http://www.planetary.org/blog/article/00003389/
Leider habe ich gerade keine Zeit das zusammenzufassen, war aber sehr lesenswert.
Ja, wirklich faszinierend, was die Autoren des Original"papers", Dombard et. al., da herausgefunden haben

. Ich versuche mal die Zusammenfassung:
- In der Nachbarschaft dieses enorm hohen Rückens zeigen sich keine Einsenkungen aufgrund seines Gewichts. Demnach kann sich der Rücken erst gebildet haben, als Iapetus schon ausgekühlt war.
- Da Iapetus extrem weit weg von Saturn orbitiert (3,5 Mio km), hat er ein deutlich größeres gravitatives "Einzugsgebiet", und damit auch eine größere Wahrscheinlichkeit als andere Monde, einen Satelliten einzufangen.
- Genau das ist der Studie nach passiert: Iapetus hat sich einen Mond eingefangen, oder hat bei einer Kollision mit einem anderen Körper selbst einen Mond hervorgebracht, ähnlich wie beim Erdmond. Jedenfalls stelle man sich Iapetus jetzt mal mit einem kleinen Mond vor.
- Iapetus steht selbst unter dem Einfluss von Saturn, dessen Schwerkraft seine Rotation allmählich immer weiter verlangsamt hat, bis er gebunden rotierte und somit ein Iapetus-Tag heute immerhin 79 Erdtage dauert.
- Die Bremsung der Iapetus-Rotation führte dazu, dass Iapetus' Mond in seiner Umlaufbahn seinerseits allmählich gebremst wurde - und dabei zwangsläufig immer weiter an Iapetus heranrückte... (Trommelwirbel)
- Schließlich geriet der Iapetusmond unter das sog. "Roche-Limit", d.h. er wurde von Iapetus' Gravitation allmählich in Stücke gerissen: Aus dem Mond wurde ein Ring.
- Auch der Ring verengte sich immer weiter um Iapetus und seine Partikel stürzten schließlich auf die Mondoberfläche. Da die Partikel mit relativ "langsamer" Geschwindigkeit und aus relativ "geringer" Höhe abstürzten, schlugen sie nicht die sonst üblichen Krater in die Oberfläche, sondern bauten sich allmählich zu einem Rücken rings um den Äquator auf.

Faszinierende These, aber warum haben dann nicht auch andere Monde solche Äquatorialrücken?? Antwort: Weil diese wegen ihrer engeren Orbits nicht nur per se eine geringere Wahrscheinlichkeit haben, sich Monde einzufangen, sondern aus dem gleichen Grund auch die Rotationsbindung des Mondes und damit der Absturz des Mond-Mondes so früh abgeschlossen werden, dass die Monde dann noch tektonisch aktiv sind und somit der Äquatorialrücken innerhalb kurzer Zeit wegerodiert wird. Nur bei Iapetus hat alles "gepasst" und bisher ist sein Äquatorialrücken einzigartig im Sonnensystem (genau wie übrigens auch das Leben auf der Erde

). Die Studie spekuliert allerdings, dass Oberon, ein entfernter^^ Satellit von Uranus, auch einen solchen Rücken haben könnte, allerdings ist die Beobachtungssituation ungünstig, da Uranus' Rotationsachse quasi hochkant steht und damit der Äquator (auch) des Mondes nicht gerade im prallen Sonnenlicht liegt. Beim Vorbeiflug von Voyager 2 an Uranus ist jedenfalls nichts Ungewöhnliches aufgefallen. Vielleicht wird man sich die Bilder jetzt nochmal genauer ansehen?
Außerdem
haben ja durchaus auch andere Saturnmonde Anlagerungen aus abgestürztem Partikelmaterial, wenn auch nicht aus ihren eigenen Ringen, sondern aus den Saturnringen, in denen diese Minimonde orbitieren: Wir haben hier ja neulich noch über die Bilder von Pan & Co. gestaunt, die vor lauter Partikelmaterial eher aussehen wie UFOs.

Terminus