Sojus-TMA 07M koppelt an Internationale Raumstation

Heute nachmittag koppelte das vorgestern gestartete Raumschiff Sojus-TMA 07M am ISS-Modul Rasswjet an. Der Umstieg soll gegen 17.40 Uhr erfolgen.

Ein Beitrag von Günther Glatzel. Quelle: Roskosmos, RN.

Annäherung, Umflug, Station-Halten und Kopplung erfolgten im automatischen Modus, letzteres gegen 15.09 Uhr MEZ. An Bord der Raumschiffes befinden sich Roman Romanjenko, Chris Hadfield und Thomas Marshburn. Die drei Raumfahrer bilden den zweiten Teil der ISS-Expedition 34 und sollen bis Mitte Mai in der Station leben und arbeiten.
Bereits seit Oktober weilen Stationskommandant Kevin Ford sowie seine beiden Bordingenieure Oleg Nowizki und Jewgeni Tarelkin in der Station. Sie werden bis zu ihrer für März geplanten Rückkehr zur Erde gemeinsam umfangreiche Forschungs- und Wartungsaufgaben bewältigen. Danach übernimmt der Kanadier Hadfield für einige Wochen das Kommando über die ISS.

Zu den Forschungen der Expedition 34 gehören beispielsweise die Beobachtung der Entwicklung von Veränderungen in Skelett und Muskelbau bei halbdurchsichtigen Fischen der Art Medaka (Reisfische der Gattung Oryzias), die Erfassung eines breiten Spektrums der UV-Strahlung der Sonne mit SOLACE, die Erprobung eines neuartigen Messgerätes, mit dem per mehrfarbigem Lasersystem Zellen und komplexe Moleküle (Biomarker) im Blutstrom automatisch erkannt, gezählt und kategorisiert werden können (Fluss-Zellmesser/Sortierer) sowie die Untersuchung von Veränderungen in der 3D-Wahrnehmung im Verlaufe längerer Schwerelosigkeit mittels sogenannter reversibler Figuren. Dabei handelt es sich um bildliche 2-D-Darstellungen dreidimensionaler Objekte, bei denen man unterschiedliche Figuren erkennen kann, je nachdem, wie die Wahrnehmung im Kopf abläuft. Der Vordergrund wird zum Hintergrund und umgekehrt.

Bis Mitte Mai sollen außerdem fünf Raumschiffe die Station anfliegen, zwei Progress, ein Dragon und ein Cygnus sowie ein bemanntes Sojus-Raumschiff.

Die Internationale Raumstation ist das größte wissenschaftlich-technische Forschungsprojekt der Menschheit mit Beteiligung der USA, Russlands, Japans, der ESA und Kanadas. Ihr Aufbau begann 1998. Die Station soll mindestens bis 2020 in Betrieb bleiben. Gegenwärtig besteht die ISS (International Space Station) aus 15 bewohnbaren Modulen, einer großen Gitterstruktur, Solarzellen, Radiatoren, verschiedenen Plattformen, Außenlasten und Manipulatorsystemen. Für die nächsten Jahre sind weitere Module geplant, so 2013 Naúka, 2014 ein russischer Verbindungsknoten (UM) und 2016 ein Wissenschafts- und Energiemodul (NEM 1).

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