Vertrag zum Bau einer europäischen Kohlenstoffdioxid-Überwachungsmission unterzeichnet. Eine Pressemitteilung der Europäischen Raumfahrtagentur (European Space Agency, ESA).
Quelle: ESA.
31. Juli 2020 – OHB wird als Leiter des Industriekonsortiums mit dem Bau der beiden Satelliten beginnen und einen Auftrag im Wert von 445 Millionen Euro erhalten. OHB trägt als Hauptauftragnehmer die Gesamtverantwortung und entwickelt auch die Satellitenplattformen. Thales Alenia Space liefert die Messinstrumente, das Nahinfrarot- und das Kurzwellen-Infrarot-Spektrometer zur Messung des Kohlenstoffdioxidausstoßes.
Als erste Mission dieser Art ist sie bedeutsam und wird messen, wie viel Kohlendioxid speziell durch menschliche Aktivitäten in die Atmosphäre freigesetzt wird.
Durch die Messungen am Boden konnten zwar allgemeine Veränderungen des Kohlenstoffdioxidgehalts in der Atmosphäre verfolgt werden, aber es ist nicht möglich, zuverlässige Aussagen über die anthropogenen Emissionen einzelner Länder oder gar einzelner Regionen und Städte zu machen. Die weltraumgestützten Messungen werden außerdem global vergleichbare Daten ermöglichen.
Diese Lücke soll mit der Copernicus Kohlenstoffdioxid-Überwachungsmission, kurz CO2M, geschlossen werden. Die von CO2M gesammelten Daten werden wiederum dazu dienen, die im Pariser Abkommen festgelegten Ziele zu verfolgen und umzusetzen.
Der Direktor für Erdbeobachtungsprogramme der ESA, Josef Aschbacher, sagte: „Wir freuen uns sehr über die Vertragsunterzeichnung, damit OHB im nächsten Schritt die Entwicklung der Mission vorantreiben kann. Der Klimawandel ist eindeutig etwas, das uns allen Sorgen bereitet und die CO2M-Mission ist dazu bestimmt, bei der Überwachung der Emissionen eine entscheidende Rolle zu spielen, damit wichtige Informationen für die politische Entscheidungsfindung zur Verfügung stehen.“
Der Vorstandsvorsitzende des OHB-Konzerns, Marco Fuchs, betonte: „Die Aufgabe, die CO2M-Mission als Hauptauftragnehmer umzusetzen, macht mich sehr stolz. Die Frage, wie sich der Gehalt des Kohlenstoffdioxids in der Atmosphäre in den kommenden Jahrzehnten entwickeln wird, wird auch das Schicksal des Weltklimas bestimmen“.
Der Vertrag über die CO2M-Mission ist der erste, der unterzeichnet wird, nachdem der Industrieausschuss der ESA Anfang des Monats der Entwicklung sechs neuer Copernicus-Missionen zugestimmt hat.
Diese neuen Missionen werden an den Sentinel-Missionen anknüpfen, die derzeit im Mittelpunkt des EU-Umweltüberwachungsprogramms Copernicus stehen. Die Weltraumkomponente von Copernicus wird von den Mitgliedstaaten der EU und der ESA mitfinanziert. Copernicus ist der weltweit größte Anbieter von Erdbeobachtungsdaten und während die EU dieses Umweltüberwachungsprogramm leitet, entwickelt, baut und startet die ESA die entsprechenden Satelliten. Sie betreibt auch einige der Missionen und stellt die Verfügbarkeit von Daten aus Missionen Dritter sicher.
Über die ESA
Die Europäische Weltraumorganisation (ESA) ist das Tor Europas zum Weltraum. Sie ist eine 1975 gegründete zwischenstaatliche Organisation, deren Aufgabe darin besteht, europäische Raumfahrtkapazitäten zu entwickeln und sicherzustellen, dass die Investitionen in die Raumfahrt den Bürgern in Europa und weltweit zugutekommen.
Die ESA hat 22 Mitgliedstaaten: Österreich, Belgien, die Tschechische Republik, Dänemark, Estland, Finnland, Frankreich, Deutschland, Griechenland, Ungarn, Irland, Italien, Luxemburg, die Niederlande, Norwegen, Polen, Portugal, Rumänien, Spanien, Schweden, die Schweiz und das Vereinigte Königreich. Slowenien ist assoziiertes Mitglied.
Die ESA arbeitet förmlich mit sieben anderen EU-Mitgliedstaaten zusammen. Auch Kanada nimmt im Rahmen eines Kooperationsabkommens an bestimmten ESA-Programmen teil.
Mehr über die ESA erfahren Sie unter https://www.esa.int/.