STS 134: Erster Außenbordeinsatz erfolgreich

Andrew Feustel und Greg Chamitoff verließen für 6 Stunden und 19 Minuten die Internationale Raumstation und absolvierten eine Vielzahl von Aufgaben.

Ein Beitrag von Thomas Pallmann. Quelle: NASA.

Nasa
Arbeiten in der Ladebucht
(Bild: NASA)

Die Crew der Endeavour wurde für ihren fünften Flugtag um 04:30 Uhr MESZ mit dem Lied „We All Do What We Can Do“ geweckt. Das Lied wurde von Dan Keenan, einem Ingenieur der am Hitzeschild des Orbiters arbeitet, und Kenny McLaughlin, der an der Startrampe des Space Shuttles tätig ist, geschrieben und dem Missionsspezialisten Mike Fincke gewidmet.

Direkt nach der Morgenroutine begann die Besatzung damit, Andrew Feustel und Greg Chamitoff auf den bevorstehenden Einsatz vorzubereiten. Shuttlekommandant Mark Kelly assistierte den beiden Astronauten dabei, ihre Anzüge und Ausrüstung anzulegen. Um 09:10 begann offiziell der erste von ingesamt vier Außenbordeinsätzen.

Für die erste Aufgabe des Tages begaben sich die beiden Astronauten zum Express Logistics Carrier 2 (ELC-2), um dort zwei Materialexperimente, MISSE 7A und MISSE 7B, zu entfernen und diese in der Ladebucht des Space Shuttle zu verstauen. Dort werden sie zur Erde zurückkehren und von Wissenschaftlern ausgewertet.

Nasa
Leitungsarbeiten an der Trägerstruktur
(Bild: NASA)

Andrew Feustels nächste Aufgabe führte ihn erneut zu ELC-2. Dort installierte er das neue Materialexperiment MISSE 8. Chamitoff installierte derweil ein neues Licht an einem der CETA-Karren. Da er bei der Installation ein wenig Probleme hatte und Hilfe von Feustel benötigte, entschied man sich am Boden die Installation von Schutzabdeckungen am Steuerbord Solar Alpha Rotary Joint (SARJ), die nach dem normalen Zeitplan von Greg Chamitoff angebracht werden sollten, von Andrew Feustel ausführen zu lassen.

Während die Arbeiten am SARJ durchgeführt wurden, begab sich Chamitoff zur Luftschleuse Quest, füllte seinen Sauerstoffvorrat wieder auf und traf sich anschließend mit Feustel am P3-Trägersegment der Raumstation. Dort installierten die beiden eine Überbrückung am Ammoniaksystem der Raumstation.

Die beiden Astronauten bewegten sich dann zum amerikanischen Labor, um dort eine Antenne zu installieren. Allerdings fiel zu diesem Zeitpunkt der Sensor zur Kohlendioxidmessung in Greg Chamitoff Raumanzug aus. Nach den geltenden Flugregeln muss damit die Dauer des Außenbordeinsatzes verkürzt werden, um sicherzustellen, dass kein Risiko für den Astronauten besteht, eine Kohlendioxidvergiftung zu erleiden. Das Team entschied sich daher, die Installation der Antenne auf einen kommenden Einsatz zu verschieben.

Nasa
Die verbliebene Schadstelle
(Bild: NASA)

Die letzte Aufgabe des Tages trennte die beiden Astronauten, um verschiedenste Verbindungen an den P3/P4- und P1/P2-Trägersegmenten zu schließen. Anschließend begaben sich die beiden Astronauten wieder in die Luftschleuse Quest und beendeten um 15:29 Uhr MESZ den Einsatz. Es war der 156. Außenbordeinsatz zum Aufbau der Raumstation. Für Andrew Feustel war es der vierte Einsatz seiner Karriere, während Greg Chamitoff seine Premiere feierte.

Am Boden entschied sich derweil das Mission Management Team für eine detaillierte Inspektion einer Schadstelle an der Unterseite des Orbiters. Dies soll dem Damage Assessment Team (DAT) am Boden ein besseres Bild von der Beschädigung ermöglichen. Dem Team geht es vor allem darum, ein dreidimensionales Bild zu bekommen, um so besser mit den zur Verfügung stehenden Computermodellen mögliche Szenarien beim Wiedereintritt simulieren zu können. Die detaillierte Inspektion wird morgen mithilfe des Orbiter Boom Sensor System durchgeführt.

Nasa
Die detailiierte Inspektion im Überblick
(Bild: NASA)

Außerdem entschieden die Manager nach eingehender Rücksprache mit ihren russischen Kollegen die Möglichkeit, mithilfe der Sojus-Kapsel Fotos von der Raumstation zu machen, wahrzunehmen. Der Plan sieht vor, dass sich die Kapsel nach dem Abdocken in eine Warteposition begibt. Von dort aus wird dann der italienische Astronaut Paolo Nespoli Fotos der Raumstation anfertigen. Um ein möglichst komplettes Bild der Station zu bekommen, wird man die Station um 130 Grad drehen und erhält so eine Seitenansicht der Station. Die Besatzung der Sojus beginnt dann anschließend ganz normal mit ihren Vorbereitungen für die Landung in Kasachstan.

Das Space Shuttle Endeavour befindet sich derzeit in einer Höhe von ca. 340 Kilometern. Die Besatzung soll um 03:26 Uhr MESZ geweckt werden. Auf dem Zeitplan steht unter anderem die detaillierte Inspektion des Hitzeschildes der Endeavour.

Raumcon:

Nach oben scrollen