Ich meine mal gelesen zu haben, das die Gyros an der Position L2 kaum oder extrem viel weniger benutzt werden, da sich das JWST im Gegensatz zum Hubble so gut wie gar nicht bewegt und sich im freien Drift befindet. Hubbles Optik muss auf Grund der geringen Umlaufbahn ständig über die Drallräder kontrolliert mitgeführt werden um nicht das Bild zu verlieren.
Da muss ich doch nochmal drauf eingehen. Warum sollte man die Gyros brauchen um beim Hubble einen fixen Punkt am Himmel halten zu können? Das sich das Teleskop um die Erde dreht ist irrelevant. Einem Objekt im Orbit muss man nur einen Impuls geben, dann dreht es sich in irgend eine Richtung und zwar so lange, bis es einen Impuls in eine andere Richtung erhält. Das Hubble (wie auch das
JWST) muss nur so getrimmt sein, dass es immer auf den gleichen Punkt "starrt". Nur weil z.B. die
ISS so getrimmt ist, dass die Erde immer "unten" ist, heißt das nicht, dass keine anderen Modis möglich sind. Bei der
ISS ist die Eigendrehung der Station so gewählt, das die Station einmal pro Erdumlauf auch einen "Purzelbaum" in Flugrichtung macht. Sie dreht sich also in 90 Minuten nicht nur einmal um die Erde, sondern auch einmal um sich selbst. Dazu müssen die Gyros aber auch nicht immer eingesetzt werden. Die Drehung der Station muss nur einmal initiiert werden. Danach müssen die Gyros nur noch die Abweichungen ausgleichen. Das ist aber beim Hubble und beim
JWST nicht anders.
Die
ISS (wie jedes Objekt im Orbit) kann aber auch andere Modis fliegen. Wenn man den Purzelbaum weglässt, sich die
ISS also nicht einmal pro Orbit auch selbst dreht, dann sind die Sterne (von der
ISS aus gesehen) auch immer am gleichen Platz, nur die Erde ist dann nicht mehr immer "unten".
Mane