Marsrover Opportunity am Ziel

Das vor 21 Monaten angepeilte Ziel ist nun endlich erreicht. Obwohl anfangs niemand so recht daran glauben wollte, erreichte Opportunity an seinem 952. Tag auf dem Mars den großen Krater Victoria, der etwa neun Kilometer von der Landestelle entfernt ist.

Ein Beitrag von Eric Honstrass. Quelle: NASA.

NASA/JPL-Caltech
Das im wahrsten Sinne des Wortes große Ziel ist erreicht: Der Victoria-Krater
(Bild: NASA/JPL-Caltech)

Der Weg zu dem etwa 70 Meter tiefen und knapp 800 Meter durchmessenden Krater war nicht immer ein leichter. Doch weder das Festfahren in einer Sanddüne, noch ein eingeschränkt beweglicher Arm hielten den Rover ernsthaft auf. Endlich am Rande des Kraters angekommen, erstellte Opportunity zunächst ein beeindruckendes, zusammengesetztes Bild, das den Blick auf den kompletten Krater freigibt.

“Damit wird ein Geologen-Traum wahr”, erklärt der für die Zwillingsrover zuständige Dr. Steve Squyres von der Cornell Universität. “Sollten wir sie erreichen können, werden uns diese Felsformationen neue Geschichten über die Umweltbedingungen vor langer Zeit erzählen. Insbesondere wollen wir erfahren, ob die feuchte Vergangenheit, die wir anhand anderer Felsen nachweisen konnten, noch weiter in die Vergangenheit zurückreicht. Dafür müssen wir tiefer hinunter und Victoria bietet uns diese Möglichkeit.”

Opportunity forscht seit Januar 2004 auf unserem äußeren Nachbarplaneten und hat in dieser Zeit mehr als 9,2 Kilometer zurückgelegt. Den größten Teil der Strecke bewältigte der Rover auf seinem Weg von seiner letzten großen Station, dem Krater Endurance, zu dem erheblich größeren Krater Victoria. Dieser Weg führte Opportunity über eine flache Ebene mit kleineren Steinen und Verwehungen, von denen eine den Rover fünf Wochen lang aufhielt. Die Primärmission war für drei Monate ausgelegt, die Gesamtmission dauert mittlerweile mehr als zehn mal so lange.

NASA/JPL-Caltech/MSSS
Opportunity näherte sich dem Krater von der linken Seite her.
(Bild: NASA/JPL-Caltech/MSSS)

Der baugleiche Rover Spirit auf der anderen Seite des Mars erhält durch die täglich länger andauernde Sonneneinstrahlung allmählich wieder mehr Energie. Bis er wieder fahren kann, führt er Untersuchungen durch, denen der Stillstand des Rovers entgegenkommt, wie zum Beispiel die Erforschung der Auswirkung des marsianischen Windes auf den dortigen Staub.

Im Oktober befindet sich der Mars (von der Erde aus betrachtet) die meiste Zeit hinter der Sonne, wodurch die Kommunikation mit den Rovern erheblich schwieriger wird. Daher werden die Operationen der beiden Marsrover während dieser Zeit auf ein Minimum reduziert.

Auf der NASA-Seite findet sich das obere Bild in sehr hoher Auflösung.

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