Nachdem gestern eine Palette, auf denen die Experimente SMILES und HREP untergebracht waren, zur japanischen Experimentierplattform transportiert worden waren, gelang heute deren Installation an den vorgesehenen Versorgungspunkten.
Ein Beitrag von Günther Glatzel. Quelle: SpaceflightNow, Raumcon.
Zunächst wurde die Palette, die an kleinen Rollen aus dem dafür vorgesehenen Bereich des H-II Transfer Vehicle gleitet, mittels Manipulatorarm der Station aus der Frachtsektion gezogen und zum Backbordende des Labormoduls Kibo geschwenkt. Dies geschah kurz nach 11 Uhr MESZ. Der von Nicole Stott bediente Canadarm2 (Space Station Remote Manipulator System) übergab die Palette anderthalb Stunden später an den japanischen Manipulator (JEM-RMS), der von Frank de Winne gesteuert wurde. Gegen 15.30 Uhr MESZ hatte die Palette ihr Ziel erreicht.
Heute wurden beide Expermiente schließlich an den vorgesehenen Experimentierbuchten der Japanese Experiment Facility (JEF) installiert. Zunächst wurde das NASA-Experiment HREP bestehend aus HICO & RAIDS auf Platz 6 untergebracht. HICO (Hyperspectral Imager for the Coastal Ocean) dient der Erprobung von Hyperspektralabbildung am Beispiel von Küstenregionen, RAIDS (Remote Atmospheric and Ionospheric Detection System) der Erforschung von Erdatmosphäre und Ionosphäre. Einige Stunden später folgte das japanische Atmosphären-Experiment SMILES (Superconducting Submillimeter-Wave Limb-Emission Sounder). Gegen 18.12 Uhr MESZ waren die Arbeiten beendet.
Morgen soll die nun leere Palette zurück in die Außenfrachtsektion des HTV transportiert werden. Sie geht mit dem Frachter verloren, wenn dieser im November von der ISS ablegt und in den dichten Schichten der Erdatmosphäre verglüht.
Das HTV 1 ist das erste japanische Frachtraumschiff, das die Internationale Raumstation angesteuert hat. Es startete am 10. September und wurde nach einigen Testmanövern am 17. September mittels Roboterarm in unmittelbarer Nähe der Station eingefangen und am unteren Kopplungsaggregat des Harmony-Moduls angedockt. Am 18. September wurde die Luke zum Innenraum geöffnet. Seitdem wird die Fracht des Raumfahrzeugs in die Station gebracht. Das HTV hat den Vorteil, dass man aufgrund seiner großen Luke auch größere Frachtteile wie Standard-Racks liefern kann. In den kommenden Jahren ist jährlich jeweils ein HTV geplant.
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