Vorbereitungen zu Rosettas Flyby an Lutetia

Am 10. Juli 2010 wird die ESA-Raumsonde Rosetta in einer Entfernung von 3.200 Kilometern am Asteroiden Lutetia vorbeifliegen. Bis jetzt ist kaum etwas über die Form und Beschaffenheit des Asteroiden bekannt. Rosetta hatte Ende Mai die Spur des Asteroiden aufgenommen. Seither war die genaue Flugbahn berechnet worden.

Ein Beitrag von Thomas Hofstätter. Quelle: ESA.

ESA, image by C.Carreau
Künstlerische Darstellung von Rosetta beim Asteroiden Šteins.
(Bild: ESA, C. Carreau)

Rosetta wird zwei Stunden lang Bilder aufnehmen und direkt zur Erde senden. Diese werden voraussichtlich am Abend des 10. Juli veröffentlicht. Es wird erwartet, dass Lutetia, ebenso wie die meisten anderen bis jetzt untersuchten Asteroiden, eine komplett individuelle Form und Oberflächenbeschaffenheit aufweist. Das war auch schon im Jahr 2008 beim Flyby am Asteroiden Šteins der Fall.

Erdgebundene Teleskope können die Asteroiden im Gürtel zwischen Mars und Jupiter nur als Lichtpunkte erkennen. Der Variation in der Helligkeit entnehmen Wissenschaftler, dass Lutetia offenbar um die eigene Achse rotiert. Daraus können Größe und Gewicht des Asteroiden berechnet werden. Unterschiedliche Messungen ergaben bis jetzt aber unterschiedliche Werte. So variiert der Wert für den Durchmesser zwischen 95 und 134 Kilometern.

Lutetia ist nach diesen Messungen ein relativ großer Asteroid. Daher gehört Lutetia zu einem der wenigen Asteroiden, die nicht von Planeten „verschluckt“ wurden. Eine weitere Vermutung liegt darin, dass Lutetia aus metallischem Material besteht. In diesem Fall wäre der Asteroid ein ziemlicher Exot.

Insgesamt wird Rosetta 36 Stunden in fast durchgehendem Kontakt mit der Erde stehen. Nur wenn aufgrund der Rotation der Erde zwischen den Empfangsstationen gewechselt werden muss, wird der Kontakt kurzzeitig abbrechen. Während dieser Zeit kann der Missionsplan noch abgeändert werden.

Raumcon:

Nach oben scrollen