CCAT-prime: Bau hat begonnen

Unter Kölner Beteiligung wird in der chilenischen Atacama-Wüste ein Teleskop in 5.600 Metern Höhe gebaut / Die große Höhe und die extrem trockene Luft schaffen Beobachtungsbedingungen von einmaliger Qualität. Eine Presseinformation der Universität Köln.

Quelle: Universität Köln.

Bild: CCAT Observatory Inc.)

Die Bauarbeiten des CCAT-prime Teleskops auf dem 5.600 Meter hohen Cerro Chajnantor in Chile haben begonnen. Mit einer Sprengung wurden einige Felsen entfernt und die Planierraupen sind dabei, das Gelände für das Teleskop einzuebnen. In zwei Monaten wird dann das Fundament gegossen. Die ersten Teleskopteile, die in das Fundament eingebaut werden, sind bereits auf dem Weg nach Chile. Das Teleskop wird gemeinsam von der Cornell University (Ithaca, New York), einem deutschen Konsortium der Universitäten Köln und Bonn sowie dem Max-Planck-Institut für Astrophysik in Garching, sowie einem kanadischen Konsortium von acht Universitäten gebaut. Ende 2022 wird es den astronomischen Betrieb aufnehmen.

CCAT-prime ist zusammen mit dem ebenfalls auf dem Cerro Chajnantor im Bau befindlichen japanischen Infrarot-Teleskop TAO (University of Tokyo Atacama Observatory) das höchstgelegene Teleskop der Welt. Die große Höhe und die extrem trockene Luft in der Atacama-Wüste schaffen hervorragende Beobachtungsbedingungen.

(Bild: CCAT Observatory Inc.)

Die Universität zu Köln entwickelt eines der beiden „first-light“-Instrumente für CCAT-prime, den CHAI (CCAT Heterodyne Array Instrument) Empfänger, der mit 64 Bildpunkten am Himmel gleichzeitig Spektren aufnimmt und so eine extrem effiziente großräumige Kartierung interstellarer Wolken in der Milchstraße und in nahen Galaxien ermöglicht. Ein zweites Instrument, gebaut an der Cornell University und unter Beteiligung kanadischer Institute, wird kosmologische Beobachtungen machen. Das zentrale Forschungsinteresse von CCAT-prime ist es, die Entwicklung der Galaxien, vorangetrieben durch die Sternentstehung, im Laufe der Geschichte des Universums nachzuvollziehen. Das Projekt wurde auf deutscher Seite maßgeblich aus Mitteln der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) im Rahmen ihres Großgeräte-Programms und des Sonderforschungsbereichs 956 „Bedingungen und Auswirkungen der Sternentstehung – Astrophysik, Instrumentierung und Labor“ finanziert.

Die COVID-19-Pandemie hat den Baubeginn in Chile ebenso wie den Aufbau des Teleskops um einige Monate verzögert. Das Teleskop wird zunächst in Deutschland komplett montiert und getestet, bevor es für den Transport nach Chile in einige große Blöcke zerlegt wird und dann in Chile auf 5.600 Metern Höhe zusammengebaut und in Betrieb genommen wird.

Publikation:
https://as.cornell.edu/news/ground-broken-chile-alum-backed-telescope

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