NASA

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H.J.Kemm

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NASA
« am: 10. November 2005, 08:54:10 »
Moin,

das NASA-Budget für das Jahr 2006 wurde heute bekannt gegeben.

Unteranderem wurde festgeschrieben:

- für 2006 stehen etwa 200 Millionen US $ für die Versorgung und den Transport von Personal zur ISS zur Verfügung
- der Träger und das CEV werden weiterentwickelt bzw. gebaut
- das Weltraumteleskop HUBBLE soll repariert werden, hierfür stehen etwa 270 Millionen US $ zur Verfügung.
- die Mission zum JUPITER-Mond EUROPA soll nicht mit dem Nuklearantrieb JIMO erfolgen, hierfür ist jetzt ein                 konventioneller Antrieb vorgesehen.


Jerry  
« Letzte Änderung: 26. April 2006, 20:55:37 von H.J.Kemm »

Gero_Schmidt

  • Gast
Re: NASA
« Antwort #1 am: 10. November 2005, 12:52:45 »
Ist das schon die finale Version? Ich dachte Repräsentantenhaus und Senat müssten sich erst noch einigen. Hast du einen Link?

Sven(Guest)

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Re: NASA
« Antwort #2 am: 10. November 2005, 20:44:12 »

Gero_Schmidt

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Re: NASA
« Antwort #3 am: 11. November 2005, 01:07:42 »
Ok, danke. Kleine Ergänzungzu deinem Bericht. Beim Commercial Crew/Cargo Programm denkt man neben SpaceX vor allem an t/space (Zusammenschluss von Scaled Composites, AirLaunch, HMX,...).


http://www.transformspace.com/

Die Firma hat bereits Studien für die NASA durchgeführt und sogar echte Hardware getestet. Mit Burt Rutan und Gary Hudson vereint t/space zwei der klügsten Köpfe der Raumfahrt.

S.B.J.Praetz

  • Gast
Re: NASA
« Antwort #4 am: 14. November 2005, 20:24:08 »
Ist das viel was da für die NASA ausgegeben wird? Ich kenne mich damit nicht aus, aber ich schätze mal nicht, da ja bei der Raumfahrt ziemlich gespart wird.

H.J.Kemm

  • Gast
Re: NASA
« Antwort #5 am: 14. November 2005, 21:47:17 »
Moin,

@: S.B.J.Praetz

Du kennst doch den Begriff *relativ*. Wir in Europa würden sagen, das ist aber *relativ viel*, die NASA sagt natürlich, das ist aber *relativ wenig*.

Ich habe schon in einigen älteren Berichten festgestellt, dass die Summen der NASA absolut unrealistisch sind, aber das tut jetzt hier nichts zur Sache.

Schau Dir mal allein die Flüge der Shuttle an:
2006
STS-121 – Discovery – May 3
[STS-300 – Atlantis – June 15]
STS-115 – Atlantis – July 1
STS-116 – Endeavour – October 1
STS-117 – Atlantis – December 7
 
2007
STS-118 – Endeavour – March 15
STS-119 – Discovery – May 3
STS-120 – Atlantis – June 14
STS-122 – Endeavour – August 23
STS-123 – Discovery – October 11
STS-124 – Atlantis – November 29
 
2008
STS-125 – Endeavour – February 7
STS-126 – Discovery – April 3
STS-127 – Atlantis – May 22
STS-128 – Endeavour – July 3
STS-129 – Discovery – October 2
STS-130 – Endeavour – December 4
 
2009
STS-131 – Discovery – March 19
STS-132 – Endeavour – May 14
STS-133 – Discovery – August 20

Wenn da nur ein Tank wieder spinnt, dann war´s das.

Die Summen stimmen absolut nicht!


Jerry
« Letzte Änderung: 24. November 2005, 09:21:18 von H.J.Kemm »

Gero_Schmidt

  • Gast
Re: NASA
« Antwort #6 am: 15. November 2005, 00:09:36 »
Die NASA ist dieses Jahr wie auch schon letztes Jahr ziemlich gut weggekommen. Budgetkürzungen gab es schon lange nicht mehr (waren unter Clinton die Norm). 16,5 Milliarden wurden beantragt, 16,5 Millliarden wurden bewilligt.

Höchst ärgerlich sind allerdings die so genannten 'earmarks' (auch 'pork' genannt), mit dem die Politiker im Kongress Mittel aus dem NASA-Budget für irgendwelche Projekte (Museen, Forschungslabore, Unis etc.) in ihren jeweiligen Heimatstaaten abzweigen. Der NASA gehen dadurch etwa 500 Millionen pro Jahr verloren. Aber wenn man bedenkt, dass allein die earmarks mehr also doppelt soviel hergeben wie das gesamte deutsche Raumfahrtbudget, kann man wohl nicht klagen.

H.J.Kemm

  • Gast
Re: NASA
« Antwort #7 am: 15. November 2005, 00:43:44 »
Moin Gero,



Höchst ärgerlich sind allerdings die so genannten 'earmarks' (auch 'pork' genannt), mit dem die Politiker im Kongress Mittel aus dem NASA-Budget für irgendwelche Projekte (Museen, Forschungslabore, Unis etc.) in ihren jeweiligen Heimatstaaten abzweigen

mein Ex-Geschäftspartner lebt schon seit langem in Tacoma und der kennt sich so ein wenig mit dem *Geschachere* um Geld aus.

Der hatte mir schon vor kurzem erklärt, dass dies Geld fliessen muß, sonst kommt von dem jeweiligen Politiker auch kein oK. Also wird daswohl von vornherein so eingeplant.


Jerry

Gero_Schmidt

  • Gast
Re: NASA
« Antwort #8 am: 16. November 2005, 23:20:09 »
Schon klar, dass die earmarks in gewisser Hinsicht eine Notwendigkeit sind, nur glaube ich nicht, dass die NASA das bei ihrer Budgetplanung berücksichtigt: Wissentlich zuviel Geld zu beantragen ist ihr natürlich verboten. O'Keefe und Griffin haben sich jedenfalls sehr negativ über diese Praxis geäußert. Immerhin sind die Projekte, denen das Geld zugute kommt, nicht ganz unsinnig. Museen sind ja eigentlich was feines, nur hat das eben nur wenig mit Raumfahrt zu tun.

Gero_Schmidt

  • Gast
Re: NASA
« Antwort #9 am: 16. November 2005, 23:22:07 »
Ach ja, wo ist Tacoma? Wahrscheinlich in einem der 'Raumfahrtstaaten' (Kalifornien, Florida, Texas usw.), oder?

Martin

  • Gast
Re: NASA
« Antwort #10 am: 16. November 2005, 23:40:10 »
Ist es das? :  http://www.cityoftacoma.org/10Home/default.asp
Schöner Vulkan da.
« Letzte Änderung: 16. November 2005, 23:40:24 von Martin »

H.J.Kemm

  • Gast
Re: NASA
« Antwort #11 am: 16. November 2005, 23:48:40 »
Moin,

Tacoma liegt im Staate Washington.

Den Vulkan habe ich in natura gesehen, beeindruckend, leider nur von Süden.

Das solche Dinge nicht öffentlich gemacht werden ist ja wohl klar, bei uns laufen doch Schmiergeldzahlungen
über das Gehaltskonto des Empfängers, oder?


Jerry


JP_McIntosh

  • Gast
Re: NASA
« Antwort #12 am: 17. November 2005, 16:20:51 »
Hier ein Zitat von Micheal Griffins:


The following is a statement by NASA Administrator Michael Griffin on the passing of NASA’s fiscal year 2006 funding bill.

"I offer my sincere thanks to the House and Senate for endorsing and funding, for the second straight year, our activities to implement America’s Vision for Space Exploration. NASA’s FY 2006 funding bill of $16.5 billion—0.7 percent of the federal budget—will enable continued space shuttle operations and International Space Station assembly; initiate development of the next generation Crew Exploration Vehicle and Crew Launch Vehicle; and support key science and aeronautics programs vital to our nation. We will work to ensure the President's exploration priorities are maintained as we move forward in setting program and investment priorities."

Quelle: http://www.nasa.gov/home/hqnews/2005/nov/HQ_05408_Griffin_budget_statement.html

Sieht er recht optimistich... mal sehn was draus wird!
« Letzte Änderung: 17. November 2005, 16:21:39 von JP_McIntosh »

jungt

  • Gast
Re: NASA
« Antwort #13 am: 18. November 2005, 18:06:56 »
Schade das wieder nur von amerikanischen Firmen die Rede ist.
Wenn das so kommt und gut geht, wuerden sich die Amerikaner damit wieder mal die Vormachtstellung fuer viele Jahrzehnte sichern.
Wann wacht Europa endlich auf!!???

Gero_Schmidt

  • Gast
Re: NASA
« Antwort #14 am: 18. November 2005, 22:00:53 »
Na ja, es gibt nun mal keine europäischen Firmen, die in der Lage wären, die Anforderungen zu erfüllen. Einzige Ausnahme wäre vielleicht EADS, aber auch die haben keine Erfahrung mit bemannter Raumfahrt und wären vom Preis her mit Sicherheit keine Konkurrenz für t/space, Spacedev oder SpaceX. Davon abgesehen ist doch wohl klar, dass amerikanische Firmen bevorzugt werden (sollten) - es sind schließlich auch amerikanische Steuergelder!

GG

  • Gast
Re: NASA
« Antwort #15 am: 18. November 2005, 23:25:19 »
Ob aus den ganzen hochfliegenden Plänen am Ende überhaupt was wird, muss sich noch zeigen. Wenn die "kleinen" Firmen ins Raumfahrtgeschäft einsteigen wollen, müssen sie sich früher oder später mit den Großen anlegen. Ob dafür dann die Puste ausreicht?

Außerdem muss man immer auch mit technischen Komplikationen rechnen. Da ist schon so manches Projekt ins Museum gewandert.

Ich wünsche den Entwicklern allen denkbaren Erfolg, bezweifle jedoch, dass es so "einfach" wird, wie es heute mitunter klingt. Immerhin war der Falcon-1-Start ursprünglich für März 2005 geplant.

GG

Gero_Schmidt

  • Gast
Re: NASA
« Antwort #16 am: 19. November 2005, 00:16:31 »
Zitat
Immerhin war der Falcon-1-Start ursprünglich für März 2005 geplant.

Äh, nein, ursprünglich war der Start für Ende 2003 geplant! :) Gut Ding will Weile haben. Drei Jahre sind immer noch eine kurze Entwicklungszeit, verglichen mit dem was sonst üblich ist.

Zum Vergleich: Der Vega-Träger der Esa wird mindestens *fünfmal* so teuer und wird eine midestens doppelt solange Entwicklungszeit haben wie Falcon 1 - bei vergleichbarer Nutzlastkapazität und wahrscheinlich geringerer Sicherheit. Und sowas nennt sich dann bei der Esa 'low cost program' - ein Witz.

GG

  • Gast
Re: NASA
« Antwort #17 am: 19. November 2005, 13:52:47 »
Aha, wieder 'was dazu gelernt. Danke für die Aufklärung. Heute dauert ja ohnehin (fast) alles länger als ursprünglich geplant. Wie haben die das nur in den Sechzigern gemacht?

GG

H.J.Kemm

  • Gast
Re: NASA
« Antwort #18 am: 19. November 2005, 13:56:10 »
Moin Günther,

weil dieses Kompetenzgerangel da ist.

Bevor die sich geeinigt haben, wer was wann macht, sind die anderen schon fertig.

So war das auch zu Beginn der Raumfahrt, da hat *einer* was bestimmt und die anderen haben es gemacht, heute bestimmen *alle* was einer machen soll.


Jerry

H.J.Kemm

  • Gast
Re: NASA
« Antwort #19 am: 24. November 2005, 09:03:00 »
Moin,

zu diesem Titel habe ich soeben eine neue Nachricht gefunden:

@:RU=WASHINGTON, 24. November (RIA Nowosti). Das Weltraumprogramm George Bushs, das die Landung auf dem Mond und den darauf folgenden Marsflug vorsieht, ist wegen mangelnder Finanzierung gefährdet, schreibt die Zeitung "Washington Post" am Donnerstag unter Hinweis auf eigene Quellen bei der US-Administration.

Zurzeit verhandeln das Weiße Haus und die NASA (US-Luft- und Raumfahrtbehörde) darüber, wie das zu erwartende Haushaltsdefizit der amerikanischen Weltraumagentur zu decken ist, das im Zeitraum von 2006 bis 2010 sechs Milliarden Dollar betragen kann.

Vorläufig will das Weiße Haus keine zusätzlichen Mittel bereitstellen. Aber ohne sie wird die NASA das bemannte Weltraumschiff einer neuen Generation nicht bis 2012 entwickeln und bauen können. Es soll die veralteten Shuttles ablösen, und ohne die neuen Shuttles ist der Mondflug, den Bush zum Jahr 2020 geplant hat, unmöglich.

"Das Weiße Haus, das nur mit Mühe mit den Kosten für den Irak-Krieg und den Orkan ‚Katrina' zurande kommt, wird kaum zusätzliche Milliarden Dollar für Weltraumflüge ausfindig machen können", schreibt die "Washington Post". Nach ihren Angaben wurde in den Verhandlungen sogar die Frage über einen möglichen vollen Abbau des Shuttle-Programms zur Einsparung von Mitteln aufgeworfen.

Es sind allein außenpolitische Erwägungen, die das Weiße Haus letztlich bewegten, im Zusammenhang mit den US-Verpflichtungen bezüglich der internationalen Raumstation die Shuttle-Programme vorläufig nicht abzubauen, betont die Zeitung




Jerry

H.J.Kemm

  • Gast
Re: NASA
« Antwort #20 am: 24. November 2005, 18:22:24 »
Moin,

im Raumfahrer.net hat unser Autor Gero Schmidt zu diesem Thema einen Bericht verfasst,

click hier >>>>>   :o  <<<<<


Jerry

H.J.Kemm

  • Gast
Re: NASA
« Antwort #21 am: 25. November 2005, 08:57:56 »
Moin,

zu diesem Thema ein Bericht in der Washingtonpost.net:  >>>>>   8-)  <<<<<.


Jerry

Gero_Schmidt

  • Gast
Re: NASA
« Antwort #22 am: 25. November 2005, 13:51:18 »
Ich bin ja eigentlich kein Anhänger von Verschwörungstheorien aber könnte es nicht sein, dass einige Leute bei der NASA und im Weißen Haus bei der Formulierung der VSE genau wussten, dass es mit den Einsparungen im Shuttleprogramm bis 2010 nichts werden würde, sie das Budget aber trotzdem so auslegten als gäbe es solche Einsparmöglichkeiten, um das Shuttle-Programm noch vor 2010 beenden zu können, wenn die ganze Sache ans Licht käme? So eine Art Budget-Zeitbombe...Dafür spricht, dass das OMB die NASA vor ein paar Monaten ganz konkret gefragt hat, wieviel es kosten würde das Shuttle-Programm sofort einzustellen.

Das Problem ist, dass die ganze Sache jetzt nach hinten loszugehen scheint. Anstatt das Shuttle-Programm einzustellen und die VSE (CEV, HLV usw.) zu beschleunigen, wird das Shuttle-Programm nun auf Kosten der VSE saniert. >:(

Vielleicht wäre es besser gewesen, die Karten von Anfang an auf den Tisch zu legen. Interessant wäre auch, wer davon wusste. Könnte mir vorstellen, dass O'Keefe hier relativ ahnungslos war, von der technischen Seite hatte er schließlich keine Ahnung. Griffin muss die ganze Sache jetzt ausbaden.
« Letzte Änderung: 25. November 2005, 13:55:27 von Gero_Schmidt »

*

Offline MR

  • *****
  • 2109
Re: NASA
« Antwort #23 am: 25. November 2005, 13:58:36 »
Wohin das letztlich führt, kann man sich an 5 Fingern abzählen. Schon einmal (Ende der 70er / Anfang der 80er) war die NASA so blank, das man sich kaum noch Ersatz für defekte Wettersateliten leisten konnte, weil fast das ganze Budget für die Entwicklung des Shuttles draufging.

Diesmal dürfte es nicht viel anders werden. Zum Glück sind es nur noch 2 Monate bis zum Start von New Horizon (Die Mission kostet mit 550 Mio gerade mal so viel wie ein einziger Shuttlestart, und kam nur zustande, weil sich der Kongress explizit dafür eingesetzt hatte), so das diese Mission vermutlich nicht mehr betroffen ist. Allerdings werden vermutlich alle später geplanten Sonden Probleme bekommen.

*

Offline Roland

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  • 344
Re: NASA
« Antwort #24 am: 25. November 2005, 19:26:14 »
Guten Abend;
Wie wärs wenn die Amis mal ihre Kriegsausgaben kürzen würden???
Über 400 Milliarden im Jahr für Krieg und Waffen-Mann!!!
Damit fliegt man ja bemannt bis zum Pluto!
Aber es müssen ja eben genau diese 6 Milliarden sein über die sich der Steuerzahler aufregen soll.
Das oben sind auch Steuergelder,aber Machtpolitisch whl nicht antastbar!?
Mit mir ist da solange nicht zu reden,solange das verschwiegen wird.Nicht nur das sehen was man bekommt,auch das was einem vorenthalten wird!