Kein Paralleluniversum

Der Astrophysiker Stephen Hawking hat seine eigene Theorie über die Existenz von einem Paralleluniversum relativiert und verkündete auf der 17. Konferenz über Relativität und Gravitation in Dublin seine neue Erklärung.

Ein Beitrag von Julian Schlund. Quelle: blick-online.

Vor 30 Jahren stellte der schwer behinderte, berühmte Astrophysiker Steven Hawking die Theorie auf, wonach die Materie, die in ein schwarzes Loch gesogen wird, für immer vollständig zerstört wird. Das Problem: Wie können die geheimnisvollen, „kosmischen Staubsauger“ alle Spuren von verschlungener Materie und Energie zerstören, wenn das der Quantenmechanik zufolge unmöglich ist? Hawking fand einen eleganten Ausweg: Die verschlungene Materie verschwindet in einem Paralleleuniversum. Dies sorgte für Stoff für zahlreiche Science-Fiction-Filme..
Die seit drei Jahrzehnten existierende Theorie hat Herr Hawking nicht mehr losgelassen. Jetzt hat der Mann des Rätsels Lösung wohl gefunden. Auf der 17. Konferenz über Relativität und Gravitation in Dublin verkündete er seine neue Theorie:

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Stephen Hawking und sein Werk: “Es gibt keine Paralleluniversen”

Die sich beim Zerfall von Sternen bildenden Strudel halten die Materie für ewig fest. Erst wenn die schwarzen Löcher irgendwann zerfallen spucken sie die „Mahlzeit“ in zermalmter Form wieder aus, und zwar in unser Universum.

Physiker Hawking: “Es gibt kein Baby-Universum, wie ich einst dachte”. Alles bleibe in unserem Universum. “Es tut mir Leid, Science-Fiction-Fans zu enttäuschen, aber wenn Informationen über Energie und Materie überdauerten, gebe es keine Möglichkeit, durch Schwarze Löcher in andere Universen zu reisen.”

“Wenn du in ein Schwarzes Loch springst, wird deine Massenenergie wieder in unser Weltall zurückgegeben – allerdings in einer zermalmten Form, die keine Informationen mehr darüber enthält, wer du warst”, so die Botschaft von Hawking.

Damit sind auch alle Theorien über Wurmlöcher oder mögliche Zeitreisen unmöglich, eine traurige Nachricht für viele, die sich mit diesem Thema beschäftigen.

Hawking sei erfreut, ein dreißig Jahre altes Problem endlich gelöst zu haben, auch wenn die Antwort weniger aufregend ist als die bisherige Erklärung.

Astrophysiker John Preskill zeigte sich unüberrascht. Er war schon vor 29 Jahren der Meinung, dass Materie nicht zerstört werden könne. Die beiden Männer schlossen damals eine Wettete um eine Enzyklopädie ab. So bekam Preskill von Hawkings das Referenzwerk Total Baseball, The Ultimate Baseball Encyclopedia. Hawking wäre eine Cricket-Enzyklopädie allerdings lieber gewesen, wie er zugeben musste. Preskill bedankte sich artig, fügte danach aber hinzu: „Um ehrlich zu sein, Ihre Rede habe ich nicht verstanden.“

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