Das frisch begonnene Jahr wurde von der Internationalen Astronomischen Union und der UNESCO zum Internationalen Jahr der Astronomie auserkoren. Weltweit sollen viele Veranstaltungen dazu durchgeführt werden.
Ein Beitrag von Günther Glatzel. Quelle: NASA, ESA, Wikipedia, Raumcon.
Die offizielle Eröffnung findet am 15. und 16. Januar in Paris statt. In Deutschland gibt es eine Auftaktveranstaltung am 20. Januar im Museum für Kommunikation in Berlin.
Die Aktivitäten werden vier Themenkreisen zugeordnet. Unter der Überschrift „Blick zum Himmel“ werden alle Veranstaltungen zusammengefasst, in denen es um öffentlich zugängliche astronomische Beobachtungen z. B. in Volkssternwarten geht. Dazu gibt es Übersichten, wo welche Veranstaltungen angeboten werden. Ein guter Anlaufpunkt sind die zum Astronomiejahr 2009 eingerichteten Spezialseiten.
Ein zweiter Themenkomplex steht unter dem Motto „Astronomie & Kultur“ und soll die Einflüsse der ältesten Naturwissenschaft auf unser tägliches Leben zum Hauptinhalt haben. Entsprechende Ausstellungen und Konzerte konzentrieren sich im zweiten Quartal. Auch die Philatelisten ordnen sich hier ein.
„Weltbilder der Astronomie“ sind Inhalte eines weiteren Schwerpunktes. Unser Bild vom Universum, sein Ursprung und seine Entwicklung spielen hier die Hauptrolle. Wichtige Stationen sind Kopernikus, Kepler oder Hubble.
Einen weiteren wichtigen Punkt bildet die „Astronomie in der Schule“. Höhepunkt wird im November eine Woche der Schulastronomie sein. Damit soll für die Zukunft die Allgemeinbildung in diesem naturwissenschaftlichen Bereich erhalten und gestärkt werden.
Raumfahrer.net möchte hier noch einen weiteren, sozusagen inoffiziellen Punkt integrieren: „Astronomie & Raumfahrt“. Nie zuvor gab es in der Astronomie einen vergleichbaren Wissenszuwachs wie der, welcher durch weltraumgestützte Sensoren und Teleskope erreicht wurde. Durch Satelliten wie Hubble (UV/optisch/infrarot), Spitzer (infrarot), Chandra (Röntgenstrahlung), Compton (Gammastrahlung), Corot, SOHO, Swift oder Glast/Fermi gewinnen Wissenschaftler weltweit auch für uns monatlich bedeutende Erkenntnisse über Entstehung und Entwicklung des Universums. 2009 sollen weitere Weltraumteleskope hinzukommen. Koronas-Foton wird die Röntgen- und Gammastrahlung der Sonne messen und uns damit helfen, Abläufe in deren Innerem besser zu verstehen. Kepler soll (wie Corot) nach Helligkeitsschwankungen bei fremden Sternen fahnden und damit die Entdeckung von Planeten bis hinunter zu Erdgröße ermöglichen. Herschel wird mit einem Spiegeldurchmesser von 3,5 m das Hubble Space Telescope übertrumpfen und erweiterte Untersuchungen im Bereich infraroter und Submillimeterstrahlung durchführen. Ergänzt wird es durch den Satelliten Planck, der vor allem die Hintergrundstrahlung des Universums mit großer Genauigkeit vermessen soll. Der Lunar Reconnaissance Orbiter wird mit der bisher höchsten Auflösung die gesamte Mondoberfläche erfassen. Aber auch das Hubble Space Telescope soll mit neuer Technik ausgerüstet werden und damit in den nächsten Jahren noch brillantere Bilder von Planeten, Kleinkörpern, Gasnebeln, Sternclustern und Galaxien machen. Freuen wir uns auf ein großartiges Jahr und wünschen allen Beteiligten viel Erfolg.
Raumcon:
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