Die Vorhersage von Erdbeben mittels Änderungen der elektromagnetischen Eigenschaften ist anscheinend immer noch rein empirisch also nur aus Beobachtungen hergeleitet. Es scheint relativ sicher, dass es diesen Effekt gibt, aber es gibt dafür viele Erklärungsmodelle:
Piezoelektrik, also die Erzeugung von elektrischer Spannung durch eine mechanische Verformung von Kristallen (Beispiel die klick-klick- statt der ratsch-ratsch-Feuerzeuge).
Änderung des elektrischen Widerstandes in der Lithosphäre (also den obersten 10 bis einige 100 km Tiefe) durch das Entstehen von vielen Mikrorissen, diese wurden seismisch bereits durch eine Verringerung der Ausbreitungsgeschwindigkeit von bestimmten Erdbebenwellen bestätigt.
Aus diesen Rissen können radioaktive, d. h. ionisierende Gase (Radon) entweichen, die beim Aufstieg in der Atmospäre zu Sekundäreffekten führen können (Ladungstrennung wie bei einem Gewitter).
Die Chinesen sind in der Erdbebenvorhersage durchaus innovativ, bspw. in der Beobachtung von Tierverhalten. Leider konnten sie aber auch dadurch nicht das Beben mit den meisten Todesopfern des vorigen Jahrhunderts vorhersagen, obwohl es genau zu dieser Zeit einen Hype gab, nachdem das ungewöhnliche Verhalten von Tieren eindeutige Hinweise geben sollte:
https://de.wikipedia.org/wiki/Beben_von_Tangshan_1976Aber es scheint zumindest ein interessanter Ansatz zu sein, evtl. hören wir ja in den nächsten Jahren von großräumigen "elektromagnetischen Änderungen" mit gleichzeitig stattfindenden oder gar nachfolgenden Beben. Schön wäre es, wenn sich hier ein neuer Ansatzpunkt ergibt.
Robert