Deep Impact sichtet ihr Ziel

69 Tage bevor sie dem Kometen “Tempel 1” auf den Leib rückt, fotografierte Deep Impact erstmals ihr Ziel, aus einer Entfernung von 64 Millionen Kilometern.

Ein Beitrag von Axel Orth. Quelle: NASA.

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Deep Impacts erstes Bild von ihrem Zielkometen “Tempel 1”.
(Bild: NASA/JPL/UMD)

Dieses Bild, das erste von vielen Kometenporträts, die die Sonde in den nächsten 10 Wochen aufnehmen soll, wird ihren Navigatoren helfen, die endgültige Flugbahn zum spektakulärsten Rendezvous zu planen, zu dem je eine irdische Raumsonde geflogen ist.

“Es ist schon großartig, mit unserem Raumschiff einen ersten flüchtigen Blick auf den Kometen zu erhaschen”, sagte der leitende Wissenschaftler der Mission, Dr. Michael A’Hearn. “Mit den täglichen Observationen ab Mai wird ‘Tempel 1’ in dem Maße beeindruckender werden, wie wir die Lücke zwischen Raumschiff und Komet schließen. Was jetzt noch nur ein paar Pixel groß ist, wird sich bis zum 4. Juli zu den besten, detailliertesten Kometenbildern entwickeln, die je aufgenommen wurde.”

Der Ball aus schmutzigem Eis und Felsen wurde am 25. April von Deep Impacts mittelauflöseder Kamera gleich beim ersten Versuch entdeckt. Auf dem Bild sieht die Kamera überdies Sterne bis hinunter zu Magnitude 11, das ist 100mal schwächer, als ein Mensch nachts am klaren Himmel noch wahrnehmen kann.

“Das ist das erste von buchstäblich Tausenden von Bildern, die wir von ‘Tempel 1’ noch aufnehmen werden”, sagte der stellvertretende Programmmanager, Keyur Patel vom JPL. “Unser Ziel ist es, ein ein Meter langes Geschoss in ein 6,5 Kilometer großes Ziel zu bringen, dass sich mit 10,2 Kilometern pro Sekunde bewegt, während beide 133,6 Millionen Kilometer weit von der Erde weg sind. Es ist daher wichtig, den Kometen so früh und so weit weg wie möglich zu finden und seine Flugbahn so genau wie möglich zu bestimmen.”

Der Rest der Raumsonde besteht im Wesentlichen aus einer Instrumentenplattform mit drei Kameras und Infrarot-Spektrometern, die den Crash und vor allem die sich bildende, riesige Explosionswolke in allen Details aufzeichnen sollen. Eine vierte Kamera ist in das Geschoss, genannt “Impaktor”, selbst eingebaut.

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