Ich habe mich mal ein wenig in die Technik und den Missionsablauf eingelesen:
OrbiterEs werden bekannte Systeme genutzt, und bis auf ein Photometerinstrument nicht neu entwickelt. Als Grundstruktur wird der ESPA (
EELV Second Payload Adapter)-Ring der Atlas V verwendet, welcher alle Systeme von LCROSS aufnehmen soll. Er kann bis zu 6800kg Nutzlast auf seiner Spitze aufnehmen, wobei
LRO nur ca. 1800kg auf die Waage bringen wird. Für LCROSS selbst gilt:
- Gesamtsasse max 1000kg, Leermasse 534kg, Treibstoff 300kg - 344kg
- 2x Kameras im sichtbaren Bereich, 4x Kameras im IR-Bereich, 2x NIR (Near-IR)-Spektrometer, 1x Photometer zur Helligkeitsmessung
- 2x 22N-Haupttriebwerk, 8x 4N-Lageregelungstriebwerke
MissionsablaufEine Stunde nach dem Doppelstart
LRO + LCROSS wird
LRO auf seiner Bahn zum Mond abgetrennt. LCROSS + Centaur beschleunigen daraufhin und führen nach 5 Tagen ein gravity-assist-Manöver am Mond durch. Danach befinden sich der Stack auf einem 81-Tage Orbit (LGALRO, Lunar Gravtiy Assist, Lunar Return Orbit) um die Erde. Dieser Orbit wird u.a. genutzt, um verbliebenen Treibstoff aus der Centaurstufe verdampfen zu lassen und Energie und Richtung des Einschlags zu erhöhen. Außerdem dürfte das Zeit geben, sich auf den Mondeinschuss und Inbetriebnahme von
LRO zu konzentrieren (meine Meinung). Nach dieser Zeit nimmt der Stack Kurs auf sein Einschlagsgebiet. Die Genauigkeit soll ca. 10km betragen. 7 Studen vor dem Aufschlag trennen sich LCROSS und Centaur. Der Einschlag der ca. 2000kg wiegenden Centaur soll bis zu 1000t Auswurfmaterial erzeugen. Kurz nach dem Durchflug der Wolke wird der Orbiter selbst mit 10 Minuten Verzögerung einschlagen. Während dieser Ereignisse werden verschiedene Erdteleskope und Satelliten (
HST, Chandra,
LRO) den Mond beobachten.