Ein möglicher See auf Titan?

Planetenforscher spekulieren schon lange, ob es auf Saturns größtem Mond Titan flüssige Kohlenwasserstoffverbindungen gibt. Neue Bilder von der Polarregion des Saturnmondes lassen Grund zur Hoffnung.

Ein Beitrag von Matthias Pfeiffer. Quelle: Universe Today.

Die Frage, ob es nun flüssige Kohlenwasserstoffe auf Titan gibt, kursiert unter Wissenschaftlern schon seit einiger Zeit. Auch die Landung der Sonde Huygens lieferte keine wirkliche Antwort auf diese Frage.

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Ein möglicher See auf Titan? Der schwarze Fleck links der Bildmitte wirft neue Fragen auf (Bild: NASA/JPL/SSI)

Neues Bildmaterial, aufgenommen von der Raumsonde Cassini zeigt einen großen, dunklen Fleck, dessen Form und Erscheinung stark auf einen See hindeuten. Eine Struktur, wie man sie auf Titan bisher noch nicht beobachtet hat. Die wahre Natur dieses möglichen Sees ist bis jetzt noch nicht bekannt. Aber die Küstenlinien-ähnliche Umrandung und die Lage am Südpol, der häufig von Stürmen und Wolken heimgesucht wird, machen die Erscheinung zu einem möglichen Kandidaten. Ebenso kann man bisher auch nicht sagen, ob es sich um einen gefüllten oder längst vertrockneten See handelt.

Wenn diese Interpretation aber richtig ist, dann könnten die anderen dunklen Flecken auf dieser Aufnahme weitere Kohlenwasserstoff-Seen sein.

Um die Begeisterung aber nicht unnötig anzufachen, bemerken die Forscher aber, dass es sich auch um eine ganz andere Erscheinung handeln könnte. Eine weitere Erklärung der Erscheinung wären Ausfällungen dunkler, fester Kohlenwasserstoffe der Atmosphäre. Diese könnten sich dann in einer Bergsenke oder einem eingestürztem Krater ansammeln und damit eine see-ähnliche Struktur ergeben.

Das rote Kreuz in der Aufnahme markiert den Südpol des Mondes. Die hellen Flecken sind Methanwolken, die über den Planeten ziehen. Dieses Bild wurde aus drei verschiedenen Aufnahmen zusammen gesetzt während Cassinis Fly-by-Manöver am 6. Juni.

Mehr dazu auf der offizielle NASA/JPL-Seite und eine Animation der Wolken hier unter “(see PIA06241)” zu finden.

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