Italienischer Erdbeobachtungssatellit gestartet

Am 25. Oktober 2008 wurde Italiens Erdbeobachungssatellit Cosmo-3 auf einer Delta-II-Rakete von der Vandenberg Air Force Base in Kalifornien aus ins All gebracht.

Ein Beitrag von Thomas Weyrauch. Quelle: ASI, ULA.

Exakt um um 4:28:25 Uhr MESZ hob die US-amerikanische Delta-II vom Startplatz SLC-2W in Vandenberg ab, von wo aus bereits die Satelliten Cosmo-1 am 8. Juli 2007 und Cosmo-2 am 8. Dezember 2007 in den Weltraum gesandt wurden.
Die Delta-II flog in 7420-10 Konfiguration, also mit 4 Feststoffboostern, zwei Raketenstufen, und einer Nutzlastverkleidung aus Verbundmaterial von 10 Fuß Durchmesser (etwa drei Meter). Es war die dreiundvierzigste erfolgreiche Delta-II-Mission.

Nach 58 Minuten und 19 Sekunden Flugzeit wurde der Satellit wie vorgesehen in einer annähernd kreisförmigen, sonnensynchronen Bahn um die Erde in etwa 619 Kilometern Höhe ausgesetzt.

Cosmo steht für Constellation of Small Satellites for Mediterranean basin Observation, also für Konstellation aus kleinen Satelliten zur Beobachtung des Mittelmeerbeckens. Seit dem 1. August 2008 ist das System bereits im regulären betriebsmäßigen Einsatz. Das Satellitensystem wird von Italiens Weltraumorganisation ASI (Agenzia Spaziale Italiana) betrieben, die Finanzierung wird von den Italienischen Staatsministerien für Forschung und für Verteidigung besorgt.

Mit dem gerade gestarteten dritten Satelliten kann die tägliche Bildausbeute von 900 Bildern pro Tag auf 1.350 Bildern pro Tag gesteigert werden. Durch das mit dem dritten Satelliten geplante Zusammenwirken mit einem der anderen Satelliten sind nun auch interferometriebasierte Beobachtungen möglich. Die vollständige Konstellation wird aus vier Satelliten bestehen, zur Zeit wird von einem Start von Cosmo-4 im Jahre 2010 ausgegangen.

Der Satellit Cosmo-3 basiert wie seine Vorgänger auf Alenias Prima-Bus, wiegt 1.900 Kilogramm und wird wie seine Vorgänger der zivilen und militärischen Erdbeobachtung dienen. Dafür ist der Satellit mit einer unbeweglich montierten, elektronisch richtbaren SAR-Radarantenne ausgestattet (SAR-2000 / Synthetic Aperture Radar-2000). Für zivilie Anwendungen sollen noch einen Meter große Details bildhaft dargestellt werden können, für militärische Zwecke ist eine erheblich detailiertere Auflösung zu erwarten. Die vorgesehene Lebensdauer des Satelliten beträgt fünf Jahre.

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