Raffaello an Internationale Raumstation angekoppelt

Die Besatzung des Space Shuttle Atlantis hat heute zusammen mit der 28. Langzeitbesatzung der Internationalen Raumstation das Multi Purpose Logistics Modul Raffaello an der Raumstation angebracht.

Ein Beitrag von Thomas Pallmann. Quelle: Nasa.

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Das MPLM in der Low Hover Position
(Bild: Nasa)

Die Crew wurde heute um 08:02 Uhr MESZ mit dem Lied „Tubthumbing“ von Chumbawamba geweckt. Das Lied wurde Missionsspezialistin Sandy Magnus gewidmet.

Nach dem äußerst erfolgreichen Rendezvous mit der ISS am gestrigen Tag konzentrierten sich heute die Blicke auf das erste Hauptziel der Mission. Mithilfe des Roboterarms der Raumstation nahmen Sandy Magnus und Doug Hurley das Multi Purpose Logistics Modul (MPLM) aus der Ladebucht des Orbiters. Dabei kam es allerdings zu einem Problem mit einer Anzeige, die nicht korrekt das Öffnen eines Verschlussmechanismus in der Ladebucht des Shuttles angezeigt hatte. Die Bodenkontrolle konnte jedoch recht schnell bestätigen, dass das MPLM freiliegt. Mit dem kleinen Problem aus dem Weg, steuerten sie das Modul in die sogenannte Low Hover Position direkt oberhalb der Ladebucht.

Von dort aus bewegten sie Raffaello dann an seine Position am Harmony Modul der Raumstation. Nachdem die Besatzung zusammen mit der Bodenkontrolle überprüft hatte, dass das Modul sicher an der Raumstation festgemacht wurde, begannen die Vorbereitungen auf das Öffnen der Luken. Hier zeigte sich wieder die Klasse der Besatzung, denn sie waren zu diesem Zeitpunkt schon fast zwei Stunden vor dem Zeitplan und konnten das Logistikmodul um 18:10 Uhr MESZ öffnen.

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Raffaello erreicht sein Ziel
(Bild: Nasa)

Insgesamt kamen mit dem MPLM über vier Tonnen an Ausrüstung und Lebensmittel zur Station, die in den kommenden Tagen von den beiden Besatzungen in die Station transferiert werden müssen. Anschließend wird das Modul wieder mit über zwei Tonnen an Ausrüstung und Müll befüllt und wieder zur Erde zurück gebracht.

Gegen Ende des Tages bereiteten sich Ron Garan und Mike Fossum dann auf ihren morgigen Außenbordeinsatz vor. Zusammen mit Teilen der Shuttlebesatzung gingen sie die Prozeduren für den Einsatz durch und widmeten sich dann ihren Anzügen. Hauptziele morgen werden die Installation des defekten Pumpenmoduls auf dem Nutzlastträger in der Ladebucht des Orbiters sein sowie das Anbringen der Robotic Refuel Mission (RRM) an der Außenseite der Station. RRM soll in den kommenden zwei Jahren verschiedenste Methoden zur Betankung von Satelliten im Orbit demonstrieren.

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Ein Blick ins MPLM
(Bild: Nasa)

Am Boden gab es für das Mission Management Team (MMT) einige Punkte zu besprechen. So wurde das Team in Houston gestern gewarnt, dass sich ein Trümmerteil der Raumstation nähert. Während des heutigen Tages kam dann die Entwarnung. Aufgrund einer kleinen Bahnänderung, die durch das Andocken des Space Shuttles verursacht wurde, wird das Trümmerteil die Station um ca. 18 Kilometer verfehlen. Außerdem konnte, dank der Arbeit der Astronauten an Bord, der ausgefallene Bordcomputer GPC-3 wieder in Betrieb genommen werden, indem die Besatzung die Software neu auf den Computer lud und dann einen Neustart durchführte. Das MMT entschied sich heute auch dafür, die finale Mission von Atlantis um einen Tag zu verlängern. Das neue Missionsende ist nun der 21. Juli.

Zusätzlich konnte das Damage Assessment Team einen ersten Bericht über den Zustand des Hitzeschildes liefern. Demnach konnte nur eine beschädigte Hitzeschutzkachel entdeckt werden. Der Schaden ist allerdings so minimal, dass eine detaillierte Inspektion des Schildes nicht erforderlich ist. Die genaue Analyse des gesamten Hitzeschilds geht trotz des positiven Berichts unvermindert weiter.

Die Besatzung soll morgen um 08:59 Uhr MESZ für ihren fünften Flugtag geweckt werden. Der Flugtag wird den einzigen Außenbordeinsatz der Mission beinhalten. Außerdem wird der Transfer von Ausrüstung den ganzen Tag über fortgesetzt.

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