Kepler wieder im Beobachtungseinsatz

Die Probleme mit einem zur Lageregelung benötigten Drallrad des Weltraumteleskops Kepler der US-amerikanischen Luft- und Raumfahrtagentur NASA sind überwunden. Der Planetenjäger wird wieder zur Suche nach erdähnlichen Planeten eingesetzt.

Ein Beitrag von Thomas Weyrauch. Quelle: NASA.

NASA
Kepler im Weltraum – Illustration
(Bild: NASA)

Nach einer zehntägigen Ruhepause für das Drallrad mit der Nr. 4, die am 17. Januar 2013 begann, lässt sich das Teleskop nun wieder ohne Einsatz kleiner Lageregelungstriebwerke im Raum ausrichten. Dank der durch die wieder hochgefahrenen Drallräder ermöglichte Exaktheit kann Kepler seit dem 28. Januar 2013 wieder wissenschaftliche Daten sammeln.

Anfang Januar 2013 waren für das Drallrad Nr. 4 erhöhte Reibungswerte verzeichnet worden, weshalb man die Drehzahl aller Drallräder an Bord von Kepler schließlich auf Null absenkte und das Weltraumteleskop in einem speziellen Sicherheitsmodus, in dem die Lageregelung mit Hilfe kleiner Triebwerke erfolgt, ausruhen ließ.

Im Zeitraum des Betriebs im Sicherheitsmodus war keine Beobachtungstätigkeit möglich. Der solarzellenbedeckte Rücken des Raumfahrzeugs war während dieser Zeit dauerhaft Richtung Sonne ausgerichtet, um eine ununterbrochene Energieversorgung sicherzustellen.

Seit dem Ausfall des ersten Drallrads, dem mit der Nr. 2, im Juli 2012 war die Leistung des Raumfahrzeugs mit den drei verbliebenen, laufenden Drallrädern ohne Anlass zur Kritik. Das Drallrad Nr. 2 hatte im Janaur 2012 mit ansteigenden Reibungswerten auf sich aufmerksam gemacht und war schließlich nach einer Periode mit sich immer wieder verändernden Reibungswerten stillgelegt worden.

Auch das Drallrad Nr. 4 zeigte veränderliche Reibungswerte, ließ aber bis dato keine Signaturen erkennen, die solchen in den Daten zum abgeschalteten Drallrad Nr. 2 ähneln.

Dass Drallrad Nr. 4 aktuell wieder einen störungsfreien Betrieb ermöglicht, führt man darauf zurück, dass es den Schmiermitteln im Drallrad während der verordneten Zwangspause möglich war, sich neu in der Mechanik zu verteilen und so wieder für ausreichend geringe Reibungswerte zu sorgen.

Im Februar 2013 wollen die mit den Drallrädern von Kepler beschäftigten Ingenieure die Daten zum Drallrad Nr. 4 aus der Einsatzpause sowie aus den Betriebszeiten davor und danach sorgfältig auswerten, um Aussagen über Erfolg und Wert des Sicherheitsmodus mit angehaltenen Drallrädern treffen zu können.

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