Endeavour beendet erfolgreich letzte Mission

Das Space Shuttle Endeavour landete unter der Kontrolle von Kommandant Mark Kelly sicher um 08:35 Uhr MESZ auf der Ladebahn 15 des Kennedy Space Center und beendete damit seine 25. und letzte Mission.

Ein Beitrag von Thomas Pallmann. Quelle: NASA. Vertont von Peter Rittinger.

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Endeavour im Anflug
(Bild: Nasa)

Die Besatzung wurde ein letztes Mal um 23:57 Uhr MESZ von der Bodenkontrolle in Houston mit dem Lied „Sunrise Number 1“ von der Band Stormy Mondays geweckt. Das Lied war der Gewinnertitel im Wettbewerb des Space Shuttle Programms. Das Lied wurde der gesamten Besatzung gewidmet.

Direkt nach dem Weckruf begannen für die Besatzung die Vorbereitungen auf die Landung. Nach eher weniger guten Wetterprognosen in den vergangenen Tagen, zeigte sich das Wetter in Florida heute von seiner guten Seite und Flugdirektor Tony Ceccacci, der für den Wiedereintritt verantwortlich war, konnte recht früh um 06:45 Uhr MESZ das grüne Licht für den Wiedereintritt geben. Um 07:29 Uhr MESZ zündeten die Steuerdüsen des Orbitalen Manöversystems für 2 ½ Minuten und brachten das Space Shuttle aus der Umlaufbahn.

Etwas mehr als eine Stunde später, um 08:35 Uhr MESZ, setzte die Endeavour sanft auf der Landebahn 15 des Kennedy Space Center auf und beendete damit eine über 10 Millionen Kilometer lange Reise. Nach STS 130 war es Endeavours zweite Landung in der Dunkelheit in Folge.

Während der vergangenen 16 Tage erfüllte die Besatzung eine Vielzahl von Aufgaben. Großes Highlight der Mission war die Installation des Alpha-Magnet-Spektrometers (AMS 2). Das Instrument soll den Wissenschaftlern neue Erkenntnisse über den Aufbau des Universums liefern. Das Team rund um Dr. Ting konnte bereits eine Menge Daten sammeln, die von Wissenschaftlern aus insgesamt 16 Ländern ausgewertet werden. AMS 2 soll bis zur Ausmusterung der Internationalen Raumstation seinen Dienst verrichten.

Die Astronauten der Endeavour absolvierten auch die letzten vier Außenbordeinsätze der Shuttle-Ära. Während der Ausstiege bereiteten sie die Station auf ein Leben nach dem Space Shuttle vor. So hinterließen sie das Orbiter Boom Sensor System, dass nun als Enhanced ISS Boom Assembly (EIBA) verfügbar ist, um in Zukunft schwierige Reparaturen besser zu meistern. Die STS-134-Mission markierte auch nach 13 Jahren den Abschluss der Konstruktion am US-basierten Segment der Station.

Für die Endeavour endet nun nach nur 19 Jahren eine äußerst erfolgreiche Karriere. Die Raumfähre wurde aufgrund des Verlustes des Space Shuttles Challenger am 31. Juli 1987 in Auftrag gegeben. Endeavour wurde mit einer Reihe von neuen Sicherheitssystemen ausgestattet. So bekam der Orbiter als erstes der vier verbliebenen Raumfahrzeuge neben dem Bremsfallschirm auch die Möglichkeit zur Steuerung des Bugrades. Ihren Jungfernflug feierte die Endeavour am 7. Mai 1992 im Rahmen der STS-49-Mission. Während der neuntägigen Reise wurde der havarierte Satellit Intelsat VI in einem spektakulären Außenbordeinsatz eingefangen. Es war das erste und einzige Mal, dass drei Astronauten die Luftschleuse verließen.

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Willkommen zurück Endeavour
(Bild: Nasa)

Am 2. Dezember 1993 blickte die Welt erneut auf die Endeavour, als der Orbiter zum Weltraumteleskop Hubble startete, um die Probleme mit dem defekten Hauptspiegel zu beheben. Mit der Endeavour begann auch am 4. Dezember 1998 die lange Serie von Shuttleflügen zum Aufbau der Internationalen Raumstation. In der fast 12-tägigen Mission lieferte die Besatzung das Unity-Modul, befestigte es am russischen Sarja-Modul und betrat als erste Besatzung die neue Internationale Raumstation. Ein weiteres Highlight in der langen Geschichte der Endeavour war die Lieferung des Roboterarms der Raumstation Canadarm2. Ohne diesen Greifarm wären viele der Konstruktionsmissionen nicht möglich gewesen. Mit Lieferung des ersten und letzten Bauteils des US-basierten Segments schloss die Endeavour den Kreis und setzte einen beeindruckenden Schlusspunkt unter seine Dienstzeit.

Endeavour wird nun vom Bodenteam am Kennedy Space Center während der kommenden Monate auf seine Zukunft im California Science Center als Museumsstück vorbereitet. Im Gegensatz zu den anderen beiden Space Shuttles wird der Roboterarm aus der Ladebucht entfernt, um ihn in einem kanadischen Museum auszustellen.

Die nächste Shuttlemission wird STS 135 sein und soll nach derzeitigem Plan im Juli starten. Es wird die letzte Mission des Space-Shuttle-Programms sein. Während der 12-tägigen Mission soll die Atlantis die Station, mithilfe eines Multi Purpose Logistics Moduls (MPLM) mit wichtigen Ersatzteilen versorgen, um so den Betrieb der Raumstation für die kommenden Jahre sicherzustellen. STS 135 wird auch einen Außenbordeinsatz beinhalten, der allerdings von der Besatzung der Raumstation durchgeführt werden wird. Um die Nutzlast der Atlantis zu maximieren, wird diese letzte Mission nur von vier Astronauten geflogen. Kommandant der Mission wird Christopher Ferguson sein. Unterstützt wird er von Pilot Douglas Hurley und den Missionsspezialisten Sandra Magnus und Rex Walheim.

Raumcon:

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