Cassini zurück in Saturnmondebene

Bei ihrem letzten Vorbeiflug am Saturnmond Titan wurde die Bahnebene des Orbiters soweit geändert, dass Cassini jetzt wieder mehr in der Äquatorebene des Ringplaneten fliegt. Damit rücken erneut die Monde in den Fokus der Untersuchungen.

Ein Beitrag von Günther Glatzel. Quelle: NASA.

NASA/JPL/SSI

Vorher umlief die Saturnsonde den Ringplaneten längere Zeit deutlich außerhalb der Äquatorialebene, was für intensive Ringbeobachtungen erheblich besser war. Daraus resultiert auch eine ganze Reihe neuer Erkenntnisse.

Nach ihrem Titan-Flyby hat Cassini am 13. und 14. Oktober vier Monde unter die Lupe genommen. Diese Bilder wurden mittlerweile zur Erde übertragen und veröffentlicht. Sie zeigen Rhea (Passage in 40.400 km Entfernung), Enceladus, Mimas (44.200 km) und Tethys (85.250 km).

Enceladus wurde dabei von weitem fotografiert. Hinter ihm schaut derweil die ferne Sonne ein wenig hervor. Am 2. und 21. November finden dagegen weitere nahe Vorbeiflüge am Eismond Enceladus statt, bei denen erheblich mehr Details erkennbar werden sollten.

Die Saturnsonde Cassini startete am 15. Oktober 1997, passierte zum Schwungholen Venus (April 1998 und Juni 1999), Erde (August 1999) sowie Jupiter (Dezember 2000) und trat am 1. Juli 2004 in eine Umlaufbahn um den Ringplaneten ein. Sie befindet sich gegenwärtig im 119. Umlauf um Saturn. Die primäre Mission endete am 1. Juli 2004, also nach genau 4 Jahren, die erste erweiterte Mission läuft noch bis Mitte 2010. Da die Treibstoff- und Energiereserven von Cassini noch ausreichend sind, intern ist davon die Rede, dass der Treibstoff bis 2017 reichen könnte, wird man die Mission wohl im nächsten Jahr noch einmal verlängern, falls bis dahin keine schwerwiegenden Defekte auftreten und ausreichend finanzielle Mittel (ca. 80 Millionen Dollar pro Jahr von US-Seite) zur Verfügung gestellt werden können. Neben einem Team zur Bedienung der 12 wissenschaftlichen Instrumente und einem Navigationsteam arbeiten in den USA und in Europa etwa 250 Wissenschaftler am Cassini-Programm.

Für eine eventuelle Missionsverlängerung (XXM) existiert bereits eine vorläufige Planung. So soll es unter anderem 12 Vorbeiflüge an Enceladus vorgesehen, drei sehr nahe Passagen an Dione und 56 Vorbeiflüge am größten Saturnmond Titan. Zum Ende der Mission soll Cassini dann aus der Nähe der Monde heraus manövriert werden. Um einen eventuellen Absturz auf einen der Monde bei Ausfall wichtiger Systeme zu vermeiden, wird Cassini näher an den Saturn gebracht. Hier kann sie das innere Ringsystem und die Saturnatmosphäre näher untersuchen. Im September 2017 könnte die Sonde dann zum Sturz in die dichte Saturnatmoshäre gebracht werden, wobei sie restlos verglühen würde.

Raumcon:

Die Saturnmonde Rhea, Enceladus, Mimas und Tethys (v.o.n.u.)
(Bilder: NASA/JPL/SSI)
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