Asiasat: Ein Comeback für die Proton-Rakete

Der Kommunikationssatellitenbetreiber Asia Satellite Telecommunications Co. Ltd. (Asiasat) mit Sitz in Hong Kong gab am 22. Juni 2012 bekannt, dass er einen Flug auf einer vom Startanbieter International Launch Services (ILS) vermarkteten russischen Proton-Rakete gebucht hat.

Ein Beitrag von Thomas Weyrauch. Quelle: Raumfahrer.net, Space News.

Mit dem Startvertrag im Wert von 107 Millionen US-Dollar schützt sich Asiasat vor möglichen Verzögerungen, die beim Startanbieter Space Exploration Technologies Corp. (SpaceX) entstehen könnten, dessen Falcon-9-Rakete ihre Eignung als Transportmittel für große Kommunikationssatelliten noch nicht durch bereits abgewickelte Missionen nachweisen konnte, weil solche noch nicht stattgefunden haben.
Gegenüber ILS will Asiatsat zum 5. Juli 2012 eine Anzahlung in Höhe von 10,3 Millionen US-Dollar leisten. Im Gegenzug erhält Asiasat das Recht, im Zeitraum zwischen März und Mai 2014 einen Satelliten auf einer Proton-Rakete in den Weltraum transportieren zu lassen.

In Frage kommen Asiasat 6 und Asiasat 8, die Asiasat bei Space Systems Loral (SS/L) aus Palo Alto in Kalifornien bestellt hat. Für beide Satelliten hatte Asiasat jeweils einen Start auf einer Falcon-9-Rakete beauftragt. Ein solcher Start soll 52,2 Millionen US-Dollar kosten, das ist etwa die Hälfte von dem, was man für den eventuell stattfindenden Proton-Start zahlen muss.

Ein rechtzeitiger Start von Asiasat 6 ist für Asiasat von zusätzlicher Bedeutung, da man diesen Satelliten in Zusammenarbeit mit dem thailändischen Kommunikationssatellitenbetreiber Thaicom nutzen möchte. Thaicom plant einen Einsatz von Asiasat 6 unter der Bezeichnung Thaicom 7 an einer Position bei 120 Grad Ost im Geostationären Orbit.

Für den Fall, dass es SpaceX gelingt, beide Raumfahrzeuge für Asiasat rechtzeitig ins All zu bringen, könnte ein weiterer neuer Satellit, Asiasat 9, auf einer Proton-Rakete fliegen. Den Bau dieses Satelliten hat Asiasat noch nicht vergeben. Seine Aufgabe ist jedoch schon bekannt: Er soll bei 122 Grad Ost im Geostationären Orbit Asiasat 4 ersetzten, der sich seit dem 12. April 2003 im All befindet.

Sollte ILS den Transport von Asiasat 9 ins All bewerkstelligen, will Aisasat dafür 109 Millionen US-Dollar zahlen. Ist vorher schon Asiasat 6 oder Asiasat 8 auf einer Proton-Rakete gestartet worden, werden für einen Start von Asiasat 9 auf einer Proton-Rakete eine Millionen US-Dollar weniger, also 108 Millionen US-Dollar, fällig, wurde zusätzlich vereinbart.

In der Vergangenheit brachten Proton-Raketen die Kommunikationssatelliten Asiasat 3 (1997), Asiasat 3S (1999), Asiasat 5 (2009) und zuletzt Asiasat 7 (2011) ins All.

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