Aus Anlass des 15. Jahrestages der Landung von HUYGENS auf dem Titan gibt es nun einen Rückblick-Artikel auf SpaceflightNow:
https://spaceflightnow.com/2020/01/14/esas-huygens-probe-landed-on-saturns-moon-titan-15-years-ago/,
in dem auch auf die mysteriöse Spin-Umkehr der Sonde am Fallschirm eingegangen wird:
HUYGENS sollte beim Abstieg durch die Atmosphäre durch einen Kranz schräg gestellter Leitbleche in eine gezielte Rotation versetzt werden (u.a. um einen 360 Grad-Scan der Instrumente zu ermöglichen). Nach den ersten 10 Minuten verlangsamte sich die Rotation jedoch, um nach Stillstand mit umgekehrter Drehrichtung wieder zu beginnen.
Neuere Untersuchungen der Firma Vorticity in England und Windkanaltests an der Université d'Orléans in Frankreich haben dann gezeigt, dass andere Bauteile, die aus HUYGENS herausragten, zB die Radar-Altimeter-Antenne und ein Teil des Separationsmechanismus, die Strömungsverhältnisse so abänderten, dass ein Nettodrehmoment entgegengesetzt dem beabsichtigten resultierte. Glücklicherweise war die Spinrate aber in der gleichen Grössenordnung wie geplant, nur eben andersherum, so daß die Belichtungszeiten und Zeitabläufe noch "passten" - Glück gehabt. Mehr Glück jedenfalls als bei der Panne mit der Datenübertragung, bei der die Hälfte der beim Abstieg entstandenen 700 Aufnahmen nicht von Cassini empfangen wurden ...