1957
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Am 4. Oktober startet eine R-7
Rakete vom sowjetischen Weltraumbahnhof Baikonur ins All. An Bord
trägt sie Sputnik
1, eine Metallkugel mit 58 cm Durchmesser, an der vier Antennen befestigt
sind. Nach wenigen Minuten erreicht sie eine Erdumlaufbahn, der erste
künstliche Satellit ist im All. Sputnik 1 bleibt 57 Tage im All, bevor
er in der Erdatmosphäre verglüht
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Sputnik 1 (Bild: NASA)
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1958
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Im Februar startet der ersten amerikanische Satellit, Explorer 1. Mit
seinen wissenschaftlichen Instrumenten wurde der Van-Allen-Strahlungsgürtel
um die Erde entdeckt.
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1959
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Die sowjetische Mondsonde Lunik 3 sendet die ersten Bilder von der Rückseite
des Mondes zur Erde.
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1960
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Im August startet Sputnik 5 mit zwei Hunden, Belka und Strelka, an Bord.
Nach 18 Erdumkreisungen gelingt eine sanfte Landung, erstmals kehrten
Lebewesen wohlbehalten aus dem Weltraum zurück.
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1961
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Am 12. April startet der Kosmonaut Juri Gagarin mit dem Raumschiff Wostok
1 in den Weltraum und umkreist als erster Mensch einmal die Erde.
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1962
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Nach zwei suborbitalen bemannten Raumflügen schafft auch die NASA den
Schritt in den Erdorbit: Am 20. Februar startet Mercury-Atlas
6 mit John Glenn. Sein Raumschiff umkreist dreimal die Erde.
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1963
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Walentina Tereschkova fliegt mit Wostok 6 im Juni als erste Frau ins
All.
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1964
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Im Juli schlägt die amerikanische Raumsonde Ranger 7 gezielt auf dem
Mond ein. In den Minuten vor dem Aufschlag sendet sie 4.300 Bilder.
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1965
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Während der MissionWoschod
2 führt der Kosmonaut Alexei Leonow im März den ersten Weltraumausstieg
durch.
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1966
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Bei der Mission Gemini
8 docken die Astronauten Neil Armstrong und David Scott im März erstmals
an ein anderes Raumschiff, eine Agena-Oberstufe, an. Jedoch verklemmt
sich eine Düse des Lageregelungssystems an der Gemini-Kapsel, die Kapsel
beginnt daher gefährlich schnell zu rotieren. Der Raumflug wird abgebrochen
und die Astronauten können sicher notlanden.
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1967
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Am 27. Februar bricht während eines Tests des Apollo-Raumschiffes an
der Startrampe ein Feuer aus, die Crew von Apollo
1, Virgil Grissom, Edward White und Roger Chaffee, kommt dabei ums
Leben.
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1968
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Im Dezember schießt eine Saturn V Apollo 8 zum Mond. In ihrer Kommandokapsel
umkreisen Frank Borman, Bill Anders und Jim Lovell zehnmal den Erdtrabanten
und sehen als erste Menschen die Rückseite des Mondes mit ihren eigenen
Augen.
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1969
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Am 20. Juli landen
Neil Armstrong und Edwin (Buzz) Aldrin mit der Mondfähre Eagle im Meer
der Ruhe auf dem Mond, während der Pilot der Kommandokapsel Columbia,
Michael Collins, in einer Mondumlaufbahn bleibt. Neil Armstrong betritt
als erster Mensch einen fremden Himmelskörper.
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Apollo 11: Schuh im Mondstaub (Bild: NASA)
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1970
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Im April explodiert zwei Tage nach dem Start ein Sauerstofftank des Servicemoduls
von Apollo
13. Mit viel Anstrengung, Improvisation und Glück gelingt es dem Team
des Missionskontrollzentrums, die Astronauten Jim Lovell, Fred Haise und
Jack Swigert zur Erde zurückzubringen.
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1971
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Im April wird die erste Raumstation Saljut
1 ins All gebracht. Die Raumstation soll mit der Crew von Sojus 10
besetzt werden, es gibt jedoch ein Problem beim Andocken und die Mission
wird abgebrochen. Die Besatzung von Sojus 11 hält sich schließlich im
Juni 3 Wochen lang auf der Raumstation auf. Bei der Landung ist jedoch
ein Ventil undicht, die Luft entweicht aus dem Raumschiff und die Kosmonauten
Georgi Dobrowolski, Wiktor Pazajew und Wladislaw Wolkow kommen ums Leben.
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1972
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Im Dezember 1972 landen Eugene Cernan und Harrison (Jack) Schmitt, der
erste Wissenschaftsastronaut, auf dem Mond. Apollo 17 ist die sechste
und bisher letzte bemannte Mondlandung.
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1973
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Pioneer
10 fliegt als erste Raumsonde am Gasriesen Jupiter vorbei. Sie befindet
sich auf einem Kurs, der sie aus unserem Sonnensystem herausführt und
in Richtung Aldebaran, einem Stern im Sternbild Stier, bringt. Diesen
Stern wird die Sonde in 2 Millionen Jahren erreichen.
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1974
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Die Sonnensonde Helios 1 startet im Dezember. Sie ist in Deutschland
gebaut worden und ist somit die erste Raumsonde, die nicht aus der UdSSR
oder den USA stammt. Helios 1 liefert noch 12 Jahre, bis 1986, Daten über
die Sonne.
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1975
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Mit dem Apollo-Sojus-Test-Projekt
arbeiten erstmals die USA und die UdSSR bei einer Weltraummission zusammen:
Im Juli docken ein amerikanisches Apollo-Raumschiff und eine russische
Sojus-Kapsel aneinander und die Astronauten Thomas Stafford, Vance Brand
und Donald (Deke) Slayton sowie die Kosmonauten Alexei Leonow und Waleri
Kubassow besuchen einander gegenseitig in ihren Raumschiffen.
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1976
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Die amerikanischen Marssonden Viking 1 und 2 erreichen den Mars. Beide
Lander landen erfolgreich und untersuchen mehrere Jahre lang die Marsoberfläche.
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1977
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Die US-Raumsonde Voyager 2 startet im August. Sie und ihre zwei Wochen
später startende Zwillingssonde Voyager 1 besuchen im Laufe der nächsten
Jahre Jupiter, Saturn, Uranus und Neptun und zeigen, dass die Monde dieser
Gasriesen keineswegs alle aussehen wie unser Mond, sondern jeder eine
ganz eigene Welt für sich ist.
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1978
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Mit Sojus 31 fliegt der erste deutsche Raumfahrer, Sigmund Jähn, im August
ins All. Die Reise geht zur Raumstation Saljut 6, wo Jähn in den nächsten
Tagen zahlreiche Experimente durchführt. Bei der Rückkehr im November
mit Sojus 29 überschlägt sich die Kapsel mehrfach, da sich der Landefallschirm
nicht wie vorgesehen gelöst hat. Jähn erleidet dabei bleibende Wirbelsäulenschäden.
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1979
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Die US-Sonde Pioneer 11 fliegt im September am Saturn vorbei und überträgt
die ersten Bilder des Ringplaneten aus der Nähe.
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Eines der ersten Bilder vom Saturn, aufgenommen von Pioneer 11. (Bild:
NASA)
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1980
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Der zweite Start einer europäischen Ariane-Rakete misslingt im Mai, nachdem
der Erstflug gelungen war. Die Rakete muss vorzeitig gesprengt werden.
Nur wenige Monate zuvor war die Firma Arianespace von europäischen Raumfahrtfirmen
gemeinsam gegründet worden.
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1981
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Im April beginnt mit dem Flug der Columbia
(Mission STS-1) die amerikanische Space-Shuttle-Ära. Bei dieser Premiere
sind vorsichtshalber nur zwei Astronauten an Bord: John Young und Robert
Crippen. Aus den geplanten 5 Jahren Entwicklungs- und Bauzeit waren am
Ende fast 10 Jahre geworden; die NASA bezeichnet die Shuttles gerne als
die "komplizierteste Maschine, die je gebaut wurde".
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1982
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An Bord der neuen sowjetischen Raumstation Saljut
7 stellen Anatoli Beresowoi und Walentin Lebedew mit 211 Tagen, also
sieben Monaten Aufenthalt einen neuen Langzeitrekord auf.
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1983
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Im Juni ist mit Sally Ride erstmals eine Frau an Bord eines Space-Shuttles
im Orbit. Sie ist Mitglied der Crew bei der Challenger-Mission STS-7,
die vor allem Kommunikationssatelliten im All aussetzt.
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1984
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Unter breiter Beteiligung anderer europäischer Staaten aus Ost und West
starten im Dezember die beiden sowjetischen Raumsonden Vega-1 und Vega-2
zur Venus. Sie setzen Landesonden und zum ersten und einzigen Mal auch
zwei Ballons aus, die jeweils 2-3 Tage lang in der Atmosphäre der Venus
treiben, bevor sie sich nicht mehr melden. Außerdem fliegen die beiden
Sonden auch noch am Kometen Halley vorbei.
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1985
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Anfang Juli startet die ESA-Raumsonde Giotto mit einer Ariane-1 zum Kometen
Halley. Beim Vorbeiflug im darauffolgenden Jahr wird sie erstmalig Bilder
eines Kometenkerns aus nächster Nähe liefern.
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1986
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Im Januar explodiert der Space-Shuttle Challenger
kurz nach dem Start zur Mission STS-51-L. Alle sieben Astronauten kommen
um´s Leben. Als mittelbare Ursache des Unglücks stellt sich Schlendrian
aufgrund von Erfolgsdruck bei der NASA heraus - im Laufe der Jahre hatte
sich gezeigt, dass die anfänglichen Vorstellungen von 10 Mio. Dollar pro
Shuttle-Start bei weitem nicht einzuhalten waren.
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1987
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Im Dezember fliegen Wladimir Titow und Mussa Manarow zur sowjetischen
Raumstation Mir.
Als sie im nächsten Dezember zur Erde zurückkehren, sind sie die ersten
Menschen, die über ein Jahr im Weltraum ausgehalten haben.
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Mir und Atlantis (Bild: PKA/NASA)
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1988
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Im Juli starten die beiden sowjetischen Raumsonden Fobos-1 und Fobos-2
zum Mars und speziell zu dessen Mond Phobos, den sie erkunden sollen.
Fobos-1 geht noch im selben Jahr verloren. Fobos-2 schafft es im nächsten
Jahr gerade noch, einige Fotos und Daten zur Erde zu übertragen, bevor
auch sie verloren geht.
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1989
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Die US-Raumsonde Magellan startet im Mai zur Venus. In Zeiten niedriger
NASA-Budgets (Präsident Reagan war mehr am SDI-Projekt interessiert) ist
sie mit nur einem Instrument ausgestattet, einem SAR-Radarsystem, das
bis 1992 allerdings riesige Datenmengen zur Erde sendet, indem es 98%
der Venusoberfläche kartiert.
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1990
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Das Hubble-Weltraumteleskop,
das erste seiner Art, wird im April von der Discovery mit der Mission
STS-31 in eine Erdumlaufbahn gebracht. Hubble erweist sich als großer
Durchbruch in der Sternenbeobachtung und ist bis heute in Betrieb. 2009
soll es eine letzte Wartung durch ein Space-Shuttle erhalten und dann
noch bis 2013 in Betrieb bleiben.
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1991
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Der erste Österreicher im All, Franz Viehböck, fliegt im Oktober zur
sowjetischen Raumstation Mir. 7 Tage lang führt er das umfangreiche österreichische
Forschungsprogramm AUSTROMIR durch.
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1992
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Die erste US-Marssonde seit langer Zeit, Mars Observer, startet im September
zum Roten Planeten. Im Jahr darauf geht sie allerdings kurz vor der Ankunft
beim Mars aus bis heute ungeklärter Ursache verloren.
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1993
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Das Space Shuttle Endeavour startet zum Hubble-Weltraumteleskop, an dem
die Crew die erste Wartungsmission STS-63 durchführt. Bei dieser Mission
wird u.a. das Gerät COSTAR installiert, das einen Fertigungsfehler im
Hauptspiegel des Teleskops ausgleicht.
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1994
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Die Raumsonde Galileo
beobachtet den Einschlag des Kometen Shoemaker-Levy 9 auf den Planeten
Jupiter und sendet, obwohl sie noch über 200 Millionen Kilometer von dem
Gasriesen entfernt ist, spektakuläre Bilder. Von der Erde war dieser Einschlag
nicht zu beobachten, weil er auf der anderen Seite des Planeten stattfand.
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1995
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Das Sonnenobservatorium SOHO, ein amerikanisch-europäisches Gemeinschaftsprojekt,
startet im Dezember ins All und entwickelt sich nach turbulenten Anfangsjahren
zu einem weiteren erfolgreichen "Dauerbrenner" der Raumfahrtgeschichte.
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1996
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Die Nasa traut sich wieder zum Mars, indem sie im Dezember die Mars
Pathfinder-Sonde startet - und wird reich belohnt: Die wissenschaftlich
zwar wenig anspruchsvolle, aber durch ihre faszinierenden Bilder, die
erstmals im Internet veröffentlicht werden, und den kleinen Rover Sojourner
hoch populäre Mission bringt der US-Raumfahrtbehörde öffentliche Aufmerksamkeit
und Sympathie wie lange nicht mehr.
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1997
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Die Raumsonde Cassini-Huygens
startet im Oktober auf einer Titan IVB in Richtung Saturn, den sie allerdings
erst nach mehreren Vorbeiflügen an anderen Planeten erreichen wird.
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1998
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Sarja, das erste Modul der Internationalen
Raumstation (ISS), wird mit einer Proton-Rakete ins All befördert.
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1999
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Die Raumsonde Stardust,
die den Kometen Wild 2 untersuchen und Partikelproben aus dessen Schweif
zur Erde bringen soll, startet auf einer Delta II.
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2000
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Die erste Langzeitbesatzung der ISS, Expedition
1, beginnt ihre Mission. Die Crew besteht aus William Shepherd, Juri
Gidsenko und Sergei Krikaljow.
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2001
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Der Millionär Dennis
Tito besucht im April als erster Weltraumtourist
die ISS.
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2002
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Die ESA startet den Erdbeobachtungssatelliten Envisat,
der ständig neue Bilder und Umweltdaten liefert.
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2003
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Im Februar 2003 bricht die US-Raumfähre Columbia
beim Wiedereintritt in die Erdatmosphäre in einer Höhe von 60 Kilometern
und bei einer Geschwindigkeit von zirka 20.000 km/h auseinander. Alle
sieben Astronauten sterben. Die Columbia ist die zweite Raumfähre nach
der Challenger die während einer Mission verloren geht. Die Unglücksursache
war mit großer Wahrscheinlichkeit ein durch den Schaumstoff des externen
Tanks beschädigter Hitzeschild.
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2004
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In den ersten beiden Monaten des Jahres 2004 landen zwei Sonden auf dem
Mars, die alles bisher Dagewesene in den Schatten stellen: die Mars
Exploration Rover Spirit und Opportunity. Zum ersten Mal in der Geschichte
der Raumfahrt hat die Menschheit zwei Rover gleichzeitig auf einen anderen
Planeten im Einsatz. Die Rover überschreiten ihre geplante Betriebsdauer
um ein Vielfaches und sind im Jahr 2007 nach wie vor aktiv.
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Spirits Landeplattform (Bild: NASA/JPL)
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2005
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Im Januar 2005 landet die europäische Sonde Huygens
auf dem Saturnmond Titan und wird damit zur ersten Sonde, die auf einen
Himmelskörper im äußeren Sonnensystem landet. Huygens liefert faszinierende
Bilder von der Titanoberfläche und funktioniert länger als geplant.
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2006
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New
Horizons startet mit einer Atlas V. Die Raumsonde ist Richtung Pluto
unterwegs - dessen (schon lange umstrittener) Planetenstatus von der Internationalen
Astronomischen Union (IAU) just ein halbes Jahr nach dem Start aberkannt
wird. Auf dem Weg zu dem jetzt als Zwergplaneten bezeichneten Pluto fliegt
sie ein Jahr nach dem Start am Jupiter vorbei.
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2007
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Im September startet die Raumsonde Dawn. Sie soll den Asteroiden Vesta
und den Zwergplaneten Ceres besuchen und die erste Raumsonde sein, die
in eine Umlaufbahn um zwei Asteroiden eintritt.
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