Atlantis erreicht Internationale Raumstation

Unter der Kontrolle von Kommandant Chris Ferguson legte das Space Shuttle Atlantis um 17:07 Uhr MESZ an die ISS an. Die Atlantis ist damit das erste und letzte Shuttle, das an einer Raumstation angekoppelt ist.

Ein Beitrag von Thomas Pallmann. Quelle: Nasa. Vertont von Peter Rittinger.

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Kommandant und Pilot beim Manövrieren
(Bild: Nasa)

Die Bodenkontrolle in Houston weckte die Besatzung um 09:29 Uhr MESZ mit dem Lied „Mr. Blue Sky“ vom Electric Light Orchestra. Das Lied wurde Kommandant Chris Ferguson gewidmet.

Nach der üblichen Morgenroutine, bei der die Crew die Systeme des Orbiters für die Aufgaben des Tages konfiguriert, begannen die Vorbereitungen auf das Rendezvous mit der Raumstation. Ferguson und Pilot Doug Hurley vollführten eine Reihe von Kurskorrekturen, um die Annäherung an die Raumstation zu verfeinern. Während dieser Arbeit fiel einer der Bordcomputer, General Purpose Computer Nummer 3 (GPC-3), aus. Der Ausfall beeinträchtigte allerdings in keiner Weise das Rendezvous mit der Raumstation und die Besatzung wird morgen versuchen, den Computer wieder in Betrieb zu nehmen.

Die finale Phase des Rendezvous begann um 14:29 Uhr MESZ mit dem sogenannten Terminal Initiation Burn (TI-Burn), welcher das Shuttle auf direkten Kurs zur Raumstation brachte. Nach einer Reihe von weiteren kleinen Korrekturen befand sich der Orbiter direkt unterhalb der Raumstation auf der sogenannten R-Bar. Von dort startete Kommandant Ferguson das R-Bar Pitch Manöver (RPM), um es der Besatzung der Raumstation zu ermöglichen, Fotos vom Hitzeschild an der Unterseite des Orbiters anzufertigen.

Da kein Rettungsflug für Atlantis zur Verfügung steht, entschied man sich neben den üblichen Fotos, die mithilfe von 400-mm- und 800-mm-Linsen angefertigt werden, zusätzlich Fotos mit einer 1000-mm-Linse zu schießen. So erhielt man noch detailliertere Bilder vom Hitzeschild der Atlantis als üblich. Die Fotos wurden im Anschluss an die Bodenkontrolle übertragen, wo sie von Experten ausgewertet werden.

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Der TI-Burn im vollen Gange
(Bild: Nasa)

Anschließend brachte Ferguson den Orbiter direkt vor die Station auf die sogenannte V-Bar. Von dort aus steuerte er sehr vorsichtig das Shuttle zum Andockadapter Nummer 2 und machte hier um 17:07 Uhr MESZ fest. Nachdem eine feste Verbindung zwischen den beiden Raumfahrzeugen hergestellt wurde, begannen die Dichtheitstests des Andocksystems auf beiden Seiten.

Sobald die Luken zwischen der Station und dem Shuttle geöffnet sind und sich die beiden Besatzungen begrüßt haben, beginnen auch schon die Transferarbeiten, die den Großteil der Mission ausmachen. Zu den ersten Gegenständen, die transferiert werden, gehören unter anderem frisches Essen für die Stationsbesatzung und Werkzeuge, die für den einzigen Außenbordeinsatz der Mission benötigt werden.

Gegen Ende des Tages wird die Besatzung das Orbiter Boom Sensor System mithilfe des Roboterarms der Raumstation an den Arm des Space Shuttles übergeben, für den Fall das eine detaillierte Inspektion benötigt wird. Die Übergabe des OBSS muss durchgeführt werden, da der Shuttlearm den Ausleger nicht von sich aus erreichen kann, wenn der Orbiter an der Station festgemacht ist.

Die Besatzung der Atlantis soll um 00:59 Uhr MESZ zu Bett gehen und für ihren vierten Flugtag um 08:59 Uhr MESZ geweckt werden. Highlight des vierten Flugtages wird die Installation des Multi Purpose Logistics Modul (MPLM) sein. Atlantis befindet sich derzeit in einer Höhe von ca. 385 Kilometern.

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