GloNaSS-Erweiterung um IGSOs angedacht

Die russische Raumfahrtagentur Roskosmos sieht die Finanzierung eines Programms zur Entwicklung einer Erweiterung des Weltraumsegments des russischen Satellitennavigationssystems um Satelliten auf inklinierten geosynchronen Umlaufbahnen vor.

Autor: Axel Nantes. Quelle: arctic.ru, iecca.ru, tass.ru. Vertont von Peter Rittinger.

Die russische Nachrichtenagentur TASS meldete am 31. Juli 2015, dass Roskosmos beabsichtige, das russische Globale Navigations-Satelliten-System (Globalnaja Nawigationnaja Sputnikowaja Sistema) so zu erweitern, dass seine Genauigkeit für Nutzer auf russischem Boden und in arktischen Gebieten größer als bisher wird. Eine entsprechende Entwicklung soll nach Angaben der TASS durch Roskosmos mit (umgerechnet rund) 7 Millionen US-Dollar unterstützt werden. Die Website arctic.ru nennt in diesem Zusammenhang eine Summe von bis zu 417,7 Millionen Rubel.

Laut TASS wird die Notwendigkeit der GloNaSS-Erweiterung in einem Dokument einer staatlichen Beschaffungsstelle mit Schwierigkeiten bei der Entwicklung von hoch-genauen Navigationssatelliten vom Typ GloNaSS-K und Problemen bei der Nutzung von GloNaSS-Bodenstationen in der Arktis begründet.

GloNaSS-K-Satellit beim Hersteller (Bild: Reschetnjow)

Weiter schieb die TASS, dass sich die Notwendigkeit der GloNaSS-Erweiterung laut Roskosmos aus Restriktionen, die die Beschaffung von elektronischen Bauteilen und Komponenten mit spezifischen erweiterten Eigenschaften für GloNaSS-K-Satelliten aus dem Ausland betreffen, ergibt, wegen Verzögerungen bei Einrichtung am Boden positionierter Teile des Weltraumsegments von GloNaSS und der Tatsache, dass GloNaSS-Kontrollstationen in der Antarktis wegen fehlender Synchronisation mit Einrichtungen auf russischem Boden keinen der Genauigkeit förderlichen Zeit- und Frequenzabgleich vornehmen können.

Zwischen vier und sechs Satelliten auf inklinierten geosynchronen Orbits (IGSO) könnten eine passende Erweiterung für GloNaSS darstellen. Die Umlaufbahnen dieser Satelliten würden eine Inklination, also eine Neigung gegen den Erdäquator, von voraussichtlich rund 63 Grad haben. Mit ihnen wäre Informationen aus dem bereits genannten Dokument zufolge eine Genauigkeit von 60 Zentimetern auf russischem Boden und in arktischen Gebieten zu erzielen.

Im chinesischen Satellitennavigationssystem BDS (BeiDou System / BeiDou Navigation Satellite System) und dem indischen regionalen Satellitennavigationssystem IRNSS (Indian Regional Navigation Satellite System) werden bereits Satelliten auf inklinierten geosynchronen Umlaufbahnen eingesetzt.

Arctic.ru berichtete, dass eine umfassende Basis für die Entwicklung der GloNaSS-Erweiterung in den Bereichen Forschung, Wissenschaft und Technik zum 25. November 2016 bereitgestellt sein sollte.

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