Am 19. Februar 2009 gab die europäische Weltraumbehörde ESA bekannt, dass das nächste zu startende Automated Transfer Vehicle (ATV) nach dem deutschen Astronomen und Mathematiker Johannes Kepler benannt wird. Das ATV 2 soll nach derzeitiger Planung Mitte 2010 gestartet werden und die Internationale Raumstation ISS unter anderem mit Nachschub versorgen.
Ein Beitrag von Thomas Weyrauch. Quelle: ESA, DLR.
Das “Progamm Board” der ESA hatte am 18. Februar 2009 in Paris mit großer Zustimmung den durch das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) übermittelten Vorschlag der Regierung der Bundesrepublik Deutschland angenommen, den nächsten automatischen Raumfrachter “Johannes Kepler” zu taufen.
Johannes Kepler, geboren am 27. Dezember 1571 in der freien Reichsstadt Weil der Stadt, verdanken wir die Keplerschen Gesetze, welche die Bewegungen der Planeten beschreiben. Kepler hatte seine berufliche Laufbahn 1594 zunächst als Mathematiklehrer in Graz begonnen. Später arbeitete er mit dem dänischen Astronomen Tycho Brahe zusammen. Keplers Werk, in dem er das erste und das zweite Keplersche Gesetz vorstellt, die “Astronomia Nova” (Neue Astronomie), erschien 1609, also vor vierhundert Jahren. Das dritte Keplersche Gesetz beschrieb Kepler in den 1619 erschienenen “Harmonices Mundi libri V” (Fünf Bücher zur Harmonik der Welt). Gestorben ist Johannes Kepler 1630 im Alter von 58 Jahren in Regensburg.
Aufgabe der unbemannten ATV ist es, die ISS mit Treibstoff, Nahrung, Wasser und Verbrauchsgütern zu versorgen und einen Teil der zum Bahnerhalt der Station nötigen Manöver, man spricht von sogenannten Reboosts, mit den eigenen Triebwerken durchzuführen. Außerdem übernehmen die ATV einen Teil der Abfallentsorgung für die ISS, sie werden vor dem Abkoppeln von der Station entsprechend beladen.
ATV 1, das am 9. März 2008 auf einer Ariane-5-Rakete gestartet worden und vom 3. April 2008 bis zum 5. September 2008 mit der ISS gekoppelt war, trug den Namen “Jules Verne”. Das Transportschiff ist am 29. September 2008 wieder in die Erdatmosphäre eingetreten und dabei wie vorgesehen zerstört worden.
Das ATV 2 wird derzeit in Bremen bei EADS Astrium gebaut.
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