JUICE – Europas neue Mission zum Jupiter

Am 2. Mai gab die europäische Weltraumagentur ESA bekannt, dass die nächste große, wissenschaftliche Mission zum Jupiter und zu seinen Monden gehen und den Namen JUICE tragen wird.

Ein Beitrag von Simon Plasger. Quelle: ESA.

ESA/AOES
Künstlerische Darstellung von JUICE im Jupitersystem
(Bild: ESA/AOES)

Im Jahr 2022 soll eine neue Flaggschiff-Mission zum Jupiter aufbrechen: Der JUpiter ICy moons Explorer, kurz JUICE. Mit insgesamt 11 Instrumenten an Bord soll er untersuchen, inwiefern bewohnbare Himmelskörper im Bereich der Gasriesen möglich sind. Zudem soll auch die Entstehungsgeschichte des Jupiters als einem Stellvertreter für das Sonnensystem untersucht werden.

Nach dem Start im Juni 2022 soll es etwa siebeneinhalb Jahre dauern, bis der Zielplanet erreicht wird. Dabei wird es sogenannte Swing-by-Manöver an Venus und Erde geben, bei denen Geschwindigkeit aufgenommen wird. Im Januar 2030 soll dann der Einschuss in einen Jupiterorbit erfolgen.

In den ersten 11 Monaten beim Jupiter werden Beobachtungen der Atmosphäre und der Magnetosphäre durchgeführt. Gleichzeitig wird dabei der Orbit weiter angepasst, wozu auch Vorbeiflüge an Ganymed und Kallisto, zwei Jupitermonden, genutzt werden. Im Anschluss daran erfolgen innerhalb von 36 Tagen mehrere Vorbeiflügen am Mond Europa, welcher eine vollkommen vereiste Oberläche besitzt.

ESA
Entwürfe zum Aufbau der Sonde
(Bild: ESA)

Die nachfolgenden 260 Tage werden dazu genutzt, mit Hilfe von Kallisto die Bahnneigung auf 30° anzuheben, wodurch auch die Polarregionen des größten Planeten im Sonnensystem beobachtet werden können. In weiteren 11 Monaten schließlich wird sich JUICE Ganymed annähern, um in der zweiten Jahreshälfte 2033 in einen Orbit um diesen Mond einzuschwenken.

Die Umlaufbahn um Ganymed wird zunächst eine Höhe von etwa 5.000 km haben. Nach und nach soll diese Höhe auf bis zu 200 km abgesenkt werden, um verschiedenste Ansichten des Mondes zu erhalten. Zum Abschluss der Mission wird die Sonde im Juni 2033 dann auf Ganymed einschlagen.

Trotz der großen Entfernung zur Sonne soll JUICE zur Energieversorgung mit Solarzellen ausgestattet werden. Diese werden eine beachtliche Größe von 60-75 m2 haben, um den Stromhunger von Sonde und Instrumenten zu stillen. Um zur Erde zu funken, wird eine Hochgewinnantenne mit einem Durchmesser von drei Metern verbaut werden, mit der etwa 1,4 GB pro Tag zur Erde übermittelt werden können. Da ein Funksignal von der Erde zur Sonde und zurück 1:46 Stunden brauchen wird, muss eine gute Vorrausplanung erfolgen und der Bordcomputer autonom operieren.

Für den wissenschaftlichen Betrieb wird es elf Experimente geben, darunter unter anderem zwei Kameras. Auch verschiedene Spektrometer und Instrumente zur Messung von Strahlung und Partikeln sollen an Bord sein. Zuletzt wird es auch ein Radar zur Bestimmung der Eisdicke und dem, was darunter ist, sowie ein Laserinstrument zur morphologischen Untersuchung der Monde geben.

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