Planet Venus

  • 326 Antworten
  • 125820 Aufrufe

wolfgang

  • Gast
Planet Venus
« am: 24. April 2006, 10:22:51 »
Mir kam ein Gedanke zur hohen Rotationsgeschwindigkeit der Venusatmosphaere. Liegt der Grund in den hohen Temperaturunterschieden zwischen Tag und Nachtseite? Die starke Ausdehnung auf der Sonnenseite dehnt die Gase aus, auf der abgewandten Seite erfolgt die Abkuehlung. Den Drehimpuls erhaelt die Atmosphaere von der Planetenachsen-rotation. Dann waere die Venus ein gigantischer Stirling-Motor. Weiss jemand was darueber? Servus, Wolfgang

*

Offline -eumel-

  • Raumcon Moderator
  • *****
  • 15214
Re: venus-atmosphaere
« Antwort #1 am: 24. April 2006, 10:36:12 »
Hmm... ich glaube, der Temperaturunterschied in der Atmosphäre der Tag- und Nachtseite wird nicht sonderlich groß sein. Atmosphäre ist ein Wärmespeicher.

ILBUS

  • Gast
Re: venus-atmosphaere
« Antwort #2 am: 24. April 2006, 11:00:46 »
Das stimmt, aber bei den Menge an dem Gas, reichen schon ein Paar Gradzehntel, dachte ich.
« Letzte Änderung: 24. April 2006, 12:12:45 von ILBUS »

rolli

  • Gast
Re: venus-atmosphaere
« Antwort #3 am: 24. April 2006, 11:40:50 »
« Letzte Änderung: 24. April 2006, 11:43:50 von rolli »

Planet Venus
« Antwort #4 am: 03. September 2007, 19:31:30 »
Ich habe gerade festgestellt, dass es noch keinen Thread zur Venus gibt. Stattdessen geistern mehrere Kurzthreads zum Planeten rum.
Also eröffne ich einen Venus-Thread, unter dem ein Mod die anderen dann vereinen könnte.

Und hier poste ich auch gleich ein paar Ergebnisse von Venus-Express:

Quelle: http://www.esa.int/esaSC/SEMLRBMPQ5F_index_0.html

Venus' Atmosphäre soll sehr unbeständig sein. Innerhalb weniger Tage soll es starke weitreichende Änderungen geben.
Allgemein weißt die Atmosphäre an den Polen große Wirbel auf. Der Wirbel am Nordpol rotiert im Uhrzeigersinn, der am Südpol entgegen dem Uhrzeigersinn. Am Äquator hingegen dominieren Konvektionsströmungen (also auf- und absteigenden Luftmassen). In den mittleren Breiten dazwischen bilden sich große laminare Strömungssysteme aus. Trotz dieser stabilen globalen Verhältnisse ändern sich Intensitäten und Turbulenzen in der Atmosphäre von Tag zu Tag.
« Letzte Änderung: 21. Oktober 2008, 20:19:54 von Kreuzberga »
\\   //    Grüße
 \\ ///    Daniel

"We are following you ... but not on twitter." (Futurama)

Corsar

  • Gast
Re: VENUS
« Antwort #5 am: 03. September 2007, 19:39:19 »
Bonjour, Venus ist schon komisch, hat ein retrograd Rotation, wie Planet Uranus. Ist eigentlich bekannt woher kommt das? Jac

*

Offline Mary

  • *****
  • 1323
Re: VENUS
« Antwort #6 am: 03. September 2007, 19:49:38 »
Hallo
@Daniel:
danke, dass du den Thread eröffnet hast, ich werde mich dann daran machen, alles zu diesem Thema in diesen Thread zu packen.

@Jac:
Stimmt, aber zwischen der Rotation von Uranus und Venus ist doch ein ziemlicher Unterschied: Uranus Rotationsachse liegt fast auf seiner Bahnebene und der Planet "rollt" damit auf seiner Bahn seitwärts, während die Rotationsachse der Venus fast senkrecht auf die Bahnebene steht.
Zur Ursache: Soweit ich weiß, gibt es für beide Planeten die Theorie, dass sie mit einem anderen Planeten oder Zwergplaneten zusammengestoßen sind und dadurch ihre Rotationsachse gekippt wurde.

Mary

EDIT: Schon geschehen. Ich hoffe, es ist jetzt noch halbwegs übersichtlich. Hab den Titel übrigens auch von Bockbuchstaben auf Kleinbuchstaben geändert, das ist besser lesbar.
« Letzte Änderung: 03. September 2007, 20:02:06 von Mary »

rolli

  • Gast
Leben auf der Venus ?
« Antwort #7 am: 20. Januar 2007, 17:06:37 »
Besser formuliert: In der Atmosphäre der Venus:

Zitat
Gibt es Leben auf der Venus?
 
Eine wissenschaftliche Detektivgeschichte

Die Suche nach Leben auf der Venus hielt Forscher jahrzehntelang in Atem. Die dichte Atmosphäre, der enorme Druck und die dort herrschende Hitze ließen Weltraummissionen immer wieder scheitern. 1982 war der große Augenblick gekommen: 57 Minuten widerstand die sowjetische Raumsonde "Venera 14" der Gluthölle und funkte Messdaten zur Erde. Das Ergebnis war enttäuschend: Auf dem erdähnlichsten Planeten schien es kein Leben zu geben.

20 Jahre später durchforscht der junge deutsche Astrobiologe Dirk Schulze-Makuch in seinem Institut in Texas noch einmal die Messergebnisse der Venusmissionen. In ihm reift ein spektakulärer Verdacht: Haben die Raumsonden vielleicht an der falschen Stelle nach Leben gesucht?
Leben fände nämlich in der Atmosphäre der Venus im Vergleich zur Gluthölle auf der Planeten-Oberfläche noch recht akzeptable Bedingungen vor. Dort ist es beispielsweise in 50 Kilometern Höhe 30 bis 80 °C. warm und es herrscht ein Druck wie auf der Oberfläche der Erde.
 
Die Indizien
Schulze-Makuch war überrascht, dass seine Hypothese gleich eine ganze Reihe von rätselhaften Befunden der Venusmissionen erklären konnte.

Erstens: Die Einstrahlung der Sonne erzeugt Kohlenmonoxid. Man fand davon jedoch viel weniger als erwartet. Mikroorganismen könnten es abgebaut haben.

Zweitens: In der Venusatmosphäre fand man sowohl Schwefelwasserstoff als auch Schwefeldioxid. Stoffe, die miteinander reagieren und deshalb gar nicht zusammen vorkommen dürfen – es sei denn, sie werden ständig neu produziert: zum Beispiel von Mikroorganismen.

Drittens: Besonders mysteriös ist das Vorhandensein von Carbonylsulfid. Dieses ist auf anorganischem Wege äußerst schwer herzustellen und gilt deshalb als starker Hinweis auf biologische Aktivität.

Es gibt noch ein viertes Indiz: Die Sonde "Pioneer Venus 2" registrierte bei ihrem Flug in den unteren Wolkenschichten unregelmäßig geformte Partikel, genau in der Größe von Bakterien.

 Wie soll Leben auf der Venus entstanden sein?
Auf diese Frage sieht Schulze-Makuch zwei mögliche Antworten. Entweder haben Meteoriten Leben von Erde oder Mars dorthin gebracht, oder aber Leben ist auf der Venus ohne äußere Einflüsse entstanden.

Andere Wissenschaftler halten dem entgegen, dass sich Leben, wie wir es kennen, nur dort bilden kann, wo ausreichend Wasser vorhanden ist. Und das fehle auf der Venus.
Schulze-Makuch weist jedoch darauf hin, dass die Venus früher kühler war und es dort sogar einmal Ozeane gegeben haben könnte – also perfekte Lebensräume! Dann sei es immer heißer geworden, das Wasser sei verdampft und die Mikroorganismen der Venus seien immer weiter verdrängt worden – bis in die Atmosphäre, wo es auch heute noch Wasserdampf gibt.
 
  Wie sollten sich Mikroorganismen dort oben mit Energie versorgen?
Mikroorganismen könnten in der Venus-Atmosphäre ultraviolette Strahlung als Energiequelle nutzen. Auch dafür gibt es ein Indiz: Messungen im Ultraviolettbereich zeigen seltsame dunkle Streifen. Es gibt dort also tatsächlich etwas, das UV-Licht herausfiltert.

Die Schwefelwolken der Venus sind unglaublich sauer. Bei einem pH-Wert von 0 gibt es auf der Erde nur wenige Beispiele für Leben, z. B. Ferroplasma acidarmanus. Aber dieser Organismus betreibt keine Fotosynthese und käme deshalb als Venusbewohner nicht infrage.

Schulze-Makuch entgegnet dem jedoch, dass die Urozeane der Venus anfangs längst nicht so sauer gewesen seien. Als dort der pH-Wert langsam sank, hätten die Organismen ausreichend Zeit gehabt, ihren Fotosyntheseprozess anzupassen.
 
  Mörderische UV-Strahlung zerstört alles Leben?
Von irdischen Mikroorganismen ist bekannt, dass sie effektive Strategien entwickelt haben, um entstandene Strahlenschäden zu reparieren. Zudem nutzen Mikroorganismen eigene Schutzschilde. Unter den Bedingungen in der Venusatmosphäre ist es am wahrscheinlichsten, dass sie sich mit Cycloota-Schwefel umhüllen. Der kann die UV-Strahlung abfangen und in ungefährliches sichtbares Licht verwandeln – ideal zur Fotosynthese.

Am Ende kann die Streitfrage um mögliches Leben auf der Venus nur durch eine neue Mission geklärt werden. Dazu hat Dirk Schulze-Makuch verschiedene Vorschläge gemacht.
Doch bisher ist eine solche Mission nicht in Sicht. Deshalb wird wohl noch einige Jahre weiterspekuliert werden können, ob sich tatsächlich etwas regt auf der Venus.

Reinhart Brüning

Quelle
http://www.quarks.de/themendossiers/weltraum/html-version/sind-wir-allein-im-universum/gibt-es-leben-auf-der-venus/index.html

 :o

M.P.

  • Gast
Re: Leben auf der Venus ?
« Antwort #8 am: 21. Januar 2007, 11:48:48 »
Also ich glaube das es Leben auf der Venus gibt. Meiner Meinung nach sollte man eine spezielle Raumsonde zur Venus schicken, die genau nach dieser Art von Leben in den Venuswolken sucht.
Ich selber habe die Folge von Quarks & Co gesehen.  ;) Ich war zuerst auch total überrascht davon. Aber die Argumente von Dirk Schulze-Makuch sind sehr gut begründet.
Wenn es wiklich Leben auf der Venus Leben gibt, dann würde das ja wieder einmal zeigen, wie widerstantsfähig das Leben ist.

M.P.   :)

ILBUS

  • Gast
Re: Leben auf der Venus ?
« Antwort #9 am: 21. Januar 2007, 12:49:28 »
 ;)Sci-Fi-modus an

Man könnte eine Luftschiffsonde zu Venus schicken. Die soll, ähnlich wie Zeppeline auf der Erde, durch die Atmosphäreschichten wandern, dabei ohne jemals den Boden berühren zu müssen. Das währe bestimmt eine Abenteuerliche Mission. Denkbar währe sogar eine bemannte Venus-Woleken-Stadt...FETT!  :o

Sci-Fu-modus aus 8-)

rolli

  • Gast
Re: Leben auf der Venus ?
« Antwort #10 am: 21. Januar 2007, 19:10:55 »
Hi Ilbus

die Idee ist schon einige Zeit akut; ob mit Ballons oder 'Zeppelins', aber im ernst:

Immerhin kreist ja gegenwärtig 'Venus-Express' von der ESA um unsern Schwesterplanet und untersucht unter anderem auch die Atmosphäre der Venus.

http://de.wikipedia.org/wiki/Venus_Express#Missionsziele

Siehe auch bei uns:

https://forum.raumfahrer.net/index.php?topic=2020.msg#msg

Aber klar, wenn es da noch genauere Details braucht, ein Ballon wäre eine sehr gute Option.

 ;)
« Letzte Änderung: 21. Januar 2007, 19:30:59 von rolli »

rolli

  • Gast
Re: Leben auf der Venus ?
« Antwort #11 am: 24. Mai 2007, 22:05:57 »
Venus im Visier.
 
Die Beobachtungskampage, an der sich Teleskope wie das Very Large Telescope in Chile, die Keck-Teleskope auf Hawaii, das Observatoire de Haute Provence in Frankreich und zahlreiche andere Teleskope beteiligen, begann gestern und soll bis zum 9. Juni andauern.
 
Zitat:
  
Teleskope richten sich auf die Venus
 
Venus, unser Nachbar im Sonnensystem, ist derzeit am abendlichen Himmel kaum zu übersehen. Seit gestern ist der strahlend helle Abendstern auch Ziel von rund einem Dutzend Teleskopen auf der ganzen Welt: In einer gemeinsamen Aktion sollen an den Observatorien Daten gesammelt werden, die die Mission der europäischen Venussonde Venus Express unterstützen. Auch eine NASA-Sonde wird sich beteiligen.
 
 Bis dahin wollen die Astronomen unseren Nachbarn im Sonnensystem in den unterschiedlichsten Wellenlängenbereichen studieren - darunter auch in den Bereichen des Spektrums, für die die Venussonde Venus Express keine Instrumente an Bord hat.
 
Ziel der Wissenschaftler ist es, mehr über die Atmosphäre der Venus zu erfahren, durch die Teleskopdaten die Messungen von Venus Express zu ergänzen und so auch deren Interpretation zu vereinfachen. Dabei liegt der Schwerpunkt auf dem Bereich der Venusatmosphäre, der sich über der Wolkendecke des Planeten befindet. Diese Messungen werden dann die Daten der Sonde vervollkommnen, die detaillierte Untersuchungen der Wolkenstruktur sowie der unteren Atmosphäre bis zur Oberfläche durchführen kann.
 
Die Zeit für diese konzertierte Aktion ist günstig: Die Venus ist zur Zeit von der Erde aus gesehen sehr weit von der Sonne entfernt, was Beobachtungen sowohl der Tag- als auch der Nachtseite sehr erleichtert. Zudem wird am 6. Juni die NASA-Sonde Messenger auf ihrem Weg zum Merkur die Venus passieren und kann so für einen Tag die Messungen von Venus Express und die Beobachtungen von der Erde mit eigenen Daten ergänzen.
  
Mehr Infos, hier:
 
http://www.astronews.com/news/artikel/2007/05/0705-027p.html

 ;)

neo

  • Gast
Doppelwirbel am Südpol der Venus
« Antwort #12 am: 28. Juni 2006, 15:35:41 »
Hier ist ein interessanter Artikel über einen Doppelwirbel am Südpol der Venus erschienen.

Venus Express liefert somit erste "aufregende" Daten.

neo

Corsar

  • Gast
Re: Venus
« Antwort #13 am: 03. September 2007, 20:03:55 »
Bonjour, > von Mary: Zur Ursache: Soweit ich weiß, gibt es für beide Planeten die Theorie, dass sie mit einem anderen Planeten oder Zwergplaneten zusammengestoßen sind und dadurch ihre Rotationsachse gekippt wurde.
Aber ist wohl nicht ganz sicher? Wenn eine Crash, ist dann Material von die Planet oder Zwergplanet auf Venus und Uranus gebliebe oder wo? Bei die Venus kann ich verstehen, weil ja klein aber bei die Uranus, ist doch so groß. Jac


Re: Venus
« Antwort #14 am: 03. September 2007, 20:09:03 »
Hallo Corsar,

der Erdmond ist ja anscheinend auch durch eine Kollision entstanden. Die Trümmer wurden dann eingefangen und haben den Mond gebildet.
Um Materialreste zu finden, müsste man erst mal auf den Planeten landen. Uranus ist ein Gasriese, da gibt es nur einen kleinen Kern. Venus ist zu heiß an der Oberfläche. Auf beiden kann man also noch keine geologische Forschung betreiben.
\\   //    Grüße
 \\ ///    Daniel

"We are following you ... but not on twitter." (Futurama)

*

Offline Mary

  • *****
  • 1323
Re: Venus
« Antwort #15 am: 03. September 2007, 20:13:52 »
Hallo,
die Reste der Kollision bei Uranus könnten doch auch zu Monden geworden sein, Uranus hat ja mehrere. Venus allerdings nicht- entweder sind die Reste auf dem Planeten gelandet oder der zweite (Zwerg-)Planet ist samt Trümmern weitergeflogen und hat sich von Venus entfernt.

Mary
« Letzte Änderung: 03. September 2007, 20:14:33 von Mary »

Re: Venus
« Antwort #16 am: 03. September 2007, 20:17:07 »
Oder das ist so früh geschehen, dass noch Reste der solaren Staubscheibe da waren. Der übriggebliebene Kleinkörper könnte dann in die Sonne gefallen sein. Oder aber er hat selbst einen vorläufig stabilen Orbit um die Sonne erreicht und wurde dann durch "kosmisches Billard" durch die anderen Planeten "raus geworfen".
\\   //    Grüße
 \\ ///    Daniel

"We are following you ... but not on twitter." (Futurama)

H.J.Kemm

  • Gast
Re: Venus
« Antwort #17 am: 25. September 2007, 10:09:49 »
Moin,

ich konnte die Venus heute gegen 5.00 Uhr sehen, sie strahlte in größtem Glanz mit -4.6m.

Jerry

H.J.Kemm

  • Gast
Re: Venus
« Antwort #18 am: 18. November 2007, 18:19:28 »
Moin,

über unseren Nachbarplaneten *Venus* wissen wir seit graumer Zeit, dass auf die Oberflächentemperatur so hoch ist, dass da Blei flüssig wäre, die mittlere Temperatur liegt bei ~ 450°C. Damit ist wohl nix mit Dschungellandschaft so wie bei unserer Erde im Zeitalter Jura oder Kreide.
Mit einem abbildenden Infrarot-Spektrometer gelangen den Forschern erstmals Aufnahmen, die zur großen Überraschung Strukturen der festen Venusoberfläche zeigten, die zuvor nur auf Radarbildern zu sehen waren.

Diese Entdeckung machten sich die Wissenschaftler beim Entwurf der Venus Monitoring Camera (VMC) auf der europäischen Raumsonde *Venus Express* zunutze, indem sie diese mit einem infraroten Spektralkanal ausstatteten, innerhalb dessen die Wolkendecke transparent ist. Kürzlich wurde nun ein erste Karte vorgestellt, auf der ein Teil der Venusoberfläche zu sehen ist.


Bild: © ESA/VMC/MPS/IPF-DLR

Die Venusoberfläche im Infraroten
Auf diesem Bild sind die wichtigsten Gebiete im Bereich von Beta und Phoebe Regio auf der Venus benannt. "Planitia" steht für eine Tiefebene, "Chasma" für eine Schlucht und Mons für einen (vulkanischen) Berg. Die Bezeichnungen V9 bis V14 kennzeichnen die Landepunkte der sowjetischen Raumsonden Venera 9 bis 14 in den Jahren 1975 bis 1982. LP gibt den Aufschlagsort einer amerikanischen Atmosphärensonde des Projekts Pioneer-Venus aus dem Jahre 1978 an.



Bild: © NASA/JPL

Lage der Infrarotkarte auf der Venusoberfläche
Die von der europäischen Raumsonde Venus Express im Infraroten erfassten Gebiete nehmen einen großen Teil einer Hemisphäre unseres Nachbarplaneten ein. Das Bild ist eine Radarkarte der amerikanischen Raumsonde Magellan, die in den 1990er Jahren die feste Venusoberfläche zu mehr als 98 Prozent im Detail erfasste.


(kursiver Text aus >>> )

Jerry

H.J.Kemm

  • Gast
Re: Venus
« Antwort #19 am: 15. Dezember 2007, 04:23:32 »
Moin,



Die Sonde *Venus Express* der ESA zeigt die Venus, wie sie noch nie zu sehen war. Zum ersten Mal konnten Wissenschaftler die Venus von den obersten Schichten ihrer Atmosphäre bis fast hinunter zur Oberfläche untersuchen. Dabei hielt die Venus einige Überraschungen bereit, die Anlass zu der Vermutung geben, dass sie früher möglicherweise der Erde viel ähnlicher war.

Dies und noch weitere interessante Informationen gibt es hier >>>

Jerry

Hansjuergen

  • Gast
Venus-Atmosphären-Animation
« Antwort #20 am: 16. März 2008, 22:07:35 »
Hallo Jerry!
Inzwischen gibt es eine schöne Animation der Venus-Express-Sonde von der Venus-Atmosphäre, findet man hier:http://www.esa.int/esa-mmg/mmg.pl?b=b&type=I&topic=Atmosphere&single=y&size=b&start=11

Hansjürgen

Hansjuergen

  • Gast
Rascher Wetterwechsel auf Venus
« Antwort #21 am: 16. März 2008, 23:10:08 »

Die Zusammenstellung zeigt Aufnahmen der Venus Monitoring Camera (VMC) während sieben kurz aufeinander folgender Orbits zwischen dem 8. Juli 2007 (Orbit 443, links oben) und dem 4. August 2007 (Orbit 470, beide Bilder rechts unten). Zu sehen ist jeweils die südliche Hemisphäre des Planeten; Norden ist in den Bildern oben. Zur besseren Orientierung ist das kontrastverstärkte Bild rechts unten von einem Gradnetz überlagert, das die Längen- und Breitengrade des untersuchten Gebiets zeigt.

Die Bilder zeigen die dynamischen Veränderungen in der obersten Venusatmosphäre in einem Zeitraum von etwa vier Wochen. Derartig rasche, großräumige Veränderungen des Wettergeschehens sind von der Erde nicht bekannt. Venus Express hat in der oberen Atmosphäre Windgeschwindigkeiten von bis zu 400 Stundenkilometern gemessen.

Die Wetterwechsel manifestieren sich in der unterschiedlichen Verteilung von hellen und dunklen Wolkenbändern. Der Anteil des von den hellen Dunstschleiern der Venus reflektierten UV-Lichts nahm innerhalb weniger Tage um etwa ein Drittel zu. Durch die Verwendung des UV-Filters der VMC lassen sich diese Strukturen besser sichtbar machen. Während die Wissenschaftler des VMC-Teams davon ausgehen, dass die hellen Bänder von Schwefelsäuretröpfchen erzeugt werden, ist die chemische Zusammensetzung der dunklen Gebiete nicht bekannt.

Bild: ESA/MPS/DLR/IDA.

Mehr darüber hier: http://www.dlr.de/desktopdefault.aspx/tabid-726/1206_read-11783/

Hansjürgen
« Letzte Änderung: 26. April 2009, 18:34:18 von Kreuzberga »

tobi453

  • Gast
Re: Venus
« Antwort #22 am: 17. März 2008, 12:19:01 »
Da das Rätsel inzwischen gelöst wurde, hier mal eine genauere Erklärung.

Warum sieht man auf der Venus einen sich dem Horizont näherden Gegenstand nicht unter dem Horizont verschwinden, sondern vielmehr sich bergauf bewegen?

Erklärung: Da der Druck auf der Oberfläche sehr hoch ist, ist die Lichtbrechung aufgrund der starken Druckabnahme nach oben ebenfalls sehr stark. Daher können Lichtstrahlen, die in einem Winkel von unter ca. 19° gegenüber dem Horizont abgeschickt werden, die Venus nicht verlassen, sondern werden auf die Oberfläche zurückgebogen. Dass heißt effektiv, dass man bis zu einem Winkel von ca. 19° gegenüber dem Horizont nicht etwa den Himmel sieht, sondern die nicht direkt sichtbaren Teile der Oberfläche des Planeten. Diese Teile werden scheinbar über den Horizont hinweggehoben, sodass man den Eindruck hat, man stände in einer Schale.
Im Jahre 1860 hat der Mathematiker Ernst Eduard Kummer in seiner Arbeit 'Über atmosphärische Strahlenbrechung' zum ersten Male dieses Phänomen untersucht. Damals wusste man natürlich noch nicht, dass solche Verhältnisse auf der Venus herrschen.

Effektiv ist die Sichtweite auf der Venus natürlich so beschränkt, dass man leider nicht so weit schauen kann um den Effekt zu sehen. Trotzdem äußerst interessant. :)

PS: Die 19° habe ich mit Kummers Formel selbst ausgerechnet. Bei Interesse oder Zweifeln an dem Ergebnis, kann ich den Rechenweg auch hier posten.
« Letzte Änderung: 17. März 2008, 12:25:28 von tobi453 »

Hansjuergen

  • Gast
Vulkantätigkeit auf Venus?
« Antwort #23 am: 04. April 2008, 22:03:09 »
Die ESA-Sonde Venus-Express hat in der Venus-Atmosphäre Hinweise auf Vulkantätigkeit gefunden. In der Atmosphäre  konnte eine beachtliche veränderliche Menge von dem Vulkan-Gas Schwefel-Dioxid nachgewiesen werden, was auf Vulkantätigkeit hinweisen könnte.
Mehr darüber hier: http://www.esa.int/SPECIALS/Venus_Express/SEMUNV5QGEF_0.html

Hansjürgen

Hansjuergen

  • Gast
Re: Venus
« Antwort #24 am: 30. April 2008, 22:15:52 »
Ist zwar schon ein paar Tage her ;) , das Magellan diese Foto-Daten von Venus lieferte betreff Südlicher- und Nördlicher Venus-Halbkugel, dennoch interessant:
27.08.2001


Hansjürgen
« Letzte Änderung: 30. April 2008, 22:17:01 von Hansjuergen »