IKAROS passierte Venus

Wie bereits am Dienstag abend bei der JAXA zu lesen war, ist die Sonnensegelsonde IKAROS am 8. Dezember planmäßig an der Venus vorbeigeflogen.

Ein Beitrag von Günther Glatzel. Quelle: JAXA, Planetary Society. Vertont von Peter Rittinger.

JAXA
Venuspassage von IKAROS im Diagramm
(Bild: JAXA)

Bei der Passage in etwa 80.000 Kilometern Entfernung wurde die Bahn durch die Gravitation des Planeten um rund 20 Grad abgelenkt. Ikaros verfügt aber über keinerlei Messgeräte zur Untersuchung der Venus. Forschungsziele der Raumsonde sind die Erprobung eines neuen Sonnensegels, Energiegewinnung über Dünnschichtsolarzellen auf dessen Oberfläche, Detektion von Staubpartikeln und Gammastrahlungsausbrüchen in den Tiefen des Alls sowie die Erprobung eines Messverfahrens für Entfernungen und Geschwindigkeiten über Funkwellen.

Der Sonnensegeldemonstrator IKAROS (Interplanetary Kite-craft Accelerated by Radiation Of the Sun), benannt nach dem legendären Ikarus, startete am 21. Mai 2010 zusammen mit zwei weiteren Raumsonden und drei kleinen Erdsatelliten ins All und wurde auf eine Flugbahn in Richtung Venus gebracht.

Anfang Juni wurde das Sonnensegel in mehreren Etappen durch die Fliehkraft von vier Pilotmassen aus dem rotierenden Sondenkörper herausgezogen und am 10. Juni entfaltet. Seitdem wirkte der Lichtdruck der Sonne zur Beschleunigung der Sonde (ca. 1,1 mN). Außerdem generierten Solarzellen, die einen kleinen Teil des 173 m² großen Segels bedecken, zuverlässig elektrische Energie. 8 Staubdetektoren maßen die Dichte interplanetarer Partikel im inneren Sonnensystem und ein weiterer spezieller Detektor hat Gammastrahlungsblitze erfasst. Ein neuartiges Messsystem zur Ermittlung der Entfernung der Sonde zu Erde und Venus funktioniert ebenfalls und zwei Mitte Juni ausgesetzte Kamerasonden haben Bilder vom entfalteten Sonnensegel zur Sonde übertragen. Von dort aus wurden sie zur Erde übermittelt. Damit ist die Mission ein hundertprozentiger Erfolg.

Raumcon:

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