Ich würde gerne eine qualifiziertere Antwort geben, aber mir ist kein "Preissystem" innerhalb der
ISS bekannt und im Netz finde ich auf die Schnelle auch nichts.
Aus dem Bauch heraus würde ich allerdings behaupten, dass die Behauptung im verlinkten Artikel, also dass die Russen den Strom
teuer erkaufen müssen, an den Haaren herbei gezogen ist.
Im Rahmen des
ISS-Projektes wurden Aufgaben, insbesondere zum Bau und zum Transport der Module sowie die daraus resultierenden Kosten, an die beteiligten Nationen verteilt. Im laufenden Betrieb der Station macht eine solche Kostenverteilung allerdings keinen Sinn, denn dann müsste die
NASA ja auch der
ESA und der
JAXA "Stromrechungen" schreiben oder Roskosmos die Reboostmanöver abrechnen.
Die derzeitige Stromverteilung resultiert aus den Änderungen im Aufbau der
ISS. Dass die Russen ihre
SPP nicht gestartet bekommen ist da nur die halbe Wahrheit. Vielmehr ist es so, dass es gar keinen Sinn macht, die
SPP zu starten, weil der Bedarf gar nicht mehr vorliegt, denn die
SPP sollte eigentlich zur Versorgung der vielen ehemals geplanten russischen Forschungsmodule dienen. Und bei den Amis sieht das genauso aus: Durch den Wegfall der geplanten Module
CAM und Habitation Module sind erhebliche Reserven in der Energieversorgung enthalten, die an das russische Segment abgegeben werden können. Und dass Zarya sich nicht mehr selbst versorgen kann liegt ja daran, dass die Solarzellen wegen den amerikanischen Radiatoren eingezogen werden mussten (was auch von vorne herein so geplant war).
Aber vielleicht hat ja wirklich noch jemand bessere Informationen...
Gruß,
MSSpace...