Neueste Untersuchungen haben gezeigt, dass bereits die Wolke aus interstellarem Gas, aus der einst unsere Sonne entstand sehr heiß und glühend war.
Ein Beitrag von Andreas Tramposch. Quelle: University of California, San Diego (UCSD).
Aufgrund von chemischen Fingerabdrücken die in frühzeitigen Meteoriten sichergestellt werden konnte, haben Wissenschaftler von der University of California, San Diego (UCSD) die These aufgestellt, dass die kollabierende Gaswolke aus der einst unsere Sonne entstand bereits bei der Formation der ersten Materie in unserem Sonnensystem vor 4.5 Milliarden Jahre sehr heiß und glühend war. Die Forscher haben lange darüber diskutiert ob die in der Entstehungsphase unseres Sonnensystems erzeugten chemischen Verbindungen mit Hilfe der Energie von der frühzeitigen Sonne oder aufgrund anderer Einflüsse entstanden sind. „Die Grundfrage war: War die Sonne an oder aus?“ sagte Mark H. Thiemens, Forscher der UCSD. Vinai Rai, ebenfalls Forscher der UCSD kam mit einer Lösung, die diese Frage beantworten könnte. Er entwickelte eine extrem empfindliche Messmethode mit der er Meteoriten aus der Zeit der Sonnenentstehung nach chemischen Fingerabdrücken untersucht. Dabei kam Vinai Rai zu dem Ergebnis, dass die ultraviolette Strahlung, die von dieser Gaswolke ausging bei der Formung des frühen Sonnensystems inklusive der Entstehung von organischen Komponenten, die das Leben auf der Erde ermöglichten eine große Rolle spielte. „Diese Messmethode sagt uns zum ersten Mal, dass die Sonne definitiv an war, dass es genügend ultraviolettes Licht gab und die Gaswolke hell leuchtete,“ sagte Thiemens. „Zu wissen, dass das der Fall war ist eine große Hilfe für uns Forscher den Prozess wie unser Sonnensystem geformt wurde besser zu verstehen.“
Astronomen glauben, dass sich der Sonnennebel vor rund 5 Milliarden Jahre zu formen begann. Grund dafür könnte eine Schockwelle eines explodieren Sternes sein, der unter seiner eigenen Gravitation kollabierte und eine große Wolke aus interstellarem Gas in Rotation versetzte. Als die drehende Scheibe aus dem Sonnenebel immer dünner und dünner wurde, entstanden immer größere Klumpen aus Materie, aus denen sich später die Planeten, deren Monde oder Asteroiden bildeten. In der Zwischenzeit zog sich das Zentrum der rotierenden Nebelscheibe aufgrund der eigenen Gravitation immer weiter zusammen und wurde zudem immer heißer. Schließlich entwickelte sich aus diesem Zentrum ein junger Stern, unsere Sonne, welcher heiße Winde von elektrisch geladenen Atomen ausstieß und den übrig gebliebenen Nebel aus unserem Sonnensystem ausspuckte. Planeten, Monde und Meteoriten wurden stark aufgeheizt und deren ursprüngliche Materialaufbau wurde verändert. Forscher konnten daher bei der Untersuchung der Planeten nicht auf die Entwicklung des Sonnenebels zu unserem Sonnensystem rückschließen. Zu deren Glück gibt es aber noch frühzeitige Meteoriten, deren Materialaufbau seit der Sonnenentstehung vor 4.5 Milliarden Jahre unverändert blieb.
Mit dieser neuartigen Messmethode erhoffen sich die Forscher nun auch weitere Frage bezüglich der Planetenentstehung beantworten zu können.