Blockierte Sojus MS-22-Besatzung kehrt im September auf die Erde zurück

12-Millimeter-Leck im Radiator des versenkten Frachters Progress MS-21 entdeckt. Ein Beitrag von Gerhard Kowalski.

Quellen: GK Roskosmos, TASS, RIA Nowosti

Moskau, 21. Februar 2023 – Die russisch-amerikanische Besatzung des beschädigten Raumschiffes Sojus MS-22 kehrt im September wieder auf die Erde zurück. Das teilte die GK Roskosmos am Dienstag mit, ohne allerdings ein genaues Datum zu nennen. Das Ersatzraumschiff Sojus MS-23, das am Freitag in Baikonur startet, werde am Sonntag unbemannt an der Station andocken und die Russen Sergej Prokopjew und Dmitri Petelin sowie ihren NASA-Kollegen Frank Rubio dann nach Hause bringen. Der Havarist, dessen Wärmeaustauschsystem durch eine Meteoriten leckgeschlagen worden war, landet Ende März in der kasachischen Steppe. Wegen der Panne musste der für September geplante Flug einer belarussischen Kosmonautin auf das Frühjahr 2024 verschoben werden. Wann die nächste bemannte Mission der Russen im Rahmen des ISS-Programms stattfindet, wurde bisher nicht gesagt.

Leckstelle an Progress MS-21. (Bild: Roskosmos)

Wie die GK Roskosmos ferner mitteilte, wies der Radiator des Frachters Progress MS-21, der am Sonntag gezielt zum Absturz gebracht worden war, ein Loch von 12 Millimetern Größe auf. Nach den vorläufigen Angaben der RKK Energija sei das Leck wie auch bei Sojus MS-22 “durch äußere Einwirkung” entstanden. Die Aufnahmen nach der Abkopplung des Frachters zeigten Veränderungen an der Außenhaut des Raumschiffes, darunter am Radiator und an den Sonnenbatterien. Diese “Öffnungen” seien weder bei der Produktion und den Startvorbereitungen in Baikonur noch während des Fluges und der Kopplung an die ISS festgestellt worden. Es habe keine Produktionsfehler gegeben, wie zeitweilig angenommen worden sei.

Gerhard Kowalski

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