Sternenhimmel im Januar 2010

Der Januar, nach dem römischen Gott Ianus benannt, ist der erste Monat des Jahres im Gregorianischen Kalender.

Ein Beitrag von Hans J. Kemm. Quelle: Raumfahrer.net. Vertont von Peter Rittinger.

Er bietet dem Spechtler sehr oft einen klaren Nachthimmel, da es im gesamten Monat viele trockene, kalte Nächte gibt.
Eindrucksvoll zeigt sich die Wintermilchstraße, die sich im Januar vom Nordwesten (Sternbild Schwan) über den Zenit bis in den Osten (großer Hund) erstreckt. Sie bietet weniger dichte Bereiche unserer Heimatgalaxie, aber dafür sehen wir besonders auffällige und schöne Sternbilder. Ein besonderes Merkmal am Nachthimmel im Januar ist das Wintersechseck.
Das sind die Sterne Capella, 42,2 Lj., -0,48 mag (a Aurigae) im Sternbild Fuhrmann; Aldebaran, 68 Lj., +0,85 mag (a Tauri) im Sternbild Stier; Rigel, 733 Lj., +0,12 mag (ß Orionis) im Sternbild Orion; Sirius, 8,6 Lj., -1,44 mag (a Canis Majoris) im Sternbild großer Hund; Prokyon, 11,2 Lj., +0,38 mag (a Canis minoris) im Sternbild kleiner Hund; Castor, 50 Lj., -1,58 mag (a Geminorum) und Pollux, 33,7 Lj., +1,14 mag (ß Geminorum) im Sternbild Zwillinge.

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Wintersechseck
(Bild: CC/Wikipedia)

Zum Beginn des Monats Januar geht die Sonne um 16.18 Uhr unter, am 15. um 16:37 Uhr und bis zum 31. gegen 17.05 Uhr. Der Sonnenaufgang verfrüht sich im Verlauf des Januar von 8.29 Uhr am 1. auf 8.02 Uhr am 31. Am 3. Januar stehen Sonne und Erde nur 147.099 Millionen km oder 0,983 AE auseinander, die Erde befindet sich also im Perihel.

Der volle Mond wandert um die Sylvester-Mitternacht als Blue Moon durch den erdnächsten Punkt seiner Bahn und ist dann nur noch 358.681 km von der Erde entfernt, sein Winkeldurchmesser beträgt 33,63′. Ein Blue Moon in der Silvesternacht ist ein Schauspiel, das in der Regel nur alle 20 Jahre auftritt. Der Mond geht im Januar ungefähr bei Sonnenuntergang auf und verschwindet erst wieder bei Sonnenaufgang. Am 3. gegen 6.00 Uhr steht er etwa 7° südlich des Mars. Am 15. ist Neumond und am 30. wird die ganze Mondscheibe wieder von der Sonne beschienen.
Ab 14. Januar wächst der westlicher Abstand von Merkur zur Sonne auf 18°. Der flinke Planet steht nördlich der Ekliptik und bietet eine Morgensichtbarkeit. Um 7.50 Uhr kann man den 0,8 mag hellen Planeten im Fernglas 4° über dem Südosthorizont erspähen. Sein Abstand zur Sonne wächst bis zum Monatsende auf 29° an und seine Helligkeit geht auf -0,1 mag.

Die Venus steht zu nahe an der Sonne und ist somit im Januar nicht zu sehen.

Anfang Januar ist der rote Planet Mars mit -0,8 mag im Sternbild des Löwen zu sehen, sein Durchmesser beträgt 12,7″ und er ist 0,738 AE von der Erde entfernt. Seine Opposition erreicht er am 29. nahe des Sternhaufens M 44 (Krippe), seine Helligkeit nimmt auf -1,2 mag zu und sein Winkeldurchmesser erreicht dann 14,1”.

Jupiter ist nur am Anfang Januar kurz nach Beginn der Dämmerung zu sehen. Sein Winkeldurchmesser beträgt 34,8” und die Entfernung 5,64 AE. Sein Abstand von der Sonne nimmt immer mehr ab und deshalb verschwindet der -2,1 mag helle Planet Tag für Tag früher.

Der 0,9 mag helle Saturn geht am 1. Januar um 23.49 Uhr auf, am 31. Januar schon um 21.49 Uhr und dann beträgt die Helligkeit 0,7 mag. Die Ringe sind noch sehr dünn sichtbar, die Ringneigung beträgt 3,2°.

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Die Galaxie M 33
(Bild: CC/Wikipedia)

Wieder beeindruckend sind die Plejaden (M 45 / Siebengestirn), die Hyaden, ein offener Sternhaufen im Sternbild Stier, das Sternbild Orion und Sirius im Sternbild großer Hund. Aber auch mit einem guten Teleskop lassen sich die Sternhaufen M 35, M 36, M 37 und M 38 beobachten sowie die Doppelsterne sigma Ori und zeta Uma. Von den Galaxien kann man bei klarer Sicht M 31 (Andromeda-Galaxie), M 32, M 33, M 81 und M 82 genießen.

Am 3. Januar ist das Aktivitätsmaximum der Quadrantiden, ZHR 120, mittlere Geschwindigkeit ~ 40 km/s und am 17. folgt das Maximum der Delta-Cancriden, ZHR 5, 28 km/s.
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