Pavonis Mons erhebt sich von seiner ca. 300 Kilometer breiten Basis etwa zwölf Kilometer über die Umgebung – drei Kilometer höher als der Mount Everest – und ist einer der drei sanft ansteigenden Schildvulkane der Tharsis-Region auf dem Mars.
Ein Beitrag von Eric Honstrass. Quelle: DLR.
Die fotografierten Strukturen befinden sich an der südwestlichen Flanke des Vulkans und wurden von Mars Express während des 902. Orbit aufgenommen. Die Auflösung beträgt 14,3 Meter pro Bildpunkt.
Wissenschaftler glauben, dass es sich bei den Strukturen um Lavakanäle handelt, in denen während der Vulkanausbrüche unter einer erstarrten Oberfläche das glutflüssige Gestein den Hang hinab floss.
Anfangs floss die Lava von ihrer Austrittsstelle direkt über die Oberfläche des Vulkans. Die Oberseite der Lava kühlte sich bald ab und erstarrte zu festem Gestein. Unter dieser wärmedämmenden „Decke“ konnte dann längere Zeit recht heiße und dünnflüssige Lava aus dem Förderschlot austreten und hinabfließen. Der Lavanachschub kam irgendwann zum Erliegen und die durchflossenen Röhren leerten sich. Im Laufe der Zeit stürzten die Decken der Tunnel ein und legten die heute sichtbaren Strukturen frei.
Die Abmessungen der Hohlformen lassen die Forscher schlussfolgern, dass in den Lavakanälen große Mengen an geschmolzenem Gestein geflossen sein dürften. Der längste erkennbare Lavakanal erstreckt sich über 59 Kilometer Länge. In Quellnähe ist er etwa 1,9 Kilometer breit und verjüngt sich gegen Ende bis auf ungefähr 280 Meter.
Ähnliche Strukturen sind sowohl von der Erde als auch von unserem Mond bekannt.
Hochaufgelöste Bilder der neu entdeckten Strukturen finden Sie auf der Seite des DLR: Lavakanäle am Vulkan Pavonis Mons.