Eris-Größe genauer bestimmt

Aus Daten einer kurzzeitigen Bedeckung eines Sterns im November letzten Jahres konnte die Größe des Zwergplaneten Eris genauer berechnet werden.

Ein Beitrag von Günther Glatzel. Quelle: The Planetary Society. Vertont von Peter Rittinger.

Wikipedia (gemeinfrei)
Die Transneptune Eris und Pluto mit ihren bekannten Monden.
(Bild: Wikipedia (gemeinfrei))

Anfang Oktober präsentierte Bruno Sicardy auf einem Treffen von Planetenwissenschaftlern die Ergebnisse von Messungen, die am 6. November 2010 mittels zweier Teleskope in Chile vorgenommen wurden. Damals zog der Zwergplanet Eris an einem dahinterliegenden Stern vorbei und bedeckte ihn zeitweise. Aus der Dauer der Bedeckung konnte man die Größe von Eris auf 2.326 km berechnen, bei einem Restfehler von nur 12 Kilometern. Eris sollte aufgrund seiner Größe eine kugelförmige Gestalt haben.

Aus der Umlaufzeit des 2005 entdeckten, etwa 250 Kilometer durchmessenden Mondes Dysnomia konnte bereits zuvor seine Masse berechnet werden. Demnach hat Eris eine Dichte von etwa 2,3 g/cm³, was einen höheren Gesteinsanteil als beim vermeintlichen Zwillingsbruder Pluto bedeutet. Die Bahn von Eris ist relativ exzentrisch mit einem sonnennächsten Punkt von 37,8 Astronomischen Einheiten (AE) und einer Bahnferne von 97,5 AE bei einem Neigungswinkel von 44,2 Grad gegen die Ekliptik, der Bahnebene der Erde.

Als die zwei Jahre zuvor erfolgte Entdeckung des Asteroiden 2003 UB313 im Sommer 2005 bekanntgegeben wurde, begann eine Diskussion darüber, ob man ihn angesichts seiner Größe als 10. Planeten einordnen sollte. Aufgrund seiner Exzentrizität sowie weiterer Entdeckungen in derselben Größenordnung entschied man allerdings 2006, für Eris, Pluto und weitere Himmelskörper die Klasse der Zwergplaneten neu einzuführen.

Aufgrund des von Eris reflektierten Sonnenlichtes und der dazu vergleichsweise geringen Größe, muss man annehmen, dass die Oberfläche des Zwergplaneten praktisch das gesamte einfallende Licht in den Weltraum zurückwirft. Er ist damit der weißeste bekannte Himmelskörper in unserem Sonnensystem. Aufgrund seiner gegenwärtig großen Entfernung zur Sonne von etwa 95 AE nimmt man an, dass seine ohnehin äußerst dünne Atmosphäre in Sonnennähe mit einem geschätzten Druck von einem Nanobar (0,000 000 001 Bar = 0,1 mPa) in Sonneferne ausfriert und einen zarten aber hervorragend spiegelnden Überzug bildet. Die Richtiggkeit dieser Annahme ließe sich von der Erde aus überprüfen, wenn Eris das nächste Mal in Sonnennähe weilt, in etwa 250 Jahren.

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