. Januar 2012, 21:07:00 »
Zitat
Falls man sich mit der NASA nicht einigen kann, müsste man der NASA 450 Millionen Euro direkt aufs Konto überweisen.

Wegen ausbleibender Lieferleistung, nehme ich mal an?

Kreuzberga

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Re: ESA-Ministerratstagung 2012
« Antwort #3 am: 06. Februar 2012, 20:49:32 »
Weitere Entscheidungspunkte werden sein:

- Space Situational Awareness (SSA) - Wie geht's weiter? Wieviel Geld soll da reingesteckt werden?
- ESA-Oberstufe für die VEGA, statt AVUM und 3. Stufe (Lyra-Programm)
- ExoMars wird sicherlich auf dem Verhandlungstisch landen
- Neue Entscheidungsstrukturen - dafür hatte Dordain schon bei der letzten Ministerratssitzung gekämpft, aber nichts erreicht
- Entscheidung über europäische Mondlandesonde (MoonNext)

Und noch einige mehr...

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Offline tomtom

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Re: ESA-Ministerratstagung 2012
« Antwort #4 am: 09. Februar 2012, 23:56:17 »
Die Liste der Baustellen wird noch länger, Eumetsat hat Schwierigkeiten, die Finanzierung des EPS-SG Wettersatelliten zu organisieren (auch weil die NASA ein Instrument dazu nicht liefern kann und das evtl. in Europa nachentwickelt werden müßte). Die ESA soll im Nov. darüber diskutieren.
http://www.spacenews.com/policy/120209-europe-defers-weather-sats.html
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Offline Nitro

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Re: ESA-Ministerratstagung 2012
« Antwort #5 am: 10. Februar 2012, 00:10:24 »
Kleine Korrektur am Rande. Die vier Instrumente wären von der NOAA gekommen, nicht von der NASA. Das Hauptinstrument wäre entweder MHS oder ein Nachfolgemodell geworden und das muss auf jeden Fall ersetzt werden. Auf die anderen drei kann man schmerzlich verzichten.
Bevor man einen Beitrag letztendlich abschickt sollte man ihn sich noch ein letztes Mal durchlesen und sich dabei überlegen ob man ihn genau in diesem Wortlaut auch Abends seinem Partner und/oder Kindern ohne Bedenken vorlesen würde.

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Offline tomtom

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Re: ESA-Ministerratstagung 2012
« Antwort #6 am: 16. Februar 2012, 17:04:55 »
tobi hatte die Info zwar schonmal unter dem Thread "Ariane 5 - Zukunft" gepostet, aber die folgende offizielle Erklärung der Minister von Frankreich und Deutschland scheint mir auch im Zusammenhang mit der ESA-Tagung im November von Bedeutung:

Neben dem Thema Trägerentwicklung und dem ISS-Beteiligungs-Beitrag ("ISS-Barter-Element") wird auch auf MERLIN eingegangen (geplanter Start jetzt 2016) und das man beim SSA-Thema (Space Situational Awareness) zusammenarbeiten will.

http://www.botschaft-frankreich.de/IMG/pdf/declaration_DE_entete_120206.pdf

Ich frag mich ja, warum in deutschen Pressemeldungen diese Vereinbarung noch nicht angekommen zu sein scheint.
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Offline tomtom

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Re: ESA-Ministerratstagung 2012
« Antwort #7 am: 26. Juli 2012, 19:03:31 »
Deutschland will sich auf dem Level von 2008 an den ESA-Programmen beteiligen, vielleicht etwas mehr.
Speziell gilt das für den Erdbeobachtungsbereich.

DLR-Chef Wörner, ESA-Direktor Liebig und Koordinator Peter Hintze trafen sich am 16.07.

http://www.spacenews.com/civil/120726-germany-space-contribution-2008-level.html

Eigentlich sollte TerraSAR und TanDEM-X durch Astrium so vermarktet werden, dass die Nachfolgesatelliten dadurch finanzierbar wären. Das klappt wohl nicht.

Wörner scheint zumindestens der Humor nicht abhanden gekommen zu sein: PPP bedeutet "privat-public-partnership" und nicht "public pays permanently"
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Offline tomtom

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Re: ESA-Ministerratstagung 2012
« Antwort #8 am: 12. September 2012, 20:43:13 »
Der für Navigation zuständige ESA-Direktor Didier Faivre möchte die nächste Galileo-Generation entwickeln, die ab 2020 die "alten" Satelliten ersetzen sollen.

Ich dachte ja, dass das Projekt ein EU-Projekt geworden ist, aber vielleicht doch nicht. Eine Budgetanforderung soll im November vorgelegt werden.

http://www.flightglobal.com/news/articles/ila-second-generation-galileo-must-launch-from-2020-376393/
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tobi

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Re: ESA-Ministerratstagung 2012
« Antwort #9 am: 25. September 2012, 22:38:37 »
Ein Update zur Ministeratskonferenz:
http://www.spacenews.com/civil/120925-esa-policy-conclave.html

Deutschland will die ISS halten, Frankreich neue Raketen und Exomars. Italien möchte mit einer verbesserten VEGA jetzt auch all-elektrische GEO-Satelliten starten und da ist natürlich ein deutsches Investment notwendig. Also spendet jeder für jedes Projekt etwas und alle sind glücklich.

Großbritannien wird weder im Trägerbereich noch bei der ISS Geld beisteuern. Das ist insbesondere deshalb Schade, da man ja in Großbritannien mit SABRE/Skylon neue Technologie entwickelt, die sehr vielversprechend für die Zukunft ist.

Deutschland ist außerdem strikt dagegen innerhalb der EU eine zweite europäische Raumfahrtagentur aufzubauen.

Und CNES Programmdirektor Thierry Duquesne fürchtet eine Erosion der industriellen Basis, sollte die Ariane 5 auf 5 Flüge pro Jahr fallen.

NCC1701

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Re: ESA-Ministerratstagung 2012
« Antwort #10 am: 25. September 2012, 23:52:34 »
Ich bin nach wie vor Entsetzt!!!

Die Zusammenarbeit in Europa beschränkt sich auf Auseinandersetzungen über ein paar Mio EURO.

In den Vereingten Staaten verbrennen die Mrd Dollar - Aber die schaffen immer noch eine Show (Curiosity)

Und in Europa verbrennen wir gerade unser (man rated) ATV.

Schade eigentlich...
NCC1701

tobi

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Re: ESA-Ministerratstagung 2012
« Antwort #11 am: 28. September 2012, 20:19:24 »
Frankreich will ESA-Beitrag um 3,7% erhöhen:
http://www.spacenews.com/civil/120928-france-boost-esa-contribution.html

Offenbar will man Deutschland als größter ESA-Beitragzahler wieder überholen.... ;)

Re: ESA-Ministerratstagung 2012
« Antwort #12 am: 28. September 2012, 21:00:58 »
Och, manche Länder müssen ihre realen Rückstände erst mal wieder ausgleichen ...

(Steht ja sogar so in der Meldung ...)
« Letzte Änderung: 29. September 2012, 07:39:04 von Schillrich »
\\   //    Grüße
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NCC1701

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Re: ESA-Ministerratstagung 2012
« Antwort #13 am: 28. September 2012, 23:59:35 »
ESA-Ministerratstagung 2012

Gibt es eine Agenda?
Kennt jemand die vorher sowieso schon feststehenden Ergebnisse?

Meine Vermutung:
Studien hier und da - jeweils einige Millionen natürlich...

Ariane 6 oder ECB wird natürlich vertagt - aber ein paar Millionen für weitere Studien machen wir dann doch.


WO ist der spirit of Kennedy???
Europa ist mit seinem ATV einfach zu perfekt - und darüber hinaus gibt es nicht einmal Ansätze für eine Vision.

PS:
Kann sich noch jemand an die automatische Landung von Phoenix (UNI Bremen) erinnern?

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Offline tomtom

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Re: ESA-Ministerratstagung 2012
« Antwort #14 am: 21. Oktober 2012, 22:41:37 »
Die ESA Ministerratstagung wird eine noch größte Ratssitzung sein als bisher. Douglas Messier listet 36 Staaten und Organisationen auf, die mit Delegationen anreisen und teilnehmen werden.

Ein wahrhaft großes Gremium, die zu hoffentlich guten Entscheidungen finden werden.

http://www.parabolicarc.com/2012/10/20/crucial-esa-ministerial-meeting-to-be-largest-yet/
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tobi

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Re: ESA-Ministerratstagung 2012
« Antwort #15 am: 21. Oktober 2012, 23:15:19 »
Der Bilduntertitel ist lustig: "Die Ritter der Tafelrunde" ;)

NCC1701

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Re: ESA-Ministerratstagung 2012
« Antwort #16 am: 22. Oktober 2012, 22:11:49 »
Die ESA Ministerratstagung wird eine noch größte Ratssitzung sein als bisher. Douglas Messier listet 36 Staaten und Organisationen auf, die mit Delegationen anreisen und teilnehmen werden.

Ein wahrhaft großes Gremium, die zu hoffentlich guten Entscheidungen finden werden.

http://www.parabolicarc.com/2012/10/20/crucial-esa-ministerial-meeting-to-be-largest-yet/

Sorry, aber in meinen Augen ist das das Ende der Raumfahrt in Europa.

Frankreich und Deutschland können sich nicht einigen. Wie sollen dann 34 weitere Parteien (Länder) das richten???

Das Wichtigste wird hier auch nur das abendliche Dinner sein. Und selbst das wird vergessen werden.


Alexey Leonov (erster Weltraumaustieg und Apollo-Sojus-Test Project) hat mal gesagt:
"Die sollen ARBEITEN..."

Der arme Alexey ist dann eben Künstler geworden....
NCC1701

tobi

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Re: ESA-Ministerratstagung 2012
« Antwort #17 am: 23. Oktober 2012, 22:22:47 »
Deutschland will den Mondlander bei der ESA Ministerratskonferenz durchsetzen:
http://www.spacenews.com/civil/121023-germany-push-moon-lander.html

Dabei soll der deutsche Anteil unter 60% gesenkt werden. Es müssen also noch Frankreich oder Italien einsteigen. Das wird also Gegenstand intensiver Debatten werden.

Deutschland will also mehr ISS, Ariane 5 ME, Orion SM und jetzt den Mondlander. Da geht Deutschland ja sehr ambitioniert in diese Konferenz. Ich denke, um all das zu bekommen, wird man deutliche Kompromisse gegenüber den Franzosen und Italienern machen müssen. Deutschland muss auch bei der Vega einsteigen und bei der Ariane 6 wird es sicherlich ein Vorlaufprogramm geben, wo sich Deutschland ebenfalls ordentlich beteiligen muss. Ansonsten sehe ich nicht, wie Frankreichs Unterstützung für die ME sichergestellt werden soll. ExoMars muss natürlich auch weiter gehen um Italiener und Briten zufriedenzustellen.

Die Feststoff-Ariane 6 (CNES-Idee) muss um jeden Preis verhindert werden.

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Offline tomtom

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Re: ESA-Ministerratstagung 2012
« Antwort #18 am: 07. November 2012, 19:01:43 »
Im Vorfeld der ESA-Ministerratstagung ein paar interessante Aussagen von ESA-Chef Dordain zum Thema ESA-EU auf der interparlamentarischen Konferenz in Warschau:

- Er lobt natürlich das Erreichte, diverse Wissenschaftsprojekte aber auch Galileo. Er betont aber auch, dass die ESA Mitgliedsstaaten die Gelegenheit haben, die europäische Raumfahrt und deren Industrie durch Investments zu gestalten. In den letzten 4 Jahren hat sich die Welt dramatisch verändert, neue Modelle der Entwicklung von Raumfahrtsystemen wie die von SpaceX sind entstanden. Er erwähnt auch China mit dessen automatische und bemannte Raumstationmissionen. Die ESA/EU müsse entsprechende Maßnahmen zu mehr Wettbewerb und Wachstum veranlassen.

- Interessanterweise sagt er, dass "SpaceX abhängig ist von einem garantierten NASA-Markt von 5 Starts pro Jahr".

- Er erwähnt, dass bei den Eumetsat mehr Wettbewerb erreicht wurde als beim Galileo Projekt.

- Er will ESA-Investments in ihrer Wirkung hebeln durch Partnerschaften mit der Industrie.

- Er nennt im Vorfeld der ESA-Ministerratstagung drei strategische Ziele, die ein 12 Mrd € Paket ergeben:
1. Erschließen von Wissen ( ca. 5 Mrd. € )
2. Ermöglichen von Services ( ca. 2,7 Mrd € ) - durch die Mitgliedsstaaten wie auch durch Eumetsat
3. Verbessern der Wettbewerbsfähigkeit der Industrie (ca. 4,5 Mrd € )

Für die Zusammenarbeit von ESA und EU sieht er da kein großes Problem, da man die selben Ziele hat und mit dem Geo-Return Prinzip sieht er die Arbeit der ESA als erfüllt, wenn das Limit bei 0,84 erreicht ist. Alles in allem ist das Geo-Return Prinzip zwar eine Restriktion, aber es war auch bisher ein Hilfmittel den Erfolg zu erreichen.

http://www.esa.int/SPECIALS/DG/SEM0WD62Q8H_0.html
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Offline ZeT

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Re: ESA-Ministerratstagung 2012
« Antwort #19 am: 08. November 2012, 14:47:07 »
Deutschland will also mehr ISS, Ariane 5 ME, Orion SM und jetzt den Mondlander.

Wo das hinführt sieht man an unseren Strassen. Baustellen überall, aber keine fertig weil nicht genug Geld da ist.

Die sollten sich lieber mehr um weniger kümmern. Sonst kommt da nie was gescheits bei raus.

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Offline tomtom

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Re: ESA-Ministerratstagung 2012
« Antwort #20 am: 12. November 2012, 18:38:29 »
DLR-Chef Wörner blogged über die Vorbereitungen und nennt die intensiven Auseinandersetzungen um ESA und EU eine heiße Debatte um ein kalte Kartoffel.

Er sieht die Debatte als grundlos an, da das Geo-Return Prinzip wichtige Vorteile aufweist und wer es anders haben möchte, könne das über ein eigenes EU-Programm beschließen und durchführen.

Stattdessen hält er es für dringend, die eigentlich wichtigen Entscheidungen zu treffen: die Zukunft der Trägerraketen, der Raumstation und anderer Aktivitäten.

http://www.dlr.de/blogs/de/desktopdefault.aspx/tabid-5896/9578_read-602/

So nachvollziehbar diese Sichtweise auch sein mag, es ist ja nun eigentlich nicht Aufgabe der Politik darüber zu entscheiden, ob der nächste Träger jetzt ein Feststoff- oder Flüssigkeitstriebwerk hat, ob es zum Mond geht oder zum Mars und ähnliches. Zumindestens müßte man bei derartigen Entscheidungen erwarten können, dass die Politiker dann auch dazu stehen.

Es ist aber die originäre politische Aufgabe, die organisatorischen Strukturen und Regeln möglichst effektiv zu gestalten. Dagegen wäre es ein Versäumnis, wenn diese Debatte nur unendlich weitergeführt werden würde.

Das man nach all den Erfahrungen (zb. Galileo) in der Sache kaum politische Fortschritte gemacht hat, muß dann doch überraschen.
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tobi

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Re: ESA-Ministerratstagung 2012
« Antwort #21 am: 12. November 2012, 23:51:59 »
Also scheint die entscheidende Frage, ob die EU ein ESA Mitgliedsstaat wird oder ob die ESA eine Abteilung der EU wird.

Meiner Meinung kann die ESA langfristig nur ein Teil der EU, also eine Abteilung solcher werden. Es muss eine klare Struktur von oben nach unten geben und wenn wir mehrere parallele Behörden haben, die irgendwie europäisch aber nicht Teil der EU sind, haben, dann bereitet das ganze nur Kompetenzgerangel und Geldverschwendung.

Wenn die EU ein Mitglied der ESA wird, dann kann das höchstens kurzfristig eine gute Lösung sein um Weltraumfahrt nach EU-Beschaffung mal weiter anzutesten.

Bei dem Ariane-Review ist doch eindeutig rausgekommen, dass man von der Kostenseite am Ende der Fahnenstange angekommen ist beim Geo-Return.

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Offline -eumel-

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Re: ESA-Ministerratstagung 2012
« Antwort #22 am: 13. November 2012, 01:56:17 »
Die Ministerratstagung wird also wieder nicht beschlussfähig sein? ???

Sollte es nicht möglich sein, Europa zu organisieren? ::)

Re: ESA-Ministerratstagung 2012
« Antwort #23 am: 13. November 2012, 11:26:15 »
Ich stelle mal ein Szenario in den Raum: DE und FR können sich nicht vorab einigen, daher wäre die Ministerratskonferenz nicht beschlussfähig ... und wird abgesagt.
\\   //    Grüße
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Offline Ruhri

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Re: ESA-Ministerratstagung 2012
« Antwort #24 am: 13. November 2012, 12:27:07 »
Also scheint die entscheidende Frage, ob die EU ein ESA Mitgliedsstaat wird oder ob die ESA eine Abteilung der EU wird.

Meiner Meinung kann die ESA langfristig nur ein Teil der EU, also eine Abteilung solcher werden. Es muss eine klare Struktur von oben nach unten geben und wenn wir mehrere parallele Behörden haben, die irgendwie europäisch aber nicht Teil der EU sind, haben, dann bereitet das ganze nur Kompetenzgerangel und Geldverschwendung.

Was sollte denn da parallel sein? Entweder liegen alle Raumfahrtaktivitäten der EU bei der Tochterorganisation ESA oder bei der supranationalen Behörde ESA, deren Mitglied die EU ist. Oder forderst du die Auflösung von DLR und CNES? ???

Zitat
Wenn die EU ein Mitglied der ESA wird, dann kann das höchstens kurzfristig eine gute Lösung sein um Weltraumfahrt nach EU-Beschaffung mal weiter anzutesten.

Bei dem Ariane-Review ist doch eindeutig rausgekommen, dass man von der Kostenseite am Ende der Fahnenstange angekommen ist beim Geo-Return.

Das ist aber andererseits lang- bis mittelfristig die beste Lösung, um Länder wie Norwegen oder Schweiz an der europäischen Raumfahrt zu beteiligen, die eben der EU auf gar keinen Fall angehören wollen. Man kann denen schließlich nicht sagen, dass sie jetzt in die EU eintreten oder die ESA verlassen müssen. Das macht keinen Sinn und wäre auf jeden Fall schlechter Stil.

Selbst das Vereinigte Königreich könnte so nach einem EU-Austritt so viel oder wenig europäische Raumfahrt (mit-) gestalten, wie es möchte. Der britische EU-Austritt wird nämlich bedauerlicherweise (in erster Linie für UK!) immer wahrscheinlicher, da die EU-Gegner auf der Insel sich wohl über kurz oder lang politisch durchsetzen werden.
« Letzte Änderung: 14. November 2012, 12:39:15 von Ruhri »