Russische Raumfahrt

  • 4722 Antworten
  • 1384035 Aufrufe

lunatik

  • Gast
Re: Russische Raumfahrt
« Antwort #1000 am: 19. Juli 2010, 19:12:06 »

- Projektierung von Wostochnij läuft voran, der Bau soll entweder 2011 oder 2012 anfangen je nachdem wann Geld zur Verfügung gestellt wird.

Mit Putins Besuch ist der Anfang des Baus im nächsten Jahr wahrscheinlich. Für die nächsten 3 Jahre werden 24,7 Mrd Rubel dafür ausgegeben. Für den Bau werden zwischen 5-12000, maximal 30000 arbeiten.
Putin möchte das russische Segment der ISS bis 2015 komplett ist, also mit Kopplungs-, 2 Energie- und Labormodul.

Eine wichtige Aufgabe wird die Modernisierung der Raumfahrtbetriebe bis 2015 sein.

Für mich klingt es nach einer guten Strategie.
Bis 2015 werden alle Programme beendet, wie Glonass und ISS, während Forschungsarbeiten und in die Infrastruktur und Produktionsbasis investiert wird.
2015-2020 werden dann die neuen Entwicklungen bis 2020 getestet und eingeführt.
2020-2025 Neu Raumstation in welcher Form auch immer. Projektierung neuer schweren Rakete.
*ab 2025 --------Projekt Mars 8) (Traummodus)*

Offline T.D.K.

  • *****
  • 565
Re: Russische Raumfahrt
« Antwort #1001 am: 19. Juli 2010, 20:55:01 »
Zitat
5-12000
Das nenn ich mal ne klare Aussage  ;)
Ist denn der Mond auch da wenn niemand hinsieht?

lunatik

  • Gast
Re: Russische Raumfahrt
« Antwort #1002 am: 19. Juli 2010, 23:22:10 »
Zitat
5-12000
Das nenn ich mal ne klare Aussage  ;)

An dem Aufbau des Kosmodroms werden zu normaler Zeit 5000-12000 und zu Höchszeiten 30000 Menschen arbeiten.
http://www.federalspace.ru/main.php?id=2&nid=11700

Realistische Zahlen, da man ja alles aus dem Boden stampfen muss, bis auf die Eisenbahn und die Straßenanbindung. Da muss man nur eine Anbindung anbauen. Eine befestigte Straße wird in diesem Jahr von Tschita nach Chabarowsk fertig und von dort bis Wladiwostok gibts die Anbindung schon, die wird jetzt momentan ordentlich modernisiert. Die Stadt und das Kosmodrom 2020 zu bauen ist auch real. Für die Russen sind solch großen Projekte momentan normal, siehe Sotschi 2014, APEC 2012 in Wladiwostok mit Russki Insel.

rm39

  • Gast
Re: Russische Raumfahrt
« Antwort #1003 am: 24. Juli 2010, 17:42:53 »
Roscosmos und Energia auf der Flugschau im britischen Farnborough. Es sind einige Modelle von Raumfahrzeugen zusehen, weiterhin darf der Besucher per Simulator an der ISS andocken.
[youtube]https://www.youtube.com/v/XaRkaLX7l7I[/youtube]

rm39

  • Gast
Re: Russische Raumfahrt
« Antwort #1004 am: 27. Juli 2010, 16:25:21 »
Die mächtige Trägerrakete Proton Teil-1

Ein weiterer Film von Roscosmos zum Erststart der Proton im Juli 1965. Zum Schluss ist sogar ein Absturz zu sehen. :o
[youtube]https://www.youtube.com/v/QPcZxv8K7Lk[/youtube]

Siehe auch hier in unserem Historischen Kalender

lunatik

  • Gast
Re: Russische Raumfahrt
« Antwort #1005 am: 03. August 2010, 14:18:15 »
Wer den Artikel auf RIAN Auf dem Weg zum Mars: Russische Raketenbauer planen erdnahen Expeditionskomplex gelesen hat, kann unter diesem Link den kompletten Artikel in Russisch runterladen:

http://www.energia.ru/ru/news/news-2010/public_07.doc

Ein Abstrakt:
"V.A. Lopota. Space Mission Of 21st Century Generations
The current condition of the Russian rocket and space industry and cosmonautics dictates the need for a new strategic approach in a bid to ensure the dynamical development of space exploration. Basing on the scientific, technological, industrial and economic potentials and resources of the country, Russia is set to develop a multi-function, reliable space infrastructure to deal with the large scope of missions in near and far space, and ensure a sustained growth of its capabilities.
The article defines the role of Russia in global space exploration efforts on the basis of the analysis of country's operations on the world market of space services. It also offers a concept of a space exploration program through to 2040, elaborating on the critical fields of space operations in the near-Earth space, on the Mars and the Moon. " (Zeitschrift Poljot 07/2010)

Eine Kurze Zusammenfassung werde ich im Laufe der Woche posten.

Hier noch 2 Bilder aus dem Artikel





1-Reaktorkomplex
2-Elkronische Triebwerk
3-Kommunikationsantenne
4-Module
5-Eisengerüst
(Keine Fachübersetzung!!!)

Nachtrag / Edit:
Lopota diskutiert viel über neue Technologiesprünge, Evolution der Raumfahrt und deren Notwendigkeit besoners in den nächsten Jahrzehnten. Wofür aber ein neues großes Ziel festgelegt werden muss, z.B interplanetare Missionen.

Hier einige interessanter Aussagen:

Folgende Reaktorleistungen sind notwendig:
-0,15-0,5 MW für Erfüllung von Aufgaben im erdnahen Orbit, Betrieb von Raumstationen und Plantenbasen, prodkutiven Infrastrukturen im erdnahen Orbit, Transport von Satteliten,etc. zu höheren Orbits, Beseitigung von Weltraummüll
-0,5-0,6 MW für Schutz der Erde vor Asteroiden, Transport von Gütern zum Mond und Planeten
- 24 MW für interplanetaren Expeditionskomplex zum Mars

OPSEK
- 2024-2031 3 schwere Module (1 Universal, 2 Forschung) von a 40t, diese werden die kleineren aus der ISS-Zeit ersetzen. Zu dieser Zeit soll auch ein atomarer Parom entwickelt werden.

Mars
- Masse von 500t, davon
>mehrfachverwenbarer interplanetarer Schlepper (120t), >"Raumschiff" mit Treibstoff? (300t) [???????????? ??????? (300 ?) ? ???????????¬?? ?????? ???????? ???? ??? ??????????????? ???????]
> Lagermodul (20t)
> Landemodul (40t) oder Fracht von 40t für Basis
> Raumschiff Erde-Interplanetare Raumschiff (12-14t)
> Sauerstoff/Wasserstoff Beschleunigungsblock (40t)
- automatischer Zusammenbau mit möglichst geringer Beteiligung von Kosmonauten

Marsinfrastruktur
- etappenweiser Aufbau
- Kommunikations-, Beobachtungs-, Navigationssatelliten
- Basis von 50t mit "Marsochod" ;), in 1.Etappe
- betrieben durch Atomenergie
- Raumstation (40t)

Für Mond gleiche etwas modifizierte Vorgehensweise.

Atomreaktor
- Alle Apparate mit Atormreaktoren müssen mindestens in einem Orbit von 800-1500km arbeiten. (Damit radioaktive Abfälle im Notfall erst nachdem die Strahlung abgeklungen ist zur Erde zürückkehrt). Bis zu diesem Orbit bringen Raketen die Fracht, ab da übernehmen dann die Schlepper zum Bestimmungsort.
- Ein Atomreaktor muss 10-15 Jahre arbeiten.
- Schlepper im Erdorbit sollen eine Leistung von mehrern 100 KW bis 6 MW haben und Mass von 7-40t, je in welcher Variante gebaut.
- in 2020 soll erster Schlepper hochgeschossen werden und mit den Test angefangen werden.

« Letzte Änderung: 03. August 2010, 23:19:43 von lunatik »

jakda

  • Gast
Re: Russische Raumfahrt
« Antwort #1006 am: 03. August 2010, 15:35:52 »
Beim 2. Bild kann "1" nur der Kühler sein, der Reaktor müsste ganz vorn sitzen...

runner02

  • Gast
Re: Russische Raumfahrt
« Antwort #1007 am: 04. August 2010, 19:18:03 »
Auf Bild eins:

Das Dritte Schild von Oben heißt wohl Grunt-Wall also ein Wall (eine Mauer) aus Erde (bekannt von Phobos-Grunt also Phobos-Boden, Erde)
Das unterste auf Russisch spricht man 'Schachta' aus, klingt für mich verdächtig nach Schacht...

межорбитального буксира also interorbitaler Buksierer (= Schlepper)
межпланетный корабль (300 т) Interplanetares Irgendwas(?gesprochen KORABL?)

jakda

  • Gast
Re: Russische Raumfahrt
« Antwort #1008 am: 04. August 2010, 22:22:03 »
корабль (Korabl-Betonung auf "a"-lang gesprochen) =Schiff, hier Raumschiff (bemannt).

knt

  • Gast
Re: Russische Raumfahrt
« Antwort #1009 am: 05. August 2010, 02:10:11 »
Zitat
Alle Apparate mit Atormreaktoren müssen mindestens in einem Orbit von 800-1500km arbeiten. (Damit radioaktive Abfälle im Notfall erst nachdem die Strahlung abgeklungen ist zur Erde zürückkehrt). Bis zu diesem Orbit bringen Raketen die Fracht, ab da übernehmen dann die Schlepper zum Bestimmungsort.
Das ist eine interessante Information. Auf einem 800km Orbit liegt die Verweildauer wohl bei rund 100 Jahren? Uran 235 hat dagegen eine Halbwertszeit von ~700 millionen Jahren. Wie ist in diesem Kontext die Sicherheit eines 800-1500km Orbits zu bewerten? Viel lieber wäre mir, man würde zusätzlich ein Konzept entwickeln, alte Atomenergie-Module Richtung Sonne zu entsorgen. Mit Nuklear-Schleppern, sollte das notwenidige delta-v ja erreichbar sein. Wäre es vielleicht sinnvoll atomare Raumfahrt, auf Bereiche hinter den Van-Allen-Gürtel zu beschränken? Dieser hat ja gerade die Funktion, die Erde vor Strahlungen abzuschirmen?

War bisher die untere Grenze des LEO (200-400km) dominierend, muss sich das bei Nutzung von Atomenergie in der Raumfahrt wohl ändern. Gleichzeitig will man "Standard-Modulgröße" von 20t auf 40t verdoppeln. Das bedeutet, dass man leistungsfähigere Raketen - insbesondere wohl Oberstufen bauen muss? Vielleicht ist es an der Zeit meine ablehnende Haltung zu HLV zu überdenken. Ein 150t-very-LEO-Klopper wird dafür aber wohl immer noch nicht notwendig sein?

Interessant auch, das ein Teil dieser Orbits im Van-Allen-Gürtel liegt und das in diesem Bereich (etwa bei 1000km) auch die höchste Konzentration von Weltraummüll zu finden ist. In der Region befindet sich u.a. auch der Friedhofsorbit der sowjetischen Atomsatelliten.

Das bisher entfernteste Ziel bemannter Raumfahrt im LEO war wohl Hubble mit ~600km?

Alles zusammen, eine sehr interessante Vision für die Zukunft der russischen Raumfahrt und eine mächtige Alternative zu den chemischen "Direkt" Visionen der NASA. Vielen Dank, lunatik!
« Letzte Änderung: 05. August 2010, 03:00:12 von knt »

Re: Russische Raumfahrt
« Antwort #1010 am: 05. August 2010, 08:26:11 »
Wäre es vielleicht sinnvoll atomare Raumfahrt, auf Bereiche hinter den Van-Allen-Gürtel zu beschränken? Dieser hat ja gerade die Funktion, die Erde vor Strahlungen abzuschirmen?

Hallo knt,

die radioaktive Strahlung im Orbit an sich ist kein Problem, davor müssen wir uns auch nicht schützen. Die Reichweiten der alpha- und beta-Strahlung in unserer Atmosphäre sind gering. Nichts, was da oben ausgesandt wird, kommt auch nur in die Nähe der Erdoberfläche. alpha- und beta-Strahlung verlassen eigentlich noch nicht mal den Reaktormantel. Im Weltall sind ganz andere "Strahlungsarten" unterwegs, die gefährlicher sind ... und uns hier unten auch nicht jucken.

Wichtiger wäre schon das direkte Ziel die (unkontrollierte) Rückkehr radioaktiver Isotope der Spaltungsprodukte in die Biosphäre zu verhindern.

der van-Allen-Gürtel:
Der Gürtel schützt nicht vor Strahlung, sondern ist ein "Friedhof" für geladene Partikel der kosmischen Strahlung, welche durch das Magnetfeld dort "hinein" bugsiert werden. Schutz sind das Magnetfeld und v.a. unsere Atmosphäre.

die Sonne als Endlager:
Die Sonne ist wirklich nicht leicht zu treffen ... wie man an Messenger sieht. Der energetische Aufwand ist sehr hoch. Vielleicht könnte man sich mit passiven Technologien "begnügen" ... Sonnensegel zur Entsorgung ausgedienter Module ins Innere des Sonnensystems?


« Letzte Änderung: 05. August 2010, 10:52:27 von Schillrich »
\\   //    Grüße
 \\ ///    Daniel

"We are following you ... but not on twitter." (Futurama)

Re: Russische Raumfahrt
« Antwort #1011 am: 05. August 2010, 11:05:24 »
Sonnensegel zur Entsorgung ausgedienter Module ins Innere des Sonnensystems?

Wichtig ist ja vor allem, sicherzustellen, daß radioaktiver Abfall nicht mehr die Erdbahn kreuzt und so "zufällig" zum Problem wird. Gäbe es denn grundsätzlich die Möglichkeit, geeignetes spaltbares Material vollständig außerhalb der Erde zu gewinnen? Dann hätte man elegant auch die Probleme umschifft, die bei einem Fehlstart entstehen.

Martin

  • Gast
Re: Russische Raumfahrt
« Antwort #1012 am: 05. August 2010, 11:31:38 »
Gäbe es denn grundsätzlich die Möglichkeit, geeignetes spaltbares Material vollständig außerhalb der Erde zu gewinnen? Dann hätte man elegant auch die Probleme umschifft, die bei einem Fehlstart entstehen.

Hallo,

schau mal hier, da hatten wir das Thema auch schon: Klick
« Letzte Änderung: 05. August 2010, 12:10:06 von Martin »

Re: Russische Raumfahrt
« Antwort #1013 am: 05. August 2010, 16:15:22 »
Vielen Dank! :)

rm39

  • Gast
Re: Russische Raumfahrt
« Antwort #1014 am: 17. August 2010, 17:05:34 »
Bei der Rocket-Space Corporation Energia fand vor einigen Tagen ein Crew-Training statt. Daran nahmen die Kosmonauten Oleg Skripotschka, Alexander Kaleri (EXP-25/26), die NASA Astronautin Catherine Coleman, der ESA Astronaut Paolo Nespoli (EXP-26/27), sowie die Kosmonauten Oleg Kononenko und Anatoli Ivanishin (Backup) teil. Einen ganzen Tag lang machten sich die zukünftigen Raumfahrer mit der russischen Technik vertraut. Zum einen ging es um die Bedienung und Handhabung der Sojus- und Progress-Raumfahrzeuge, zum anderen wurde durch Spezialisten von Energia die russische Ausrüstung auf der ISS erklärt.


(klick für höhere Auflösung) Alle weiter Bilder gibt es hier: Energia

rm39

  • Gast
Re: Russische Raumfahrt
« Antwort #1015 am: 21. August 2010, 17:36:56 »
Ein neuer Trainingsort für Kosmonauten.

Zum ersten mal fand die Trainingseinheit im Wasser in Abrau-Durso (Noworossijsk) statt.
Geübt werden die Handlungen der Kosmonauten nach der Wasserlandung.
[youtube]https://www.youtube.com/v/2w6QgCON76Q[/youtube]

Und hier gibt es noch ein paar Bilder dazu.
http://www.federalspace.ru/main.php?id=2&nid=12148

rm39

  • Gast
Re: Russische Raumfahrt
« Antwort #1016 am: 28. August 2010, 16:47:34 »
Hier ein Film von tvroscosmos zum Überlebenstraining der Kosmonauten. Genutzt wurde diesmal ein Testwasserbecken des Ministeriums für Katastrophenschutz in Noginsk nahe Moskaus. Die Kosmonauten werden in 2012 zur ISS fliegen.
[youtube]https://www.youtube.com/v/ZiAGwgdTXDA[/youtube]

lunatik

  • Gast
Re: Russische Raumfahrt
« Antwort #1017 am: 30. August 2010, 23:41:50 »
Moin, mal eine Frage.
Wenn Raumapparate von Baikonur gestartet werden in welcher Bahn verlaufen sie um die Erde. Vor allem möchte ich wissen wie entfernt voneinader die Bahnen von Baikonur und Wostochni sein werden und wie groß dann der Aufwand ist zwei Raumapparate zusammanbringen, sagen wir Wostochni bemannte Kapsel und Baikonur Landemodul, etc.

Baikonur ist noch bis 2050 bei den Russen. Es soll/ sollte ja eine Startanlage für die Angara-Rakete aufgebaut werden (Baiterek hieß die glaub ich) ( vielleicht ist dieses Projekt auch in der Steppe versandet , ich weiß es nicht.) Die Soujus würde auch noch zur Verfügung stehen, da ja mit Korou das Programm fortgesetzt wird. Also könnten die Russen für die Mond- und Marsprogramme auf 2 Kosmodrome zurückgreifen, der eine bemannt, der andere für die Lasten.  Und ob Anagara in Wostochni beheimatet sein wird, steht noch nicht fest.

Danke!

*

Offline Ensi

  • ***
  • 205
Re: Russische Raumfahrt
« Antwort #1018 am: 31. August 2010, 03:34:28 »
Moin, mal eine Frage.
Wenn Raumapparate von Baikonur gestartet werden in welcher Bahn verlaufen sie um die Erde. Vor allem möchte ich wissen wie entfernt voneinader die Bahnen von Baikonur und Wostochni sein werden und wie groß dann der Aufwand ist zwei Raumapparate zusammanbringen, sagen wir Wostochni bemannte Kapsel und Baikonur Landemodul, etc.
.................

Danke!

Startet eine Rakete genau nach Osten, so hat sie eine Inklination die der geographischen Breite des Startortes entspricht. startet sie nach Süden oder Norden so hat sie eine höhere Inklination(Bahnneigung).

Wostochni 51 Grad
Baikonur 45 Grad
KSC 28 Grad
ISS Bahn 51 Grad Inklination

Somit ist es wohl einfacher 2 objekt aus Wostochni und Baikonur zusammenzubringen als ein shuttle auf Issinklination zu bringen.


Wie aufwendig ist es den ein shuttle zur Iss zu bringen im Vergleich zu einem gleichhohen orbit mit 28 Grad Inklination?
(Treibstoff-/Nutzlasteinbusen in % ????)

mfg :)
Ensi
 

jakda

  • Gast
Re: Russische Raumfahrt
« Antwort #1019 am: 31. August 2010, 08:05:53 »
hm- die Größe des Aufwandes kann ich jetzt auch nicht abschätzen...

Aber die MIR-Station hatte 57 Grad - und auch da ist das Shuttle angedockt...

Die Russen sind über die 51 Grad der ISS gar nicht so glücklich, weil große Teile ihres Territoriums nicht überflogen werden...

Grüße
jakda...

tonthomas

  • Gast
Re: Russische Raumfahrt
« Antwort #1020 am: 31. August 2010, 13:25:33 »
... radioaktive Strahlung im Orbit an sich ist kein Problem, davor müssen wir uns auch nicht schützen. Die Reichweiten der alpha- und beta-Strahlung in unserer Atmosphäre sind gering. Nichts, was da oben ausgesandt wird, kommt auch nur in die Nähe der Erdoberfläche. alpha- und beta-Strahlung verlassen eigentlich noch nicht mal den Reaktormantel. Im Weltall sind ganz andere "Strahlungsarten" unterwegs, die gefährlicher sind ... und uns hier unten auch nicht jucken....

Was ist mit Gammastrahlung und Raumfahrzeugshardware, insbes. wissenschaftlichen Instrumenten? Da gibt es z.B. den Fall des Satelliten Solarmax (Solar Maximum Mission, SMM), dessen Instrumente von den Rorsats Kosmos 1176, 1818 und 1867 heftig gestört worden sein sollen.

Gruß   Pirx

GG

  • Gast
Re: Russische Raumfahrt
« Antwort #1021 am: 01. September 2010, 22:14:51 »
Die Mir war auch in einer 51,6-Grad-Bahn. Zwischenzeitlich hatten die Russen mal Üläne für einen 55-Grad-Orbit, die mittlerweile aber wohl wieder fallengelassen wurden. Erdbeobachtung ist für bemannte Missionen heute weniger wichtig.

knt

  • Gast
Re: Russische Raumfahrt
« Antwort #1022 am: 02. September 2010, 10:25:32 »
Der Überflug ihres Territoriums hat doch eher wegen der Kommunikation als einer (tatsächlich sinnlosen) bemannten Beobachtung eine Bedeutung. Ich glaube dieser Misstand wurde noch immer nicht beseitigt, oder ist mir da etwas entgangen?

websquid

  • Gast
Re: Russische Raumfahrt
« Antwort #1023 am: 04. September 2010, 15:52:19 »
Die Russen sind über die 51 Grad der ISS gar nicht so glücklich, weil große Teile ihres Territoriums nicht überflogen werden...
Das ist hauptsächlich wichtig, um von eigenem Territorium aus starten und landen zu können. Für Starts zur ISS ist man wie auch bei den Sojus-Landungen auf Kasachstan angewiesen. In Zukunft will man von Wostotschnie starten und irgendwo in Westrussland landen können. Dazu braucht man eine höhere Inklination als die 51° der ISS

mfg websquid

GG

  • Gast
Re: Russische Raumfahrt
« Antwort #1024 am: 05. September 2010, 15:08:15 »
Der Überflug ihres Territoriums hat doch eher wegen der Kommunikation als einer (tatsächlich sinnlosen) bemannten Beobachtung eine Bedeutung. Ich glaube dieser Misstand wurde noch immer nicht beseitigt, oder ist mir da etwas entgangen?

So, wie es aussieht, nicht. Für 2010 und 2011 waren ursprünglich Lutsch 5A und B geplant. Sie sollten im GEO stationiert werden und interorbitalen sowie Datenverkehr mit Bodenstationen übernehmen. Das Projekt wurde jedoch gestoppt.

Jetzt steht für 2013/14 Lutsch 4 in der Leitung. Basis ist ein Express-2000-Bus, die geplante Funktionsdauer 12-15 Jahre. Wenn das mit Lutsch 4 klappt, gibt es dann vielleicht noch 4A und 4B, damit man rund um den Globus empfangsbereit ist.

In den 1990er Jahren hatte man schonmal ein paar Lutsch-Satelliten, die aber längst außer Funktion sind.

Tja, Russland hat einiges nachzuholen. Infolge des Geldmangels, vor allem in den Neunzigern, hat man viele Projekte aufgeben müssen. Hinzu kommen in letzter Zeit noch einige Probleme mit unzuverlässiger Technik. Mittlerweile hat sich da ein ziemlicher Berg angesammelt, dessen Abarbeitung noch einige Zeit dauern dürfte.
« Letzte Änderung: 06. September 2010, 18:27:04 von GG »