SpaceX Dragon-Kapsel startet und wassert erfolgreich

Nach vielen Verzögerungen hat SpaceX für die amerikanische Raumfahrt zum ersten Mal seit 35 Jahren wieder eine Wasserung einer Raumkapsel durchgeführt. Ähnlich wie damals beim Apollo Programm, nur unbemannt. Noch, denn SpaceX hat Großes vor.

Ein Beitrag von Klaus Donath. Quelle: SpaceX. Vertont von Peter Rittinger.

Dragon Kapsel nach der Landung
(Bild: SpaceX)
Dragon Kapsel nach der Landung
(Bild: SpaceX)

Um 20:04 Uhr MEZ kam die erleichternde Nachricht über Twitter: Die Dragon-Raumkapsel ist sicher an ihren drei Fallschirmen im Pazifik, etwa 500 Meilen vor der Westküste Mexikos, gewassert. Damit konnte SpaceX beweisen, dass sie die Technologien für den Start und Wiedereintritt einer Raumkapsel beherrschen. Beide gelten als die kritischsten Phasen einer Raumfahrtmission, da hier die Belastungen am Material am größten sind.

Um 16:43 Uhr MEZ hob eine Falcon-9-Rakete von SpaceX zum zweiten Mal in ihrer Geschichte ab, diesmal mit an Bord: die Dragon-Kapsel. Sämtliche Stufen arbeiteten problemlos und so konnte die Kapsel um 16:55 Uhr MEZ bei einer Geschwindigkeit von ca. 28.000 km/h von der Trägerrakete abgetrennt werden. Nach 2 vollen Erdumrundungen in knapp 300 Kilometern Höhe wurden die Bremstriebwerke gezündet, um die Bahn soweit abzusenken, dass sie die oberen Schichten der dichteren Atmosphäre streifte. Die restliche Bremsarbeit übernahm dann die Luftreibung. Dabei erwärmte sich die mit einem Hitzeschild ausgestattete Kapsel auf etwa 1.000 Grad Celsius. Die heute verwendete Kapsel war noch nicht vollständig für einen längeren Raumflug ausgerüstet. So fehlten zum Beispiel die Solarpanele.

Die Dragon-Kapsel soll vom nächsten Jahr an in Serie fliegen und in seinem 14 Kubikmeter umfassenden Raum bis zu 6 Tonnen Nutzlast zur ISS transportieren können. Der nächste Flug ist im Rahmen des COTS-Programmes geplant, soll 5 Tage dauern und eine Kopplungssimulation mit der ISS beinhalten. Erst beim dritten Flug, COTS-3, soll eine Kopplung mit der ISS durchgeführt werden. Dabei wird man in die Nähe der ISS fliegen, von wo aus die Kapsel dann mit Hilfe des Manipulatorarmes der Station gegriffen und zum Dockingport manövriert wird. Zur Steuerung im Weltraum verfügt die Dragon-Kapsel über 18 kleine Manöver-Triebwerke.

Durch die Fähigkeit der Kapsel auch zu landen, wird sie zudem als einziges reines Cargo-System in Zukunft eine signifikante Nutzlast von der ISS mit zurück auf die Erde bringen können. Sowohl das ATV, als auch das HTV und die Progress verglühen auf dem Weg zurück in die Atmosphäre gewollt. Die bemannte Sojus-Kapsel kann nur wenig Nutzlast mit zurücknehmen, da sie mit dem Rücktransport von 3 Raumfahrern schon fast voll ausgelastet ist.

SpaceX plante das System aus Falcon-9-Trägerrakete und Dragon-Kapsel von Anfang an für bemannte Flüge. So soll, laut SpaceX, durch möglichst wenige Modifikationen in Zukunft auch ein bemannter Transport von bis zu 7 Astronauten möglich sein. Sollte sich dieser Flug als voller Erfolg herausstellen, wonach es aussieht, spekuliert man schon über die Zusammenlegung von COTS-2 und 3. Daher könnte der nächste Flug, im Sommer 2011, schon eine Kopplung mit der ISS beinhalten.

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