OHB wird 14 Galileo-Satelliten bauen

Am 7. Januar 2010 gab die OHB-System mit Sitz in Bremen bekannt, zusammen mit der britischen SSTL den Auftrag zum Bau von 14 Galileo-Navigationssatelliten erhalten zu haben.

Erstellt von Thomas Weyrauch. Quelle: OHB-System, Europäische Kommission. Vertont von Peter Rittinger.

Galileo-Satellit im All – Illustration
(Bild: OHB-System AG)

OHB (Orbital- und Hydrotechnologie Bremen) und SSTL (Surrey Satellite Technology Ltd.) hatten die Entwicklung, den Bau und den Test der Galileo-Navigationssatelliten in einem gemeinsamen Konsortium angeboten. Der Europäische Verkehrskommissar und Vizepräsident der Europäischen Kommission Antonio Tajani übermittelte am heutigen 7. Januar die Information, dass OHB und SSTL ausgewählt worden seien, um 14 der von der Europäischen Union finanzierten Navigationssatelliten zu bauen. OHB ist dabei der Hauptauftragsnehmer.

Die Integration der Satelliten sowie in wesentlichen Teilen auch die Fertigung will man in Bremen ausführen. Der Satellitenbus soll ein von OHB entwickeltes Modell sein, die Navigationsnutzlast eine Konstruktion von SSTL. SSTL wird die Navigationsnutzlasten auch bauen, und OHB in Bremen bei der Endmontage der Satelliten unterstützen.

Die sich in Mehrheitsbesitz von EADS Astrium befindliche SSTL hat bereits Erfahrungen beim Bau eines Testsatelliten für das europäische Satelliten-Navigationssystems Galileo sammeln können. Der Galilieo-Testsatellit Giove-A alias GSTB-V2/A ist seit dem 28. Dezember 2005 im All, hat seine Auslegungsbetriebsdauer von zwei Jahren bereits deutlich überschritten und wird weiterhin eingesetzt.

Das Bieterverfahren lief seit September 2008. Die jetzt unterlegene EADS Astrium war bereits unmittelbar an der Entstehung des Galilieo-Testsatelliten Giove-B beteiligt, der am 26. April 2008 in den Weltraum transportiert worden ist. Möglicherweise kann EADS Astrium beim Bau von acht weiteren Satelliten für das Betriebsnetz, das nach letztem Planungsstand aus 22 Satelliten bestehen soll, als Hauptauftragsnehmer zum Zuge kommen. Die volle Einsatzbereitsschaft des europäischen Navigationssatellitensystems wird mittlerweile erst für das Jahr 2016 erwartet. Der Start der Satelliten für das Betriebsnetz soll mit Sojus-Raketen von Kourou in Französisch-Guayana aus durchgeführt werden. Arianespace wurde dafür mit der Abwicklung der Starts beauftragt, die nach derzeitigem Planungststand im Oktober 2012 beginnen sollen.

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