Am 28. Januar 2009 gab der Europäische Satellitenbetreiber Eutelsat Communications mit Sitz in Paris bekannt, dass der am 20. Dezember 2008 gestartete Kommunikationssatellit Eutelsat W2M nicht die mit dem Hersteller vereinbarten Leistungsdaten zeige und daher nicht in die Flotte von Eutelsat integriert werde.
Ein Beitrag von Thomas Weyrauch. Quelle: Eutelsat.
Der auf dem indischen ISRO-I3K-Bus basierende Satellit mit einer Kommunikationsnutzlast von EADS Astrium war zusammen mit einem weiteren Satelliten für Eutelsat, dem Hotbird 9, auf einer Ariane-5-Rakete von Kourou aus ins All gebracht worden. Nach dem Aussetzen der Satelliten sollte Eutelsat W2M nach drei Brennphasen seines Apogäumsmotors eine Position im geostationären Orbit erreichen, wo 11 Tage nach dem Start eine intensive Überprüfung, das sogenannte „in-orbit testing“ begonnen werden sollte.
Nach dem Test des Satelliten im Orbit war ein Transfer zu seiner Betriebsposition bei 16 Grad Ost im geostationären Orbit, wo er den Satelliten W2 ersetzen sollte, begonnen worden, als eine Anomalie auftrat. Laut Eutelsat handelte es sich um eine erhebliche Abweichung, das Stromversorgungssystem des Satelliten betreffend. Eine Untersuchung des Satelliten, der sich derzeit unter der Kontrolle von ISRO befinde, durch das Herstellerkonsortium aus EADS Astrium und ISRO Antrix sei in Arbeit.
Eutelsat W2 wird seine Aufgaben bis auf weiteres an seiner Position bei 16 Grad Ost im geostationären Orbit fortsetzen. Der im Februar 2008 bestellte Eutelsat W3B soll nun Nachfolger auf dieser Position werden. Mit einem Start des auf dem Spacebus-4000C3 von Thales Alenia Space basierenden Satelliten wird Mitte 2010 gerechnet. Dann stünden 56 Transponder bei 16 Grad Ost zur Verfügung.
Möglichkeiten, mit im Orbit vorhandenen Reservekapazitäten den Ausfall an zusätzlicher Kapazität aufzufangen, überprüfe Eutelsat derzeit. Die Zahl der Transponder an 16 Grad Ost wollte der Betreiber durch den Ersatz von Eutelsat W2 durch Eutelsat W2M von 27 auf 30 steigern.
Für die Kunden von Eutelsat sollen sich keine nachteiligen Auswirkungen ergeben. Auch das Geschäftsergebnis von Eutelsat soll nicht beeinflusst werden. Laut Eutelsat ist das W2M-Programm vollständig versichert.
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