Kometen zerbrechen vielerorts

Es ist bekannt, dass Kometen auseinander brechen, wenn sie der Sonne zu nahe kommen. Doch auch weit entfernt von ihr scheinen sie zu kollabieren.

Ein Beitrag von Karl Urban. Quelle: NASA JPL.

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Ein Komet nähert sich der Sonne

Eine bisher anerkannte Theorie besagt, dass Kometen, wenn sie sich der Sonne nähern, zerbrechen können. Nun wurde nachgewiesen, dass sie auch ständig in den entferntesten Winkeln des Sonnensystems auseinander brechen können. Dies sagte ein Wissenschaftler am NASA Jet Propulsion Laboratory JPL in Pasadena, Kalifornien.

Ein System von Kometen, die als Sungrazers bekannt sind, da sie der Sonne oft sehr nahe kommen, zeigt einige wichtige Anhaltspunkte, warum die Körper zerbrechen. Die meisten „Sungrazers“ sind winzig – ab etwa 10 Meter im Durchmesser – und bewegen sich auf einer Bahn um die Sonne, die sie zum Zerbröckeln bringt.

Dr. Zdenek Sekanina, Wissenschaftler am NASA JPL, berichtet im Astrophysical Journal, dass viele Sungrazer-Kometen die Sonne in Gruppen auf parallelen Bahnen erreichen. Er betont, dass sich solche kleinen Fragmente zersetzt haben, falls sie der Sonne zu nahe kommen.

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Sonne mit Sungrazers
(Bild: SOHO)

Aus diesem Grund haben sich deren „Eltern“ wohl schon auf einem früheren Umlauf um die Sonne destabilisiert und sind beim weiteren Verlauf ihrer Bahn tiefer im Sonnensystem auseinander gebrochen.
Die Ergebnisse Sekaninas Sungrazer-Studie widerlegt eine ältere, nach der die Eis- und Gesteinspanzer der Kometen aufgrund des starken Gravitations-Drucks schon sehr nahe an der Sonne zerbrechen. Allmählich zeigt die fortschreitende Fragmentierung der Sungrazers, dass diese auch sehr weit von der Sonne entfernt kollabieren.
Ein Video der ESA-/NASA-Gemeinschaftsraumsonde Solar and Heliospheric Observatory SOHO zeigt die vielen kleinen Sungrazer-Kometen. Sie können es hier abrufen.

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