Baikonur: Startplatz Nr. 1 als Museum

GK Roskosmos will Gagarins Startplatz Nr. 1 in Baikonur in ein Museum umgestalten. Ein Beitrag von Gerhard Kowalski.

Quellen: GK Roskosmos, TASS.

Rakete mit Woschod-Raumschiff 1964 auf dem Startpaltz Nr. 1 in Baikonur. (Bild: Roskosmos)
Rakete mit Woschod-Raumschiff 1964 auf dem Startplatz Nr. 1 in Baikonur. (Bild: Roskosmos)

Moskau, 14. Oktober 2023 – Die GK Roskosmos will die Startrampe in Baikonur, von der Juri Gagarin am 12. April 1961 als erster Mensch mit seinem Wostok-Raumschiff ins Weltall geflogen ist, in ein Museum umgestalten. Das meldet die Moskauer Nachrichtenagentur TASS am Samstag unter Berufung auf die russische Raumfahrtbehörde. Diese habe der kasachischen Seite Anfang September vorgeschlagen, den “Gagarin-Start” aus dem Pachtvertrag herauszulösen und auf seiner Grundlage einen Museumskomplex zu schaffen, zu dem auch ausrangierte Weltraumtechnik gehören soll. Auf diese Art wolle man das historische Erbe bewahren und die touristische Attraktivität des Kosmodroms Baikonur erhöhen. Der Vorschlag werde derzeit von den zuständigen kasachischen Ministerien geprüft.

Der Startplatz Nr. 1, wie Gagarins Rampe offiziell heißt, ist seit dem Zerfall der UdSSR Eigenturm Kasachstans und bis 2050 für jährlich 115 Millionen Dollar an die Regierung der Russischen Föderation verpachtet. Derzeit finden von ihm keine Starts statt. Im November 2021 hatten Russland, Kasachstan und die Vereinigten Arabischen Emirate (VAE) ihr Interesse bekundet, den Komplex für den Start von Sojus-2-Trägerraketen zu modernisieren. Damit verfügt Russland in Baikonur nur noch über den Startplatz Nr. 31 für bemannte Missionen, was als sehr riskant gilt. Eine technische Reserve gibt es weder hier noch auf den Kosmodromen Wostotschny und Plessezk auf dem eigenen Territorium.

Gerhard Kowalski

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