Ich glaube, die Vergleiche (Bagger, Löcher und so weiter) führen hier zu nichts. Man sollte im Hinterkopf behalten, warum Europa damals entschieden hat, sich einen eigenen Zugang zum Weltraum zu eröffnen: Weil die Amerikaner sich nur unter der Bedingung bereiterklärt haben kommerzielle europäische Telekommunikationssatteliten zu starten, wenn diese aus amerikanischer Produktion kommen. Heute gibt es natürlich international zahlreiche Möglichkeiten, Fracht ins Weltall zu befördern, aber das Risiko, in eine Abhängigkeit zu gelangen kann man diesbezüglich ohne eigenen Zugang nicht ausschließen. Selbst die Japaner, die ansonsten keine Probleme damit haben große Aufträge im Rüstungsbereich in die
USA zu vergeben, unterhält einen eigenen Zugang ins All.
Ich halte einen eigenen europäischen unabhängigen Zugang zum All für wichtig. Aus strategischen, wirtschaftlichen (Return of Investment) und geistigen (Sicherung und Erhalt des Know-Hows bezüglich Raketenbau) Gründen. Und um diesen zu sichern, macht es nun mal Sinn, dass europäische Regierungen und Organisationen diesen Zugang auch nutzen und dem Hersteller dies auch garantieren. Und was spricht dann dagegen, dem Hersteller eine Abnahmegarantie über eine bestimmte Anzahl an Starts pro Jahr zu gewähren, wenn ansonsten der Betrieb nicht gesichert ist?
Man könnte diese Garantie beispielsweise auch so formulieren, dass eine gewisse Anzahl an Starts pro Jahr garantiert an europäische Unternehmen vergeben wird. Vielleicht würde das, sofern der Markt groß genug ist, auch andere europäische Firmen ermutigen, in den Trägermarkt einzusteigen und in Konkurrenz zu Arianespace zu gehen...
Vielleicht nicht gleich bei den großen Starts, aber im Bereich der Vega...