AstroGeo Podcast: Schwarzes Loch im Zentrum – der falsche Stern

Wie kann man nur so verfressen sein? Das fragt sich die Astrophysik dann, wenn es um supermassereiche Schwarze Löcher geht: Die sind eigentlich viel zu schnell zu ihrem immensen Gewicht gekommen. Vielleicht haben die Quasi-Sterne hier ein bisschen nachgeholfen!

Ein schwarzer Kreis im schwarzen Nichts, aber sich abzeichnend durch viele rote Linien, die rundum reichen und davor als einzelner Strom entlangführen.
Laut Simulationen schaut so die Akkretionsscheibe eines Schwarzen Lochs aus: Jene Scheibe aus Gas und Materie, die einem Schwarzen Loch als Futter dient. Allerdings: In der Frühzeit unseres Universums sind supermassereiche Schwarze Löcher viel zu schnell gewachsen, als dass eine herkömmliche Akkretionsscheibe dafür ausgereicht hätte. Deshalb schlagen manche Forscherinnen und Forscher vor: Vielleicht haben die Schwarzen Löcher in ihrer Entwicklung einen Zwischenstopp als Quasi-Stern eingelegt: ein kleineres Schwarzes Loch, das von einer riesigen Hülle aus Gas umgeben ist und dank dieser Hülle sehr schnell wachsen kann. (Bild: NASA’s Goddard Space Flight Center/Jeremy Schnittman)

Sterne kennen wir. Sterne sind runde, heiße und leuchtende Gaskugeln, es gibt Milliarden und Abermilliarden im Universum, angetrieben von der Kernfusion in ihrem Inneren. Aber was soll ein Quasi-Stern sein?

Diese hoch exotischen Himmelskörper betreiben in ihrem Inneren keine Kernfusion. Dafür sind sie so groß wie unser ganzes Sonnensystem – und in ihrer Mitte lauert ein Schwarzes Loch. Und eigentlich haben sie mit Sternen an sich überhaupt nichts zu tun. Wenn es sie wirklich gäbe, sähen sie wohl aber so aus wie ein viel zu groß geratener, rötlicher Riesenstern.

Gefunden hat bislang noch niemand einen dieser Quasi-Sterne. In dieser Folge von AstroGeo erzählt Franzi trotzdem ihre Geschichte: Sie könnten in der Frühzeit des Universums dafür gesorgt haben, dass die supermassereichen Schwarzen Löcher, die heutzutage im Zentrum fast aller Galaxien existieren, überhaupt erst so supermassereich werden konnten.

Im AstroGeo Podcast erzählen sich die Wissenschaftsjournalisten Franziska Konitzer und Karl Urban regelmäßig eine Geschichte, die ihnen entweder die Steine unseres kosmischen Vorgartens eingeflüstert – oder die sie in den Tiefen und Untiefen des Universums aufgestöbert haben. Der Podcast ist auch auf iTunes oder Spotify zu finden.

Frühere Ausgaben des AstroGeo Podcast gibt es auf astrogeo.de. AstroGeo ist der Podcast der Riffreporter eG. Er ist frei verfügbar und entsteht durch die finanzielle Unterstützung seiner Hörerinnen und Hörer. Das geht mit einem monatlichen Abonnement oder einer Spende. Diese und jede andere Form der finanziellen Unterstützung hilft dabei, dass der Podcast weiter werbefrei bleibt.

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