Europäischer Wettersatellit MetOp-B gestartet

Es ist geschafft. Nach monatelangen Verzögerungen ist MetOp-B nun endlich in seinem polaren Orbit. Er wird eine wichtige Rolle darin spielen, die Verfügbarkeit von Daten zur Erstellung von Wetterberichten sicherzustellen.

Ein Beitrag von Klaus Donath. Quelle: Eumetsat.

Eumetsat
Sojus-ST 2.1a startet in den klaren Nachthimmel von Kasachstan. Mit an Bord: der neue europäische Wettersatellit MetOp-B
(Bild: Eumetsat)

Pünktlich um 18.28 Uhr (MESZ) erhellte die Sojus-ST 2.1a den wolkenfreien Nachthimmel von Kasachstan. Mit an Bord ein Garant für die zuverlässige Erstellung von Wettervorhersagen auf der ganzen Welt. Der quasi baugleiche Vorgänger, MetOp-A, funktioniert zwar noch einwandfrei, doch seine garantierte Betriebszeit von 5 Jahren ist bereits überschritten. Ein Wegfall der MetOp-Daten, die mit bis zu 38% einen Großteil der verwendeten Daten zur Wettervorhersage darstellen, wäre eine Blamage für die europäische Raumfahrt. Um so wichtiger, dass der Start nun geklappt hat.

Zu der Verzögerung führten unter Anderem zähe Verhandlungen mit der Regierung in Kasachstan. Diese beklagte die geplante Startroute, welche durch den polaren Orbit nördlich verläuft. Ausgebrannte Raketenstufen schlagen unaufhaltsam auf dem Hoheitsgebiet von Kasachstan auf. Doch die Verhandlungen konnten letztendlich zu einem guten Ausgang für die ESA und Eumetsat gebracht werden. Gut möglich, dass zusätzliches Geld geholfen hat. MetOp-C, dessen Start für spätestens 2018 angedacht ist, wird dieses Problem sehr wahrscheinlich nicht haben. Er wird vom europäischen Weltraumbahnhof in Kourou starten, wo erst letztes Jahr die neue Sojus-Startrampe mit dem erfolgreichen Start der ersten Galileo-Satelliten eingeweiht wurde.

MetOp-B wiegt 4.100 kg und wird die Erde auf einer polaren Umlaufbahn in 820 km Höhe umkreisen. Mit seinen 13 Instrumenten beobachtet der Satellit das Wettergeschehen, kontrolliert und überwacht aus dem Eumetsat-Kontrollzentrum in Darmstadt. Die Kosten der Mission werden voraussichtlich 2,5 Milliarden Euro betragen. Eumetsat wird aber durch die Verwertung der Daten auch Geld verdienen. Frühestens am Donnerstag soll die Kontrolle des Satelliten von der ESA an Eumetsat abgegeben werden. Dann beginnt eine intensive Testphase, in der Instrumente kalibriert werden, bevor zahlreiche Wetterdienste die Daten erhalten.

Aufzeichnung der Startübertragung mit vielen Erklärungen

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