Unsere Sonne

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H.J.Kemm

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Unsere Sonne
« am: 06. Juni 2006, 07:04:05 »
Moin,

bei mir fragt eine Schülerin per e-Mail an:

Ich habe ein Bild im Astronomy Picture Calender gesehen und ich möchte gern wissen, ob unsere Sonne auch irgendeinen Nebel anstrahlt, der dann so aussieht, oder ist unsere Sonne zu klein.

Also Bettina, die Größe des Sterns ist nicht ausschlaggebend. Entscheidend ist erst einmal die Leuchtstärke des Sterns. Hierbei ist die *absolute* Helligkeit gemeint und nicht die *visuelle* Helligkeit (das was Du siehst). Zum anderen ist natürlich auch die Entfernung eines solchen Nebels vom Zentralstern entscheidend, damit er zum *Reflektionsnebel* wird.

Unsere Sonne hat keinen *Reflektionsnebel* in ihrer Nachbarschaft, weil beide Bedingungen (wie oben beschrieben) nicht passend sind.

Anders verhält es sich z. B. bei den *Plejaden*. Hier kann man die Reflektionsnebel sogar mit einem guten Fernglas (bei guter Sicht und ruhiger Hand) sehr schön sehen. Ebenso im Sternbild *Orion* den *Orion-Nebel / M 42*. Wenn der Herbst kommt, dann kannst Du das Sternbild *Orion* leicht in südlicher Richtung auffinden (leicht erkennbar an den 3 Gürtelsternen).


  http://[img]https://images.raumfahrer.net/up035882.jpg[/img]
Bild: Reflexionsnebel der Plejaden

http://[img]https://images.raumfahrer.net/up035883.jpg[/img]

Bild: Orion-Nebel M 42

Ich hoffe ich konnte Dir helfen?


Jerry

rolli

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Re: Unsere Sonne
« Antwort #1 am: 23. März 2007, 10:52:47 »
der Lebensspender aller Kreaturen, die da so kreuchen und fleuchen auf unsere Erde (und eventuell auch noch anderswo...)

Zitat:
SPEKTAKULÄRE BILDER

Gewaltige Eruptionen auf der Sonne

Auf der Sonnenoberfläche geht es turbulenter zu als bislang angenommen: Bilder eines neuen Teleskops zeigen Gassäulen, die rasant durcheinanderwirbeln. Forscher sprechen von einer neuen Ära in der Sonnenforschung - und hoffen präzise Weltraum-Wettervorhersagen.

Im Magnetfeld der Sonne ist offenbar viel mehr Dynamik, als Wissenschaftler bisher glaubten. Auf Röntgenaufnahmen des Weltraumteleskops "Hinode" winden sich Gassäulen umeinander. Videos dokumentieren, wie turbulent sich die dünnen Strukturen auf unserem Zentralgestirn bewegen.



Die aufsteigenden Gassäulen spielen eine entscheidende Rolle beim sogenannten Weltraumwetter. Bei ihrer Wechselwirkung mit dem Magnetfeld der Sonne werden gewaltige Energiemengen frei. Dadurch ausgelöste Sonnenstürme oder Eruptionen können Auswirkungen bis zur Erde haben: Satelliten werden außer Gefecht gesetzt, der Funkverkehr gestört oder elektrische Leitungsnetze lahmgelegt.

"Theoretiker haben vorhergesagt, dass gewundene Magnetfelder existieren könnten", sagte Leon Golub vom Harvard-Smithsonian Center for Astrophysics. Mit dem Röntgenteleskop von "Hinode" könne man diese zum ersten Mal deutlich sehen.

Das Teleskop, ein Gemeinschaftsprojekt der Raumfahrtbehörden Europas, Japans und der USA, war im vergangenen September ins All geschossen worden. Es soll neue Erkenntnisse über die Abläufe auf der Sonne liefern.


Sonnenfackel vom 13. Dezember 2006, aufgenommen in unterschiedlichen Wellenlängern: Zwei Sonnenflecken verschmelzen und lösen eine gewaltige Eruption aus. Forscher schwärmen vom Detailreichtum der neuen Bilder

Astronomen feierten die nun publizierten Fotos und Videos als großen Erfolg: "Zum ersten Mal können wir kleine Spots von heißem Gas ausmachen, die in der magnetisierten Sonnenatmosphäre aufsteigen und absinken", sagte Nasa-Wissenschaftler Dick Fisher. Die Bilder markierten den Beginn einer neuen Ära in der Erforschung der Prozesse auf der Sonne, welche die Erde, Satelliten und das gesamte Sonnensystem beeinflussten.

Das Teleskop werde eine Vielzahl neuer Erkenntnisse ermöglichen, ergänzte Golub auf einer Pressekonferenz. "Alles, was wir über Röntgenaufnahmen von der Sonne zu wissen glaubten, ist veraltet."

Die Wissenschaftler wollen nicht allein die Vorgänge auf der Sonne besser verstehen. Sie hoffen auch darauf, eines Tages das Weltraumwetter vorhersagen zu können, um beispielsweise den Ausfall von Satelliten zu verhindern.
Zitatende

Quelle:


http://www.spiegel.de/wissenschaft/weltall/0,1518,druck-473353,00.html

Bitte auf dem Link noch das Video ansehen !

 ::)
« Letzte Änderung: 23. März 2007, 10:58:39 von rolli »

H.J.Kemm

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Re: Unsere Sonne
« Antwort #2 am: 23. März 2007, 11:16:56 »
Moin Rolli,

ach ja, das war *Solar-B*, nachher umbenannt, wie immer bei JAXA, in *Hinode Sot*. Und dafür haben wir doch noch was interessantes zum nachlesen:

https://forum.raumfahrer.net/index.php?topic=3919.0

Jerry

NS: so was findet man ganz schnell im RFK >>> http://www.raumfahrer.net/veranstaltungen/kalender/home.shtml

« Letzte Änderung: 23. März 2007, 11:20:21 von H.J.Kemm »

rolli

  • Gast
Re: Unsere Sonne
« Antwort #3 am: 23. März 2007, 12:10:46 »
Hi Jerry

joo, danke, klar: Solar-B

Aber schön, dass die Japaner auch nen Erfolg feiern können. Ob die auch bald ne Öko-Rakete haben, so wie der Hybrid-Toyota...

 :o

Heribert

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Re: Unsere Sonne
« Antwort #4 am: 23. März 2007, 13:10:01 »
Hoi Rolli,

Öko-Rakete: Der Wasserstoff-Sauerstoff Antrieb ist doch wohl das Sauberste,
was es für Raketen geben kann. Wenn's noch möglich wäre, hinter die Triebwerksdüsen Auffangtanks zu plazieren...um sie dann in die Wüstengebiete der Erde abzuladen...usw., aber das ist jetzt hier schon OT. 8-)

Heribert

tobi453

  • Gast
Re: Unsere Sonne
« Antwort #5 am: 28. April 2007, 08:59:00 »
Laut http://www.physorg.com/news96899485.html haben Wissenschaftler errechnet, dass der nächste 11-Jahres Sonnenzyklus im März 2008 beginnen wird. Die Sonnenaktivität wird sich bis auf ein Maximum im Oktober 2011 bzw. August 2012 erhöhen. Die zwei Daten kommen dadurch zu stande, dass sich die Forscher nicht über die Wichtigkeit des Magnetfelds einigen können.

Quelle:
http://www.physorg.com/news96899485.html

rolli

  • Gast
Re: Unsere Sonne
« Antwort #6 am: 02. Mai 2007, 16:52:19 »
Und hier die neuesten Erwartungen, alles nur halb so schlimm mit den befürchteten Aktivitäten:

Zitat:
  
SONNENAKTIVITÄT

Maximum verspätet und weniger dramatisch

Vor knapp einem halben Jahr erwarteten Sonnenphysiker für die Jahre 2010/2011 noch eines der stärksten solaren Maxima der vergangenen Jahrhunderte. Doch offenbar kommt alles anders: Nicht nur das Maximum an solarer Aktivität scheint sich zu verzögern, es dürfte auch wesentlich schwächer ausfallen als die Wissenschaftler befürchtet hatten.

Der nächste Aktivitätszyklus unseres Zentralgestirns beginnt später als erwartet - soweit sind sich die Experten einig. Keine Einigkeit konnten die Sonnenforscher jedoch über die zu erwartende Stärke des für Ende 2011 bis Mitte 2012 erwarteten nächsten Maximums der Sonnenaktivität erzielen. Die eine Hälfte eines Expertengremiums votierte während eines Space Weather Workshops in Boulder im US-Bundesstaat Colorado für ein eher unterdurchschnittliches Maximum, die andere Hälfte für ein leicht überdurchschnittliches.

"Die Mitglieder beider Lager haben klare Argumente für ihre Vorhersagen", sagt Douglas Biesecker vom Space Environment Center in Boulder, der das Gremium leitete. "Jeder von ihnen weiß aber auch, warum die jeweilige Vorhersage falsch sein könnte und unter welchen Voraussetzungen er seine Meinung ändern müsste." Die langfristige Vorhersage der Sonnenaktivität - und damit des so genannten Weltraumwetters - sei ein noch junges Forschungsgebiet, so der Wissenschaftler. "Wir beginnen gerade erst zu verstehen, welche Indikatoren für die Vorhersage der Aktivität wichtig sind."

Die Aktivität der Sonne - also die Häufigkeit von Sonnenflecken und Sonneneruptionen - schwankt in einem rund elfjährigen Zyklus. Während eines Aktivitätsmaximums kommt es häufiger zu Sonneneruptionen, in deren Verlauf hochenergetische Teilchen aus der Atmosphäre der Sonne ins All geschleudert werden. Erreichen diese Teilchen die Erde, so kommt es zu geomagnetischen Stürmen, welche nicht nur zu Polarlichtern, sondern auch zu Störungen in den Telekommunikations- und Energieversorgungsnetzen führen können. Zudem kann die hochempfindliche Elektronik an Bord von Satelliten durch die elektrisch geladenen Teilchen beschädigt werden. Besonders wichtig ist eine Vorhersage der Sonnenaktivität auch für die bemannte Raumfahrt, da die "Sonnenstürme" eine erhebliche Gesundheitsgefahr für Astronauten darstellen.

Gegenwärtig befindet sich unsere Sonne in einem Aktivitätsminimum. Eigentlich hatten die Sonnenforscher bereits für die erste Hälfte dieses Jahres mit dem Beginn des nächsten Aktivitätszyklus gerechnet. Doch bislang gibt es keine Anzeichen für einen Anstieg der Aktivität. Die Wissenschaftler erwarten nun, dass der nächste Zyklus erst im März 2008 beginnt. Der verspätete Beginn des nächsten Zyklus sorgte auch für eine Korrektur früherer Vorhersagen über die Stärke des nächsten Maximums: Ursprünglich hatten die Experten (wie astronews.com berichtete) ein außergewöhnlich starkes Maximum erwartet - nun sind sie sich zumindest einig, dass das Maximum eher moderat ausfallen dürfte. Bis zum Jahresende wollen die Forscher sich auf eine genauere Vorhersage einigen.

Zitatende

Quelle:
 
http://www.astronews.com/news/artikel/2007/05/0705-001p.html

 :)

Re: Unsere Sonne
« Antwort #7 am: 17. August 2007, 20:50:15 »
Eine Auswertung der Daten von Ulysses und Korrelation mit Daten hier auf der Erde hat ergeben, dass Töne/Vibrationen aus dem Sonneninneren sich auch in den interplanetaren Raum ausbreiten und u.a. die Erde selbst beeinflussen, praktisch zum "Mitsummen" bringen.
Druck- und Gravitationswellen aus dem Sonneninneren generieren bestimmte Töne/Schwingungen mit 100 müHz - 5000 müHz (Microhertz). Auf der Erde ließen sich diese Schwingungen in den Spannungen der Ozeankabel, seismischen Ereignissen und Atmosphäre nachweisen.
Ulysses hat Hinweise auf die Ausbreitung und Übertragung dieser Schwingungen gegeben. Dabei wurden die von Ulysses gewonnenen Daten zu Teilchenströmen und interplanetaren Magnetfeldern mit den gleichen Methoden analysiert und man fand gleiche Phänomene in den Daten wie auf der Erde.
Als mögliche Erklärung der Interaktion und Ausbreitung wird z.Z. vorgeschlagen, dass die Schwingungen auf der Sonnenoberfläche das Magnetfeld beeinflussen, sich diesem praktisch aufprägen. Der Sonnenwind "nimmt" das Magnetfeld dann "mit". So konnte Ulysses dieses Phänomen finden. Das Magnetfeld des Sonnenwinds beeinflusst dann das Magnetfeld der Erde und führt zu entsprechenden Schwingungen hier.

Das Verständnis dieser Schwingungen kann dazu genutzt werden, um Rückschlüsse über den Aufbau des Kerns der Sonne zu gewinnen, ähnlich wie es mittels seismischer Schockwellen im Erdinneren geschieht.


Quelle: http://www.esa.int/esaSC/SEMJJYUL05F_index_0.html
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Offline Mary

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Re: Unsere Sonne
« Antwort #8 am: 05. September 2007, 18:12:15 »
Hallo,
Astronomen konnten eine gewisse Art von Schwingungen, sogenannte Alfven-Wellen, erstmals in der Sonnenkorona nachweisen. Mehr darüber in hier.

Mary

Corsar

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Re: Unsere Sonne
« Antwort #9 am: 13. September 2007, 10:21:39 »
Bonjour, jeunes étoiles hat eine große (viele) Metallizität weil sie bestehen aus Material von SN, notre soleil ist schon alt, hat aber auch große (viele) Metallizität. Ander étoiles aus die Nachbarschaft hat keine große (viele) Metallizität. wie kommt das? Jac  

H.J.Kemm

  • Gast
Re: Unsere Sonne
« Antwort #10 am: 14. September 2007, 21:16:00 »
Moin Jac,

*schwerere chemische Elemente* werden in der Fachsprache der Kosmologen auch *Metalle* genannt und man spricht dann von der *Häufigkeit der Metallizität*.
Diese *Metalle* enstehen durch Kernreaktionen (Nukleosynthese: )
in den Sternen, somit kann man feststellen, wie alt ein Stern ist. Denn je geringer der Anteil an *Metallizität* ist, desto älter ist er, bzw. desto früher ist er entstanden.
Wenn Du jetzt Nachbarsterne zitierst (welche?) die weniger *Metallizität* als unsere Sonne besitzen, kann man davon ausgehen, daß sie älter sind.

Sag doch mal, welche Nachbarsterne Du meinst; dann könnte man prüfen, ob das mit meiner Aussage so stimmt.

Jerry

Re: Unsere Sonne
« Antwort #11 am: 14. September 2007, 23:48:23 »
Guten Abend Jerry,

hast du da nicht etwas verdreht? Du sagst, dass schwere Elemente durch Kernreaktionen in Sternen entstehen und dass wenig Metallizität mit einem hohen Alter korrespondiert.
Laut meines Wissens geschieht die "Metallbildung" erst, wenn die leichten Elemente schon "verbrannt" wurden. Metalle entstehen also erst in einem alten Stern, der schon lange Kernfusion betreibt. Das heißt dann aber: hohe Metallizität --> hohes Alter, geringe Metallizität --> junges Alter.

Oder habe ich da etwas falsch verstanden?
« Letzte Änderung: 14. September 2007, 23:50:02 von Schillrich »
\\   //    Grüße
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Offline Mary

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Re: Unsere Sonne
« Antwort #12 am: 14. September 2007, 23:57:17 »
Hallo Daniel,
ich glaube, Jerry meinte, dass bei einem Stern, der jetzt neu entsteht, die Metallizität bereits von Anfang an höher ist, als bei einem Stern, der sich kurz nach dem Urknall bildet, zu einem Zeitpunkt, zu dem es noch fast keine Metalle im Universum gab.

Mary

H.J.Kemm

  • Gast
Re: Unsere Sonne
« Antwort #13 am: 15. September 2007, 00:02:56 »
Moin Daniel,

ich habe in meinem Beitrag das Ganze wohl sehr einfach und nur in eine Richtung dargestellt.

Richtig müßte es wohl so sein (Zitat aus Wikipedia):

Die schweren Elemente wurden im Universum erst durch Kernreaktionen in Sternen gebildet, deswegen hängt die Metallizität eng mit der Entstehungszeit eines Sternes zusammen. Sterne mit niedriger Metallizität sind in einem früheren Entwicklungsstadium des Universums entstanden als noch wenige „Metalle“ vorhanden waren. Sterne mit hoher Metallizität sind zu einem späteren Zeitpunkt aus der mit schweren Elementen angereicherten „Asche“ früherer Sternengenerationen entstanden.

Ist das jetzt verständlicher?

Jerry

Re: Unsere Sonne
« Antwort #14 am: 15. September 2007, 09:49:49 »
Guten Morgen Mary und Jerry (ach wie sich das reimt ;)),

danke, jetzt ist es klar. Da habe ich etwas zu kurz gedacht.
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Re: Unsere Sonne
« Antwort #15 am: 17. Dezember 2007, 20:15:46 »
SOHO hat einen Bereich umgekehrter magnetischer Polarität bei 24° nördlicher Breite der Sonne entdeckt. Diese gilt als Indiz für den Beginn eines neuen Sonnenfleckenzyklus. Sollten sich demnächst dort auch noch Sonnenflecken bilden, gilt dies als sicher.

Quelle: http://science.nasa.gov/headlines/y2007/14dec_excitement.htm

Artikel im Portal: http://www.raumfahrer.net/news/astronomie/17122007200330.shtml
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H.J.Kemm

  • Gast
Re: Unsere Sonne
« Antwort #16 am: 03. Januar 2008, 20:17:42 »
Moin,

unsere Sonne hatte heute den kürzesten Abstand zur Erde (Perihel), nämlich 147.099 Mio km. Ab heute wird die Entfernung wieder größer, bis zum 4. Juli 2008 (Aphel), da ist sie 152.096 Mio km groß.

Jerry

bluestar

  • Gast
Re: Unsere Sonne
« Antwort #17 am: 18. Januar 2008, 17:56:43 »
Wirklich?
Ist dann nächstest Jahr am 3.Januar wieder der kürzeste
Abstandt zur Erde oder doch nicht!

Joke

GG

  • Gast
Re: Unsere Sonne
« Antwort #18 am: 18. Januar 2008, 18:55:06 »
2009 erreicht die Erde den sonnennächsten Punkt am 4. Januar, 16:23 Uhr MEZ.

siehe: http://de.wikibooks.org/wiki/Einf%C3%BChrung_in_die_Astronomie:_Astronomische_Ereignisse_2009

GG

tobi453

  • Gast
Re: Unsere Sonne
« Antwort #19 am: 22. Januar 2008, 12:53:07 »
Auf der Sonne wurden Alfvén Wellen entdeckt. Sie sind die Ursache für die superheiße (Millionen °C) Sonnenkorona.

Mehr Infos:
http://www.space.com/scienceastronomy/080122-st-sunshine-hinode.html

Caro

  • Gast
Re: Unsere Sonne
« Antwort #20 am: 23. Januar 2008, 19:18:14 »
Zitat
Auf der Sonne wurden Alfvén Wellen entdeckt. Sie sind die Ursache für die superheiße (Millionen °C) Sonnenkorona.

Ähm... Das kann man so nicht stehen lassen. Früher hat man angenommen, daß die äußersten Atmosphärenschichten der Sonne über akustische wellen geheizt werden, es hat sich jedoch bald herausgetellt, daß solche Wellen nicht genug Energie aufbringen können, um die Korona zu heizen. Ähnliches gilt auf für die "magnetischen" Alfvén-Wellen. Genau wie die akustischen Wellen kommen sie nur als Heizungsmechanismus für die Chromosphäre in Frage. In dem Artikel selber heißt es ja auch, daß bislang nicht nachgewiesen werden konnte, daß die Alfvén-Wellen bis in die Korona vordringen können. Das gängige Bild für die Heizung der Korona basiert auf Flares (also Helligkeitsausbrüchen) verursacht durch eine Neukonfiguration der Magnetfeldlinien ("Magnetic Reconnection"), und zwar besonders auf sehr kurzen Flares mit kleiner Amplitude, die man nicht mehr als solche auflösen kann, sogenannten Nano- oder Microflares.

Gruß,
Caro

Re: Unsere Sonne
« Antwort #21 am: 23. Januar 2008, 19:32:15 »
Hallo Caro,

du sagst, dass man die für die Aufheizung in Betracht gezogenen Nano- und Microflares nicht auflösen kann, also nicht direkt beobachten kann. Ist deren Existenz nachgewiesen, oder werden sie nur postuliert?
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Caro

  • Gast
Re: Unsere Sonne
« Antwort #22 am: 26. Januar 2008, 09:40:26 »
Hallo Daniel,

bis zu einem gewissen Maße sind Micro- und Nanoflares auf der Sonne bereits seit einigen Jahren problemlos nachgewiesen worden - immer dann, wenn die Amplituden hoch genug geraten, daß man ein einzelnes Ereignis als solches identifizieren kann. Man braucht natürlich einen Detektor mit sehr guter Zeitauflösung (und am besten auch gleich Ortsauflösung dazu...), damit das funktioniert. Außerdem arbeitet man üblicherweise im Röntgenbereich. Die ersten Messungen, die präzise genug dafür waren, hat man schon mit BATSE an Bord des Compton Gamma Ray Observatory durchführen können, heute werden ähnlich genaue Messungen im hochenergetischen Röntgenbereich von RHESSI durchgeführt. Aber auch mit SOHO und TRACE im EUV hat man solchen Ereignissen schon erfolgreich nachgespürt, und eine Hauptaufgabe eben der Hinode-Mission ist die Untersuchung von kurzfristigen und kleinskaligen Erscheinungen auf der Sonne.

Trotzdem bleibt auch mit der heutigen Instrumentierung ein mehr oder weniger kontinierliches Level an Röntgenstrahlung von der Sonnenkorona, daß man keinem noch so kleinen Flare direkt zuordnen kann - hier wäre man also wieder an dem Punkt, daß Nano-Nano-Flares also (noch) nicht zeitlich und räumlich aufgelöst werden können, oder aber doch ein anderer Mechanismus für dieses sogenannte basale Flußlevel verantwortlich ist. Immer bessere Sonnenmissionen werden zeigen, wie weit man sich hier beobachtungstechnisch "herunterarbeiten" kann.

Theoretisch durchgerechnet wurde das ganze natürlich auch, und man sollte wohl auch ganz klar sagen, daß über die exakten Details  der Mechanismen, die die Sonnenkorona heizen, unter den Sonnenphysikern noch keine Einigkeit herrscht. Trotzdem deuten die die vorhandenen Messungen eher in Richtung der allerkleinsten Flares als auf eine Wellenheizung. Schließlich und endlich ist natürlich aber auch eine Kombination aus beidem möglich.

Caro

tobi453

  • Gast
Re: Unsere Sonne
« Antwort #23 am: 14. Februar 2008, 21:33:57 »
Man kann das Sonnenwetter, insbesondere Sonneneruptionen mit hochenergetischen Teilchen, jetzt für 1 Stunde vorhersagen. Dies ist entscheidend für Mondmissionen bei denen Astronauten gegen diese Art von Strahlung ungeschützt auf der Oberfläche rumlaufen. Die Methode wurde unter anderem auch von Wissenschaftlern an der Uni Kiel entwickelt und wird momentan bei der Shuttlemission getestet.

Quelle:
http://www.spaceref.com/news/viewpr.html?pid=24750

H.J.Kemm

  • Gast
Re: Unsere Sonne
« Antwort #24 am: 16. Februar 2008, 05:21:52 »
Moin,

diese Messfunktion hat die Raumsonde *SOHO* übernommen.

*SOHO* wurde in Europa gebaut und am 2. Dezember 1995 vom Weltraumbahnhof CC auf einer Atlas II-AS Rakete in den Orbit transportiert.

Die Parkposition von *SOHO* befindet sich in einem Halo-Orbit um den *Lagrange-Punkt L1*, in einer Entfernung von ca. 1,5 Mio km zur Erde. Dieser Orbit hat wegen der Erdanziehung die gleiche Umdrehungszeit um die Sonne wie die Erde und die Sonde kann ohne Eigenenergie an diesem Punkt verbleiben.

Welches Instrument an Bord von *SOHO* diese Messungen ausführt wird nirgends beschrieben, deshalb habe ich per mail eine Anfrage gestartet und hoffe eine Antwort zu bekommen.

Jerry