ESA

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tobi453

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Re: ESA
« Antwort #25 am: 19. September 2006, 17:04:05 »
Auf space.com gibt es einen Artikel zum Weltraumtourismus, der von der ESA gefördert wird:
http://space.com/news/060919_esa_tourism.html

robinson

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Re: ESA
« Antwort #26 am: 25. September 2006, 05:24:06 »
Gelesen in RIA Novosti:

Zitat
ESA: Russland ist unser strategischer Partner
      
MOSKAU, 22. September (RIA Novosti). Die Zusammenarbeit zwischen der Russischen Föderalen Raumfahrtagentur (Roskosmos) und der Europäischen Weltraumbehörde (ESA) hat eine mehr als 15-jährige Geschichte. Diese Zusammenarbeit kann man als strategische Partnerschaft bewerten.

"Die ESA billigt die Entwicklungen der kosmischen Raketenkorporation Energija bezüglich der Monderschließung unter Einsatz der modernisierten Trägerraketen Sojus mit einem neuen digitalen Steuersystem sowie der sogenannten Raumschlepper des Typs "Fähre" (gemeint ist <Parom>), sagte Sicre.

Energija-Chef Nikolai Sewastjanow betonte seinerseits, dass die ESA den Vorschlag zur ersten Etappe der Entwicklung eines Weltraumtransportsystems durch die Korporation auf Grundlage des modernisierten Raumschiffes Sojus und zum Übergang zu neuen Digitaltechnologien unter Beteiligung europäischer Unternehmen bereits unterstützt hatte.

Eine weitere wichtige Richtung der Zusammenarbeit zwischen Energija und der ESA ist die Teilnahme der russischen Korporation an der Entwicklung des neuen europäischen Transportraumschiffes Jules Verne. Energija wird für dieses Raumschiff den Ankopplungsmechanismus und eine Reihe von wichtigen Elementen des Steuersystems liefern. Der erste Start der Jules Verne zur Internationalen Raumstation (ISS) wird voraussichtlich Ende 2007/Anfang 2008 stattfinden.

Einer der wichtigsten Aspekte der Zusammenarbeit zwischen Roskosmos und ESA ist auch das Projekt für Starts der modernisierten Trägerraketen Sojus-ST vom Äquatorialkosmodrom Kourou in Französisch-Guayana. Russland baut dort einen neuen Startplatz und wird kommerzielle Starts vornehmen.


Robby

tobi453

  • Gast
Re: ESA
« Antwort #27 am: 01. Oktober 2006, 10:40:08 »
Und schon wieder eine Veranstaltung, die von der ESA unterstützt wird:
http://www.esa.int/esaCP/SEME598LURE_Austria_0.html

Re: ESA
« Antwort #28 am: 01. Oktober 2006, 16:00:23 »
Zitat
Gelesen in RIA Novosti:

Zitat
Einer der wichtigsten Aspekte der Zusammenarbeit zwischen Roskosmos und ESA ist auch das Projekt für Starts der modernisierten Trägerraketen Sojus-ST vom Äquatorialkosmodrom Kourou in Französisch-Guayana. Russland baut dort einen neuen Startplatz und wird kommerzielle Starts vornehmen.

Robby
Dazu nochwas von RIA Novosti:
Zitat
Die Modernisierung des Sojus-Raumschiffes soll 2010 abgeschlossen werden. Europa stimmte dem russischen Vorschlag zu, diese Raumschiffe künftig nicht nur von Baikonur, sondern auch von Kourou aus zu starten.
Also in Zukunft bemannt von Kourou?!

viele Grüße Michiru

robinson

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Re: ESA
« Antwort #29 am: 01. Oktober 2006, 17:18:16 »
Michiru hat geschrieben:
Zitat
Also in Zukunft bemannt von Kourou?!
Nein, <ST> hat nichts mit bemannt zutun, bei der kommenden <Sojus ST> ist nur die Technik modernisiert, der Antrieb wird ebenfalls überarbeitet und die Nutzlastverkleidung kann größer gestaltet werden.
Im Weißbuch der ESA steht noch immer, daß von einer bemannten Raumfahrt von Kourou nicht ausgegangen werden kann. Zur Genehmigung muß ein Antrag durch ein Mitgliedsland gestellt werden und dann ist <einstimmig> darüber zu befinden. Robby

Re: ESA
« Antwort #30 am: 01. Oktober 2006, 18:25:28 »
Zitat
Michiru hat geschrieben:
Zitat
Also in Zukunft bemannt von Kourou?!
Nein, <ST> hat nichts mit bemannt zutun, bei der kommenden <Sojus ST> ist nur die Technik modernisiert, der Antrieb wird ebenfalls überarbeitet und die Nutzlastverkleidung kann größer gestaltet werden.
Im Weißbuch der ESA steht noch immer, daß von einer bemannten Raumfahrt von Kourou nicht ausgegangen werden kann. Zur Genehmigung muß ein Antrag durch ein Mitgliedsland gestellt werden und dann ist <einstimmig> darüber zu befinden. Robby
Hm hier nochmal der komplette Absatz und der Link zum Artikel, in dem Absatz gehts um die Modernisierung der bemannten Kapseln:
Zitat
Darüber hinaus arbeiten Russland und Europa gemeinsam an einem "zukunftsorientierten bemannten Raumtransporter", der auf der Grundlage des modernisierten Sojus-Raumschiffes und der russischen Raumfähre Clipper entwickelt wird. Der neue Transporter soll nicht nur zur Internationalen Raumstation ISS fliegen, sondern auch bei Mond-Flügen einsetzbar sein. Die Modernisierung des Sojus-Raumschiffes soll 2010 abgeschlossen werden. Europa stimmte dem russischen Vorschlag zu, diese Raumschiffe künftig nicht nur von Baikonur, sondern auch von Kourou aus zu starten.
http://de.rian.ru/analysis/20060927/54321131.html

viele Grüße Michiru

EDIT: Ich hatte es so verstanden, dass es bei diesem "Raumschiff" um die Modernisierung der Soyuz TMA, geht, an der Europa beteiligt ist.
« Letzte Änderung: 01. Oktober 2006, 18:35:11 von Michiru-Kaiou »

Broker42

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Re: ESA
« Antwort #31 am: 01. Oktober 2006, 23:51:27 »
Super Recherchen könnte ewig darin lesen

H.J.Kemm

  • Gast
Re: ESA
« Antwort #32 am: 02. Oktober 2006, 00:05:39 »
Moin Michiru,

die Feststellungen von Dir und von Robby möchte ich jetzt nicht interpretieren. fest steht aber, daß seit geraumer zeit die Aussagen von irgendwelchen hochgestellten Mitarbeitern bei ROSKOSMOS ein Nachdenken fordern. Wenn man die letzten Aussagen alle genau liest, dann muß man feststellen, daß sie mal *hüh* und mal *hott* sind. Ausserdem korrespondieren diese Aussagen nicht mit den Stellungnahmen der zitierten Partner. Ich habe jetzt bei der ESA direkt angefragt, ob und wann es geplant ist, von Kourou *bemannte Raumfahrt* zu betreiben. Sollte ich da eine klare eindeutige Auskunft bekommen, dann werde ich das natürlich hier reinbringen. Bis dahin halte ich mich eher an die Aussage von Robby, der sich da auf das *Weissbuch der ESA* bezieht und da steht ganz eindeutig drin, daß bemannte Raumfahrt von Kourou nicht geplant ist.

Jerry

tobi453

  • Gast
Re: ESA
« Antwort #33 am: 05. Oktober 2006, 22:14:49 »
Neues zu Vega:

Vega upper composite passes tests at ESTEC
 
5 October 2006
The upper composite of ESA’s new small launcher has passed its vibration tests at ESA's European Space Research and Technology Centre (ESTEC) with flying colours. Vega’s components are built and tested at various locations across Europe. The first launch is planned for the end of 2007 from Europe’s Spaceport in Kourou, French Guiana.
 
Vega, which is being built by European industry under the leadership of ELV SpA (Italy), is a small launch vehicle designed to carry payloads in the range 300 kg to 2.5 tonnes into low Earth orbits. The typical reference for Vega’s launch capacity is to carry 1500 kg to a 700 km-altitude polar orbit. Vega will be particularly suitable for the launch of scientific and Earth observation missions.  


Vibrations
 
During the launch of a rocket, vibrations occur due to engine ignition, the thrust of the engines and the high-speed flow of air over the body of the vehicle as it accelerates through the Earth’s atmosphere.

The upper composite that has just been tested is the top part of the launcher, which houses the navigation, communications and control equipment. The payload is carried on top of the composite, protected by a streamlined fairing, or nosecone. During testing, a mechanically representative model of a real satellite was used.

In order to confirm that the upper composite will be able to withstand the vibrations that it will experience during launch, it was mounted on the ‘multi-shaker’ in the Test Centre at ESTEC. This electrodynamic vibration table applied accelerations to the base of the composite while around 400 accelerometers and 40 strain gauges measured the movements and forces within the structure. This confirms that the design calculations are correct.

“The vibration tests went well and we are on schedule” said Vega Test Manager Wolfgang Teichert. “We have carried out most of the tests for the final stage of the launcher”.


Final exam
 
At the end of 2006, reports on all the tests will be presented at the ‘Critical Design Review’. If Vega passes this ‘final exam’, production of components for the qualification flight launcher can proceed.
 
 
Industry day
 
The fourth Vega industry day is taking place on Thursday 5 October 2006 at ESA-ESTEC and the adjacent Space Expo in Noordwijk, The Netherlands. All the space industry members committed to the Vega Small Launcher programme are involved. The industry day is an occasion for all participants in the Vega programme to share an overview of the key technical and programmatic achievements in the development activities being carried out under the responsibility of the three main industrial contractors for the Vega programme:

    * Vitrociset SpA (Italy) – ground segment
    * Europropulsion SA (France/Italy) – solid propellant motor and P80 first stage
    * ELV SpA (Italy) – launch vehicle

It will also be an opportunity to focus on the upcoming programme milestones leading to the qualification flight. Later flights, planned in the context of the Vega Research and Technology Accompaniment (VERTA) programme, will also be discussed. VERTA includes support for five demonstration flights that will serve to launch selected ESA payloads and showcase Vega’s capabilities.


Quelle:
http://www.esa.int/esaCP/SEMIS3LKKSE_index_0.html

tobi453

  • Gast
Re: ESA
« Antwort #34 am: 12. Oktober 2006, 22:34:14 »
Gefunden auf http://www.esa.int/esaCP/SEMPVGV74TE_Germany_0.html:

Gastvortrag aus dem All
 
11 Oktober 2006
Am 17. Oktober verlegen Physikstudenten der Technischen Universität München ihren Vorlesungssaal in das Columbus-Kontrollzentrum nach Oberpfaffenhofen. Von hier aus wird der Betrieb der europäischen Experimente an Bord der ISS koordiniert und die Aktivitäten des ESA-Astronauten Thomas Reiter überwacht.
 
Bei ihrem Besuch im so genannten Col-CC erhält die sonst eher trockene Physikvorlesung einen völlig neuen Charakter, denn erstmals haben Studenten Gelegenheit, live mit dem ESA-Astronauten Thomas Reiter über seine physikalischen Experimente im All zu sprechen und konkrete Forschungsanwendungen live zu erleben.

Thomas Reiter, der sich seit Juli 2006 an Bord der ISS befindet, führt momentan im Rahmen der Astrolab-Mission Experimente in der Plasmaphysik durch, die Hubertus Thomas, Professor der TU München, vom Boden aus betreut. Mit der deutsch-russischen Experimentieranlage PK-3 Plus erforscht er Plasma unter Schwerelosigkeit.
Die angehenden Physiker erhalten einen Einblick in die Durchführung dieser Untersuchung und bekommen in einer Vorlesung die Grundlagen der Plasmaphysik und des PK-3 Experiments erläutert. Mit dabei ist der frühere Astronaut Professor Ulrich Walter, der mittlerweile an der TU München lehrt.
      
Die Expedition 14-Crew befindet sich seit Ende September an Bord der ISS
Höhepunkt des Besuchs im Col-CC ist ein Live-Gespräch aus dem All mit Thomas Reiter. Der deutsche Astronaut wird den Studenten genau erklären, wie das Experiment in der Schwerelosigkeit funktioniert, welche Ergebnisse er sich erhofft und welche Erkenntnisse er bisher gewonnen hat. Anschließend beantwortet er Fragen der Studenten. Studenten der TU München auf dem Campus in Garching können das Gespräch live auf Video miterleben. Vier weitere Universitäten in Toulouse, Pisa, Madrid und Cranfield, die im Rahmen des Europäischen Luft- und Raumfahrtprogramms (EuMAS) zusammenarbeiten, übertragen das Telefonat.

tobi453

  • Gast
Re: ESA
« Antwort #35 am: 14. November 2006, 14:12:00 »
Die ESA hat zwei europäische Firmen damit beauftragt Studien für ein mögliches europäisches Transportsystem für die Jahre 2015-2025 zu entfernen. Ob es sich dabei um eine Rakete mit 2 oder mehr Sufen und ob sie teilweise oder ganz wiederverwendbar ist, oder nur eine verbesserte Ariane 5 ist, ist völlig unklar.

Quelle:
http://www.flightglobal.com/Articles/2006/11/14/Navigation/200/210588/Satellite+studies+shape+Ariane+5+replacement.html

*

Offline roger50

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Re: ESA
« Antwort #36 am: 14. November 2006, 16:51:48 »
Hi tobi4553,
sorry, daß ich Dich etwas verbessern muß. In der verlinkten Meldung steht, daß die ESA zwei Firmen mit Studien über die nächste Generation von kommerziellen Satelliten, ihrem Design und ihrer Technologie vergeben hat.

Zitat
Contracts to assess likely commercial satellite designs, technologies and launch demand between 2015 and 2025

Diese Studie soll die marktgerechte Definition der nächsten Trägergeneration unterstützen, die im FLPP-Programm studiert werden.

Die angesprochene Studie hat also mit Trägern direkt nichts zu tun. Dafür wären die ausgesuchten Firmen auch ausgesprochen ungeeignet. Astrium in Toulouse beschäftigt sich fast ausschließlich mit satelliten, aber nicht mit Trägern.

Nix für ungut ;)
roger50

tobi453

  • Gast
Re: ESA
« Antwort #37 am: 14. November 2006, 17:11:51 »
@roger50:
Ah mist! Stimmt, du hast recht.  ;)

Ich war wohl geistig nicht ganz anwesend als ich das geschrieben habe.

tobi453

  • Gast
Re: ESA
« Antwort #38 am: 28. November 2006, 19:58:28 »
Gerade gefunden auf der ESA Homepage

Zitat
Erste Ergebnisse der ESA-Bedrest-Studie mit Frauen
 
24 November 2006
2005 haben sich 24 Frauen im Auftrag der Europäischen Weltraumorganisation ESA für zwei Monate im Dienst der Weltraummedizin ins Bett gelegt. Anlässlich des 3. Kongresses „Muskeln und Knochen – Neue Welten“ im November in Berlin stellten Wissenschaftler des Zentrums für Muskel- und Knochenforschung (ZMK) ihre Ergebnisse des ESA-Liegemarathons vor.
 
Im vergangenen Jahr hat die ESA in Zusammenarbeit mit den Raumfahrtagenturen Frankreichs (CNES) und Kanadas (CSA) sowie der amerikanischen Weltraumbehörde NASA in einer ausgedehnten Bettruhestudie im südfranzösischen Toulouse die Auswirkungen von simulierter Schwerelosigkeit auf den menschlichen Körper untersucht. Die Besonderheit: An der Liegestudie nahmen zum ersten Mal ausschließlich Frauen teil.
Die unter dem Kürzel WISE – Internationale Weltraumexplorationssimulation mit Frauen – bekannt gewordenen Studie soll helfen, künftige Langzeitmissionen mit gemischten Besatzungen im erdnahen sowie interplanetaren Weltraum vorzubereiten.

An der Studie in Toulouse war auch das Team um den Osteoporoseforscher Dieter Felsenberg vom Zentrum für Muskel- und Knochenforschung (ZMK) der Charité Berlin beteiligt. Die Wissenschaftler beobachteten, wie sich Muskeln und Knochen der zu strikter Bettruhe vergatterten Liege-Astronautinnen veränderten.
 

Schwerelos im Klinikbett

Lange schon gehören Bettruhestudien zum Repertoire der Weltraummediziner. Denn wer sich wochenlang im Bett aufhält, zeigt physiologisch dieselben Reaktionen wie ein Astronaut auf einer Langzeitmission: Das Herz-Kreislauf-System ist von der Schwerkraft befreit, so dass sich Blutdruck und Puls verändern. Zudem schrumpfen Muskeln und Knochen und die Körperflüssigkeiten verteilen sich um.

Die 24 handverlesenen Teilnehmerinnen der WISE-Studie waren gesunde Nichtraucherinnen im Alter zwischen 25 und 40 Jahren. Sie mussten unter den gestrengen Fittichen von zwölf wissenschaftlichen Untersuchungsteams aus elf Ländern 60 Tage in der Horizontalen überstehen. Die Probandinnen aus acht europäischen Ländern wurden in drei Achtergruppen unterteilt: Eine Trainingsgruppe mit einem straffen Sportprogramm, eine Ernährungsgruppe mit Spezialdiät und eine Kontrollgruppe, die Vergleichswerte liefern sollte.
Die Trainingsgruppe arbeitete – selbstverständlich liegend – mit dem vom Bremer Raumfahrtunternehmen OHB System AG gebauten weltraumtauglichen Fitnessgerät Flywheel sowie mit einem Unterdruck-Laufbandsystem.

 
Muskeln und Knochen: Erste Ergebnisse
 
Die Forscher vom Berliner ZMK ermittelten die Veränderungen im Muskel- und Knochenapparat der 24 terrestrischen Astronautinnen mit zwei speziellen Computertomographie-Verfahren. Mit diesen Messverfahren lassen sich nicht nur die Dichte, sondern auch die Knochengeometrie und die innere Feinstruktur der Knochen bestimmen.
Um die Veränderungen sowohl qualitativ als auch quantitativ exakt bestimmen zu können, wurden Messungen vor, während und nach der 60tägigen Liegephase in regelmäßigen Abständen durchgeführt. Besonderes Augenmerk galt der „Readaption an die irdischen Verhältnisse“: Die Mediziner ermittelten die Werte unmittelbar nach Abschluss der Liegephase, dann nach drei, sechs sowie 12 Monaten und verglichen alles mit den Ausgangswerten vor Beginn der Studie.

Erwartungsgemäß nahm bei allen drei Probandengruppen – der Trainingsgruppe, der Ernährungsgruppe sowie der Kontrollgruppe – die Knochenmasse in der Liegephase signifikant ab. Nach der Hypothese der Forscher sollten die regelmäßig am Flywheel und in der Unterdruck-Tretmühle trainierenden Liege-Astronautinnen aber deutlich geringeren Knochenschwund aufweisen als die anderen Gruppen. Zur Überraschung der Wissenschaftler „zeigten sich jedoch keine signifikanten Unterschiede zwischen den drei Gruppen“, berichtete Gise Beller vom ZMK.

„Die Trainingsgruppe verlor also genauso an Knochenmasse und -dichte wie die Kontroll- sowie die Ernährungsgruppe. Das konnten wir durch das Training nicht verhindern.“ Dem Muskelschwund hingegen hat das Training effektiv entgegengewirkt. „Bei der Trainingsgruppe haben wir nach der Liegephase einen deutlich besseren Erhalt der Muskelquerschnittfläche als bei den anderen Gruppen gemessen“.

Hinsichtlich Knochenerhalt blieben also sowohl das Flywheel- und Laufbandtraining als auch die Aminosäurenangereicherte Spezialdiät in der WISE-Studie ohne statistisch aussagekräftigen Effekt. „Vielleicht erhält man bessere Ergebnisse, wenn man in künftigen Studien Training und Spezialdiät kombiniert“, schlug Beller vor.
 

Forschung geht weiter: Neue Bedrest-Studie in Berlin
 
„Planungen für künftige Forschungsreihen sind bereits im Gange“, so Didier Schmitt, Leiter der Gruppe für Lebenswissenschaften in der ESA-Direktion für bemannte Raumfahrt, Schwerelosigkeitsforschung und Exploration. „Wir bereiten ein Programm mit Bettruhestudien für die kommenden Jahre vor, das kurz-, mittel- und langfristige Studien für Liegephasen mit jeweils 5, 21 und 60 Tagen Dauer vorsieht.“

Die Berliner können sich freuen: Im Rahmen des ESA-Programms zur Förderung von Anwendungen der Mikrogravitation (MAP) ist eine weitere längere Bettruhestudie in der deutschen Hauptstadt vorgesehen, voraussichtlich im zweiten Halbjahr 2007.

tobi453

  • Gast
Re: ESA
« Antwort #39 am: 05. Dezember 2006, 17:46:22 »
Die Europäische Kommission lässt gerade eine 110.000 Euro teure Studie zu einer "europäischen Version des SpaceShipTwo" (Was genau das heißt ist nicht ganz klar) durchführen.  Das auf 12 Monate angelegte Projekt soll die rechtlichen, technischen und versicherungbedingten Rahmenbedingungen für einen europäischen aus der Luft startenden Gleiter, der in der Lage ist Passagiere zu transportieren, bestimmen. Das Trägerflugzeug soll ein Airbus sein. Die Studie soll auch die Kosten für ein solches Projekt schätzen. Die Industrie hat jedoch bereits gesagt, dass sie ein solches Projekt nicht mit eigenen finanziellen Mitteln durchführen kann.

PS: Es ist mir aus dem Artikel nicht ganz klar, ob es hier nur um die Entwicklung eines Trägerflugzeuges oder auch um die Entwicklung des Gleiters an sich geht oder ob man einfach SpaceShipTwo als Gleiter benutzt. Wahrscheinlich ist aber eine Neuentwicklung gemeint.

Quelle:
http://www.flightglobal.com/Articles/2006/12/05/Navigation/200/210934/Europe+funds+SS2+feasibility+study.html

*

Offline roger50

  • Raumcon Berater
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  • 11384
Re: ESA
« Antwort #40 am: 05. Dezember 2006, 18:41:42 »
Hi Tobi,
also so wie ich den Artikel verstehe, geht es dabei - technisch - um den Gleiter. Zum einen wird gesagt, daß das Trägerflugzeug ein Airbus sein soll, zum anderen steht ganz oben:

Zitat
European version of Virgin Galactic's Scaled Composites SpaceShipTwo (SS2) suborbital tourism vehicle

Die Untersuchung legaler und versicherungstechnischer Aspekte bezieht sich aber auf das Gesamtsystem.

Allzuviel dürfte aus dieser Studie aber nicht herauskommen, dafür ist das Budget einfach zu gering. Bei einer Studiendauer von 12 Monaten stehen pro Monat gerade circa 90 Arbeitsstunden zur Verfügung - für eine Person! Dabei habe ich mal den durchschnittlichen Ansatz der Industrie von 100 € pro Mannstunde zugrunde gelegt.

Gruß
roger50

EasyCopter

  • Gast
Re: ESA
« Antwort #41 am: 05. Dezember 2006, 21:40:35 »
Hi,

Zitat
Allzuviel dürfte aus dieser Studie aber nicht herauskommen, dafür ist das Budget einfach zu gering. Bei einer Studiendauer von 12 Monaten stehen pro Monat gerade circa 90 Arbeitsstunden zur Verfügung - für eine Person! Dabei habe ich mal den durchschnittlichen Ansatz der Industrie von 100 € pro Mannstunde zugrunde gelegt.

Gruß
roger50

110000 ist nicht die Welt. Zu viel würde ich mir auch nicht erwarten. Aber vor allem muss man sich das mal wörtlich übersetzen, um die gesamte Dramatik zum Tragen zu bringen: "Europa finanziert eine SS2 Machbarkeitsstudie". Äähhh... ich mein SS1 war schon oben, SS2 wird wohl nicht mehr lang brauchen, und die machen einen "Machbarkeitsstudie" ??? Wozu bitte? Die sollen sich das Geld sparen und warten bis SS2 oben war und dann dick "geht" drauf schreiben. Ich kenn natürlich nicht die Details - dann muss man mit solchen Urteilen vorsichtig sein. Aber igendwie passt das in mein Bild der europäischen Kommision:

Einer: "Du .. psssttt ... aufwachen, da war was im Fernsehen mit Raumfahrt und so.."
Andrer: "Was?? Geil, das sollten wir auch haben..."
Einer: "Ja, genau. Da brauchen wie eine Studie".
Andrer: "Ui ja. toll. Studie, super!"
Einer: "Aber ganz wichtig ist die Versicherungsfrage"
Andrer: "Gaaaaanz wichtig. Genau"
usw...

Bitte nicht böse sein  :)

Stefan

ILBUS

  • Gast
Re: ESA
« Antwort #42 am: 05. Dezember 2006, 23:42:37 »
...pssst Stefan....ich bin dir gaaaaanz böse ;)

Also, in einer Machbarkeitstudie handelt es sich oft darum ob man mit eigenen vorhandenen Mitteln es realisieren kann, und was es konkrett kostet. Noch genauer gesagt, wie vielle Schraubenzieher muss ich bei PARKER bestellen, wieviele Pumpen bei PFEIFFER, ob ich Elektronik bei RS-Componetns bestelle,  oder bei Reichelt...ob ich die Software bei Balzers kaufe, bei Microsoft, oder es von einer Universitätet entwickeln lasse...

Konkrete Fragen über Konkrete Möglichkeiten, und Kosten...so, jetzt ist es von der Seele, jetzt gehts mir wieder besser ;)
« Letzte Änderung: 06. Dezember 2006, 08:18:18 von ILBUS »

EasyCopter

  • Gast
Re: ESA
« Antwort #43 am: 06. Dezember 2006, 21:52:28 »
Zitat
Noch genauer gesagt, wie vielle Schraubenzieher muss ich bei PARKER bestellen, wieviele Pumpen bei PFEIFFER, ob ich Elektronik bei RS-Componetns bestelle,  oder bei Reichelt...ob ich die Software bei Balzers kaufe, bei Microsoft, oder es von einer Universitätet entwickeln lasse...

Das geht aus meiner Sicht schon über eine Machbarkeitsstudie hinaus. Was genau geplant ist, kann man dem Text ja nicht entnehmen. Aber ich finde es halt schon seltsam, dass man auf gesamteuropäischer Ebene Projekte plant, die ein exzentrischer Millionär und ein privater Flugzeugbauer alleine durchziehen. Passt irgendwie nicht. Und für Weitblick und visionäres Denken und Handeln spricht das auch nicht gerade. Ich wette, da wird ein Stapel Papier produziert und das wars dann.

Stefan

ILBUS

  • Gast
Re: ESA
« Antwort #44 am: 07. Dezember 2006, 00:24:22 »
Zum Leid jeder Schrauber ist es aber ohne Papierstapel nicht möglich. Jedem erfolgreichen Projekt liegen Unmengen an Büroarbeit zu Gründe. Ich glaube das Ziel dieser Studie ist die Grundlage für die Diskussion zu verschaffen. Ich glaube, man möchte nicht grundlos JA oder NEIN sagen.

tobi453

  • Gast
Re: ESA
« Antwort #45 am: 04. Januar 2007, 12:39:03 »
ESA Aktivitäten 2007:

Zitat
January
8-9      "European Exploration workshop", Edinburgh, United Kingdom (no media attendance).
10      Press conference in London on the outcome of the Edinburgh workshop.
17      ESA Director General meets the press at ESA Headquarters, Paris, France.
18      Thomas Reiter returns to Europe: press conference at ESA/EAC in Cologne, Germany.
23      International Space Station Heads of Agencies meeting, ESA Headquarters, Paris, France.

February
1 tbc      Planck media event with Alcatel, in Cannes, France.
25      Rosetta flyby of planet Mars: media event at ESA/ESOC, Darmstadt, Germany.
tbd      Eurobot 'wet model' testing in Neutral Buoyancy Facility at ESA/EAC, Cologne, Germany.
tbd      Vega's Zefiro-9 test-firing, Salto di Quirra, Sardinia, Italy.
tbd      ATV Control Centre inauguration and media day, Toulouse, France.

March
tbd      Christer Fuglesang's post-flight tour of Nordic countries.
tbd      50th anniversary of the signing of the Treaties of Rome: exhibition on ESA and Space.
tbd      Open day at ESA/ESRIN, Frascati (Rome), Italy.

April
2/4-26/8      Envisat exhibition at the Palais de la Découverte, Paris, France.
11 tbc      Venus Express results press conference, ESA/ESOC, Darmstadt, Germany.
16-17      Telecommunication Information Days at ESA/ESTEC, Noordwijk, The Netherlands.
17-30      GMES Conference and Exhibit in the framework of Germany's EU Presidency, Munich, Germany.
23-27      Envisat Symposium 2007, Montreux, Switzerland. ESA exhibition stand.
tbd      "From Galileo Galilei to the European Satellite Navigation System": exhibition in Rome, Italy.
tbd      ESA astronaut training in ATV mockup, ESA/EAC, Cologne, Germany. Media day.
tbd      Thomas Reiter's post-flight tour (Germany, France, Italy).

May
20-24      16th IAA "Human in Space" Symposium, Beijing, China.
22      3rd ESA/EC joint Space Council meeting in Brussels, Belgium (highlight: endorsement of the European Space Policy).
tbd      ATV media day, ESA/ESTEC, Noordwijk, The Netherlands.
tbd      GOCE Media Day, ESA/ESTEC, Noordwijk, The Netherlands.
tbd      Herschel media event with EADS Astrium, in Friedrichschafen, Germany.

June
tbd      Vega's Zefiro-23 engine test-firing, Salto di Quirra, Sardinia, Italy.
4-8      Cassini-Huygens Project Science Group meeting in Athens, Greece.
6-15      50th session of the UN Committee on the Peaceful Uses of Outer Space, Vienna, Austria: ESA exhibition.
18-24      Paris Airshow, Le Bourget, France. ESA exhibition. A public event "Night of Exploration" will take place in Paris during the Airshow.

July
7      Night of Exploration at La Cité de l'Espace, Toulouse, France.
23-27      International Geoscience & Remote Sensing Symposium (IGARS), Barcelona, Spain.
net 25      Launch of ATV-1 (Jules Verne), Kourou, French Guiana.
tbd      Inauguration of new ESA/ESAC building in Villafranca (Madrid), Spain.

August
End      MAKS-2007, International Aerospace Show at Zhukovsky, near Moscow.


September
net 7      Launch of Shuttle mission STS-120 with ESA astronaut Paolo Nespoli and delivery of Italian-built Node 2, Kennedy Space Center, Florida.
8      40 years of ESA/ESOC, event tbc at ESA/ESOC, Darmstadt, Germany.
14 tbc      Launch of Foton-M3 satellite from the Baikonur cosmodrome with 17 ESA experiments onboard.
24-28      58th IAC Congress, Hyderabad, India.
tbd      ESA/EAC Open Day, Cologne, Germany.
tbd      "European Researchers' Night" at ESA/ESRIN, public event.
tbd       EGNOS opens service", event in Brussels, Belgium, with the EC and the Galileo Supervisory Authority.
tbd      Vega's P80 engine test-firing, Kourou, French Guiana.
tbd      Galileo Media Day at ESA/ESTEC, Noordwijk, The Netherlands, with Giove B in test centre.

October
2-4      Scientific and Fundamental Aspects of the Galileo Programme, Conference, Toulouse
4/10- Mar08      "100 years of Space", exhibition at La Cité de l'Espace, Toulouse, France with ESA participation.
net 17      Launch of STS-122 delivering European Columbus module to ISS with ESA astronaut Hans Schlegel.
tbd      Launch of SMOS and Proba-2, Plesetsk, Russia.
tbd      International Exploration Conference, Berlin.
tbd      Opening of new ESA/ESTEC building, guest and media event.
tbd      Paolo Nespoli's post-flight tour (media activities in Italy and Germany).

November
13      Rosetta flyby of the Earth.
15-19      ESA/EC GMES exhibit at the Royal Dublin Society, Dublin, Ireland.
tbd      ESA/ESAC Open Day in Villafranca (Madrid), Spain.
tbd      Launch of 2nd Galileo test satellite, Giove-B, Baikonur, Kazakhstan.
tbd      Open Day during Science Week at ESA/ESAC, Villafranca (Madrid), Spain.

December
tbd      Herschel/Planck Media Days, ESA/ESTEC, Noordwijk, The Netherlands.
tbd      Launch of GOCE, Plesetsk, Russia.


Quelle:
http://www.esa.int/esaCP/SEMS5DSVYVE_index_0.html

tobi453

  • Gast
Re: ESA
« Antwort #46 am: 05. Januar 2007, 18:35:42 »
Zitat
Pressekonferenz mit Thomas Reiter im Anschluss an seine ISS-Mission
 
5 Januar 2007
ESA PR 03-2007. Am Donnerstag, den 18. Januar findet im Europäischen Astronautenzentrum (EAC) in Köln eine Pressekonferenz mit dem deutschen ESA-Astronauten Thomas Reiter statt, dessen Mission zur Internationalen Raumstation (ISS) mit der Landung des US-Raumtransporters „Discovery“ am 22. Dezember zu Ende gegangen ist.
 
Reiter war am 4. Juli mit Flug STS-121 (ebenfalls „Discovery“) zur sechsmonatigen europäischen Mission „Astrolab“ aufgebrochen, der ersten europäischen Langzeitmission an Bord der Internationalen Raumstation (ISS). Während seines Aufenthalts führte er neben einem vollen europäischen Versuchsprogramm auch einen Außenbordeinsatz durch.  

Die Mission „Astrolab“, die die Rückkehr zu einer dreiköpfigen ständigen ISS-Bordmannschaft markierte, wurde vom Columbus-Kontrollzentrum in Oberpfaffenhofen bei München aus überwacht. Im Rahmen dieser Mission wurde wichtiges europäisches Gerät zur ISS befördert, darunter die ISS-Gefriereinrichtung bei -80° C (MELFI) und die Europäische Modulare Pflanzenzucht-Vorrichtung.

Die Pressekonferenz am 18. Januar im EAC beginnt um 11.00 Uhr. In den ersten 30 Minuten wird Thomas Reiter einen Überblick über seine Missionen geben. Die folgenden 30 Minuten sind für Fragen und Antworten vorgesehen; anschließend sind zwei Stunden für individuelle TV-Interviews eingeplant. Beim Fragen-und-Antworten-Teil der Pressekonferenz werden neben Reiter auch EAC-Chef Michel Tognini und der Leiter der EAC-Astronautenabteilung, Gerhard Thiele - beide ehemalige ESA-Astronauten -, anwesend sein.

Reiters letzte Mission war sein 179-tägiger Rekordflug auf der russischen Raumstation Mir vom 3. September 1995 bis 29. Februar 1996 (Euromir 95). An dieser Mission war nicht nur Reiter, sondern auch Fuglesang beteiligt, der als Reiters Reserveastronaut fungierte und während des Aufenthalts des Deutschen im All im russischen Missionskontrollzentrum als Mannschaftsnahtstellenkoordinator diente.

Quelle:
http://www.esa.int/esaCP/SEM2DFSVYVE_Germany_0.html

tobi453

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Re: ESA
« Antwort #47 am: 17. Januar 2007, 16:55:30 »
Gefunden bei den ESA-Pressemeldungen:

Zitat
Treffen der Leiter der Raumfahrtagenturen in Paris
 
17 Januar 2007
Am 23. Januar findet in der ESA-Hauptverwaltung in Paris ein Treffen der Leiter der bei der Internationalen Raumstation (ISS) zusammenarbeitenden Raumfahrtagenturen (die ESA für Europa, die NASA für die USA, die CSA für Kanada, die JAXA für Japan und Roskosmos für Russland) statt, um den Stand der ISS zu prüfen und das weitere Vorgehen zu erörtern.

Seit der Billigung der ISS-Konfiguration und der Montagesequenz im Januar 2006 sind erhebliche Fortschritte zu verzeichnen, und die Partner werden auch weiterhin gemeinsam die anspruchsvollen Tätigkeiten für den Zusammenbau, den Betrieb und die Nutzung der Raumstation fortsetzen. Auf diesem Treffen wird jeder Partner über den aktuellen Stand des Programms und die weitere Planung Bericht erstatten.

Außerdem werden die Partner mögliche Szenarien für künftige Explorationstätigkeiten erörtern, die darauf abzielen, unter Berücksichtigung der Erfahrungen aus der fruchtbaren ISS-Partnerschaft die internationale Zusammenarbeit zu fördern.
« Letzte Änderung: 17. Januar 2007, 16:55:40 von tobi453 »

tobi453

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Re: ESA
« Antwort #48 am: 02. Februar 2007, 14:53:37 »
Gefunden auf der ESA-Homepage:

Zitat
ESA entwickelt Weltraumwetter-Erkennungssystem
 
2 Februar 2007

Wenn ein Satellit auf Partikel mit hoher Energie oder auf ein anderes Phänomen des Weltraumwetters trifft, besteht die Gefahr, dass die Elektronik an Bord gestört und wissenschaftliche Instrumente beschädigt werden. In sehr seltenen Fällen kann sogar die Zerstörung des Satelliten die Folge sein. Ein leistungsfähiges System, das derzeit am ESOC entwickelt wird, soll in Zukunft eine effektive Beobachtung und Vorhersage solcher Phänomene liefern.
 
Die Sonnenaktivität beeinflusst das gesamte Sonnensystem auf vielfältige Weise, unter anderem entstehen bei Sonneneruptionen Ströme rasend schneller Energiepartikel sowie abrupte Ausbrüche schädlicher Röntgenstrahlung. Auch dringt kosmische Energiestrahlung aus anderen Teilen der Galaxie in unser Sonnensystem ein. Diese Phänomene sind vielfach für ein anormales Verhalten und die Alterung von Raumsonden und ihrer empfindlichen wissenschaftlichen Instrumente verantwortlich.  

Aber seit dem Frühjahr 2005 liefert SEISOP (Space Environment Information System for Operations), ein System zur Beobachtung und Vorhersage des Weltraumwetters, das derzeit im Satellitenkontrollzentrum (ESOC) der ESA entwickelt wird, dem Gammastrahlen-Observatorium Integral Weltraumwetterberichte - und dies annähernd in Echtzeit.

SEISOP wird in Kooperation mit dem ESA Space Weather Applications Pilot Project entwickelt und von der portugiesischen Task Force bei der ESA finanziert. Das System enthält eine Datenbank mit Aufzeichnungen über den Zustand von Raumsonden und Weltraumwetter-Beobachtungsdaten aus der ganzen Welt, in Verbindung mit hoch entwickelten Softwareanwendungen, die dem Integral-Flugkontrollteam Berichte, Warnmeldungen, Vorhersagen und Verlaufsdaten zur Verfügung stellen.
 
„Das Weltraumwetter wirkt sich auf vielfältige Weise auf Raumsonden aus. Es können Datenverluste ohne erkennbare Ursache, Änderungen an der Orbitdynamik und Qualitätseinbußen bei wissenschaftlichen Daten auftreten. Daher sind Aktualisierungen in Echtzeit unverzichtbar für die Entscheidung, wie lange die Instrumente während eines Gefahrenzeitraums abgeschaltet bleiben sollen“, erläutert Alessandro Donati, Leiter der Abteilung Advanced Mission Concepts and Technologies am ESOC.
 
Ein Teil der Weltraumwetterdaten wird von Raumsonden der ESA, der NASA und der NOAA (Wetter- und Ozeanbehörde der Vereinigten Staaten) erfasst, zahlreiche bodengestützte Institute und Einrichtungen steuern weitere Beobachtungsdaten bei. SEISOP gehört dem europäischen Weltraumwetter-Netzwerk SWENET an.

Mit SEISOP können die Kontrollteams für die Missionen im Voraus erkennen, wann sie Instrumente wie beispielsweise Star Tracker-Kameras abschalten, Systeme in einen „abgesicherten Modus“ herunterfahren oder andere Maßnahmen zum Schutz der empfindlichen Bordelektronik und der wissenschaftlichen Sensoren ergreifen sollten.

Zwar gibt es Instrumente, die mit Einrichtungen zum automatischen Abschalten (Safemode) während kritischer Zeiträume ausgestattet sind, doch sind das längst nicht alle, und es ist auch zeitaufwändig, ein solches Instrument nach einem automatischen Abschaltvorgang wieder in Betrieb zu setzen. Außerdem war es bisher schwer herauszufinden, wann die Strahlung nach einem Ereignis wie einer Sonneneruption wieder auf einen ungefährlichen Wert abgesunken war.
 
Im Laufe des Jahres 2007 wird SEISOP in die Betriebsentwicklungsphase eintreten, in der alle ESA-Missionen mit denselben notwendigen Weltraumwetter-Aktualisierungen versorgt werden sollen. „Wir gehen davon aus, dass wir dieses Jahr mit der Arbeit an der endgültigen Betriebsversion beginnen können. SEISOP hat das Potenzial, Warndienste nicht nur im Rahmen der ESA zur Verfügung zu stellen, sondern die Raumfahrtbehörden weltweit mit entsprechenden Daten zu versorgen, denn dem Weltraumwetter sind alle Raumfahrzeuge ausgesetzt“, sagt Donati abschließend.

tobi453

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Re: ESA
« Antwort #49 am: 08. März 2007, 14:32:02 »
Eine ESA-Pressemitteilung:

Zitat
N° 13-2007:  Landeplatz von Huygens wird nach Hubert Curien benannt
 
5 März 2007
Am 14. März 2007 werden eine historische Weltraummission und der Name eines der Gründungsväter der europäischen Raumfahrt für immer miteinander verknüpft. Die Europäische Weltraumorganisation (ESA), der internationale Ausschuss für Weltraumforschung (COSPAR) und die NASA haben beschlossen, Professor Hubert Curiens Beitrag zur europäischen Raumfahrt zu würdigen, indem sie den Landeplatz von Huygens auf dem größten Saturnmond, Titan, nach ihm benennen.

Die Feierlichkeiten zur Namensgebung der künftigen „Hubert-Curien-Gedenkstätte“ werden am 14. März im Beisein von Professor Curiens Witwe, Perrine Curien, einem ihrer Söhne und den Delegierten des ESA-Rates in der ESA-Hauptverwaltung stattfinden. Medienvertreter, die dem Anlass beiwohnen möchten, werden gebeten, das beigefügte Anmeldeformular einzusenden.

Die Landung von Huygens auf dem größten der Saturnmonde im Januar 2005 stellte einen der bedeutendsten Erfolge der Menschheit in der Geschichte der Weltraumexploration dar. Die Rolle, die die ESA dabei in Zusammenarbeit mit der NASA und der italienischen Raumfahrtagentur (ASI) spielte, war nur durch das Engagement eines Mannes möglich, der sich jahrzehntelang unermüdlich dafür eingesetzt hatte, die Bedeutung der wissenschaftlichen Forschung in seinem Heimatland, Frankreich, und in Europa zu fördern und zu stärken. Hubert Curien wurde in zahlreiche wichtige Ämter, darunter das des französischen Ministers für Wissenschaft und Raumfahrt unter vier verschiedenen Premierministern berufen.

Als Vorsitzender des ESA-Rates von 1981 bis 1984 leistete Curien einen entscheidenden Beitrag zur Aufstellung des damaligen langfristigen Wissenschaftsprogramms „Horizont 2000“, zu dessen Projekten auch die Mission Huygens zählte.

Der heutige Präsident der COSPAR und frühere Wissenschaftsdirektor der ESA (1983-2001), Professor Roger Bonnet, erklärte: „Curiens diplomatisches Geschick hat der europäischen Weltraumwissenschaft den Weg bereitet. Seine Unterstützung war 1985, als die europäischen Minister zu entscheiden hatten, wie ein solides weltraumwissenschaftliches Programm zu gestalten und seine finanzielle Machbarkeit langfristig sicherzustellen sei, ein gewichtiger Faktor.“

„Das jetzige Wissenschaftsprogramm der ESA, ‚Kosmische Vision’, baut auf dem Erbe Hubert Curiens auf“, bekräftigte Professor David Southwood, der derzeitige Wissenschaftsdirektor der ESA. „Er ermunterte zur Zusammenarbeit zwischen den Nationen auf, da er der festen Überzeugung war, dass die Weltraumwissenschaft eine wesentliche Grundlage für den Fortschritt und das Wohlergehen einer wissensbasierten Gesellschaft wie unserer bildet. Er förderte außerdem das Konzept der langfristigen Planung. Heute wäre es nahezu undenkbar, ein Raumfahrtvorhaben einzuleiten, ohne sich auf solche Eckpfeiler zu stützen.“

„Hubert Curien spielte bei der Schaffung einer europäischen Raumfahrdimension mit all ihren zahlreichen Facetten eine Schlüsselrolle“, erinnert sich Jean-Jacques Dordain, Generaldirektor der ESA. „Curien war einer der Väter des Ariane-Programms, das Europa einen eigenständigen Zugang zum Weltraum verschaffte, und einer derjenigen, die gegen Ende der 70er Jahre andere Länder durch die Einführung des Konzepts des „gerechten Rückflusses“ in der Form von Industrieverträgen davon überzeugen konnten, sich der ESA anzuschließen. Dieser außergewöhnliche Visionär wurde von allen für seine wissenschaftliche Kompetenz und seine herausragenden menschlichen, politischen und diplomatischen Fähigkeiten geschätzt. Für uns ist es daher eine große Ehre, zu seinem Gedenken beizutragen, indem wir seinen Namen für immer mit diesem bedeutsamen Ort auf der Oberfläche einer fremden Welt verbinden, dessen Entdeckung wir unter anderem ihm zu verdanken haben.“

Kurzbiografie von Hubert Curien

Hubert Curien wurde am 30. Oktober 1924 in den Vogesen in Ostfrankreich geboren. Als Student schloss er sich dem französischen Widerstand an und wurde für seine Tapferkeit vor dem Feind ausgezeichnet. Er wurde in die Pariser Eliteschule Ecole Normale Supérieure aufgenommen und setzte seine Karriere als Forscher in der Kristallografie im Labor für Mineralogie der Sorbonne fort. Dabei war es ihm stets ein Anliegen, die Zusammenarbeit zwischen Mineralogen und Physikern zu fördern. Im Jahr 1949 erhielt er einen Lehrauftrag an der Pariser Universität, promovierte 1951 und bekleidete ab 1956 eine Professur. Ab 1968 lehrte er trotz seiner mannigfaltigen politischen Aufgaben bis 1994 an der Universität „Pierre et Marie Curie/Paris VI“.

Neben seiner wissenschaftlichen Laufbahn ist Hubert Curien insbesondere für seine leitenden und politischen Ämter bekannt, die er nicht nur in Frankreich, sondern auch auf europäischer Ebene mit Engagement, Effizienz und Enthusiasmus ausübte. Er prägte eine beeindruckende Anzahl wissenschaftlicher Institutionen. Von 1966 bis 1969 war er Wissenschaftsdirektor für Physik des französischen Forschungszentrums CNRS, dem er ab 1969 als Generaldirektor vorstand. Im Jahr 1973 wurde er damit beauftragt, die Forschung in Frankreich neu zu gestalten. Von 1976 bis 1984 bekleidete er das Amt des Präsidenten der französischen Raumfahrtagentur CNES und wurde in den Jahren zwischen 1984 bis 1993 unter vier verschiedenen Regierungen zum französischen Minister für Wissenschaft und Raumfahrt berufen.

In der ESA war er von 1981 bis 1984 Ratsvorsitzender und gilt noch heute als einer der Väter des Ariane-Programms und als Förderer eines durch die Wissenschaft vereinten Europas. Von 1994 bis 1996 leitete er das europäische Teilchenforschungszentrum CERN, und 1993 wurde er in die Französische Wissenschaftsakademie gewählt.

Für seine Arbeit erhielt Hubert Curien die höchsten Auszeichnungen und Anerkennungen. Er wurde für seine große Intelligenz, seine Führungskapazitäten und seine politischen Fähigkeiten, aber auch für seine Schlichtheit und Bescheidenheit, seinen Humor und sein offenes Ohr für andere geschätzt. Als er am 6. Februar 2005 starb, hinterließ er eine Frau, Perrine, und drei Söhne, Nicolas, Christophe und Pierre-Louis.

Höhepunkte der Mission Huygens

Die in Europa gebaute Sonde Huygens war Teil der Mission Cassini-Huygens zu Saturn – ein Gemeinschaftsvorhaben der ESA, der NASA und der italienischen Raumfahrtagentur ASI und das ehrgeizigste Unternehmen in der Planetenexploration, das je in die Wege geleitet wurde. Der am 15. Oktober 1997 gestartete Orbiter Cassini (ein ausgeklügelter Roboter, der den Ringplaneten umrunden und das Saturnsystem in allen Einzelheiten erkunden sollte) erreichte Saturn mit der an seiner Seite befestigten Sonde Huygens am 1. Juli 2004. Cassini setzte Huygens am 14. Januar 2005 auf dem größten Saturnmond, Titan, aus. Dies war die erste Landung auf einem Himmelskörper im äußeren Teil des Sonnensystems, die zudem die bis dahin spektakulärste Ansicht von Titan lieferte.

Während ihres zweieinhalbstündigen Abstiegs in diese außergewöhnliche Welt führte Huygens mit einer Reihe von sechs hochentwickelten Instrumenten eine Vielzahl von Messungen durch. Sie sammelte Daten über die Titanatmosphäre und die dort herrschenden Winde und nahm bemerkenswerte Bilder der nahenden Oberfläche bis zur Landung im Titanschlamm auf, wo sie zu aller Erstaunen noch mehr als drei Stunden Daten übermittelte.

Dank der Huygens-Messungen und der zusätzlichen von Cassini aufgezeichneten Daten wissen wir heute, dass die Landschaft auf Titan mit ihren Bergen, Seen, Küstenstreifen und Flüssigkeitsströmen, bei denen Methan eine ähnliche Rolle wie bei uns das Wasser spielt, tatsächlich der Erde ähnelt. Der von Huygens erbrachte Nachweis des chemischen Elements Argon 40 wies ferner darauf hin, dass das Innere des Saturnmonds noch immer aktiv ist, was später durch Cassini bestätigt wurde, der aus „Kryo-Vulkanen“ abfließende gefrorene Lavaströme beobachten konnte.

Die Ergebnisse der Mission Cassini-Huygens lassen darauf schließen, dass Titan, von dem einst geglaubt wurde, er ähnle der gefrorenen Erde im Frühstadium, in Wirklichkeit so komplex wie jeder der terrestrischen Planeten mit einer Atmosphäre zu sein scheint. Huygens hat die Erwartungen weit übertroffen und zeigt uns Titan heute im Licht einer „fremden Erde“, die mit unserem Planeten wohl mehr gemein hat als Mars oder Venus. Huygens gibt Planetenforschern die Gelegenheit, eine neue, faszinierende Welt zu erkunden.
« Letzte Änderung: 08. März 2007, 14:32:20 von tobi453 »