Pluto-Atmosphäre wandelt sich drastisch

Neue Beobachtungen von Pluto zeigen, dass seine Atmosphäre innerhalb der vergangenen 14 Jahre abgekühlt ist, seine Oberfläche hingegen wärmer wurde.

Autor: Karl Urban, bearbeitet von Star-Light, Quelle: Space.com.

Eine verblüffende Karte Plutos wurde Ende letzter Woche (März 1996) in einer Pressemitteilung des Hubble-Weltraumteleskops enthüllt. Oben sind zwei entgegengesetzte Hemisphärenansichten der computerkonstruierten Karte der Oberfläche von Pluto zu sehen (Norden ist oben). Das Gittermuster ist auf die verwendete Computertechnik zurückzuführen, bei der jedes Gitterelement einen Durchmesser von über 100 Meilen hat. Die Karte basiert auf Hubble-Aufnahmen, die gemacht wurden, als Pluto nur 3 Milliarden Meilen entfernt war. Sie zeigt starke Helligkeitsschwankungen – was die Beobachtungen am Boden bestätigt und wesentlich verbessert. Während die Helligkeitsschwankungen auf Oberflächenmerkmale wie Krater und Becken zurückzuführen sein können, sind sie wahrscheinlicher durch Regionen mit Stickstoff- und Methanfrost verursacht. Die Frostregionen sollten „saisonale“ Veränderungen zeigen, die in zukünftigen Hubble-Beobachtungen verfolgt werden können.
Bild: A. Stern (SwRI), M. Buie (Lowell Observatory), NASA, ESA,

Die genauen Beobachtungen des entfernten Planeten wurden möglich, als Pluto vor einem Stern entlangflog. Die Astronomen sind sehr erstaunt über diese Veränderungen, die in einer Zeit auftreten, in der sich Pluto in seinem 248-jährigen Orbit von der Sonne entfernt. Sie sagten, dass die Ergebnisse nur von einer Sondenmission zum Pluto erklärt werden könnten. Ein solches Projekt unterstützen viele Forscher, aber die NASA machte kürzlich erneut einen Rückzieher.

Im Moment weiß man noch sehr wenig über den Planeten, weil er zu weit entfernt ist, um seine Atmosphäre direkt zu erforschen, welche lediglich aus dünnen Gaswolken bestehen dürfte, die gefrieren, wenn Pluto sich weiter von der Sonne entfernt.

Aus diesem Grund nutzen Astronomen jede Möglichkeit, die sich bietet, ihn genauer zu beobachten. Zuletzt verdeckte er 1988 einen Stern, und man konnte somit genauere Daten über ihn ermitteln. Am 19. Juli 2002 war dies erneut der Fall.
Die aktuellen Beobachtungen wurden von Wissenschaftlern des Lowell Observatoriums und des Massachusetts Instituts geleitet.

„In den letzten 14 Jahren sind eine oder mehrere Veränderungen an Pluto aufgetreten,“ sagte Marc Buie vom Lowell Observatorium. „Plutos Atmosphäre erlebt eine globale Abkühlung, während andere Daten darauf hinweisen, dass die Oberfläche geringfügig wärmer wird. Ein Teil der Veränderungen ist durch die Entfernung des Planeten von der Sonne zu erklären, aber was wir sehen, ist komplexer als vermutet.“

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