Alter Mars-Meteorit zeigt vielleicht doch Lebensspuren

Der bereits 1984 in der Antarktis entdeckte Meteorit vom Mars wurde erneut analysiert.

Ein Beitrag von Karl Urban, bearbeitet von Star-Light. Quelle: NASA JSC.

Elektronenrastermikroskop Aufnahme von ALH8400. (Bild:
Wikimedia Commons Epo / Public Domain)

In der neusten Studie eines 4,5 Milliarden Jahre alten Marsmeteoriten haben Forscher neue Beweise dafür gefunden, dass 25 Prozent des Magnetit-Materials des Meteoriten durch Bakterien auf dem Mars produziert wurde. Die neusten Ergebnisse wurden im Journal Applied and Environmental Microbiology veröffentlicht.

Dieses 4,5 Milliarden Jahre alte Gestein, wird als als Meteorit ALH84001 bezeichnet.
Das Gestein ist ein Teil eines Meteoriten, der vor etwa 16 Millionen Jahren durch einen gewaltigen Einschlag vom Mars abgelöst wurde und vor etwa 13.000 Jahren in der Antarktis auf die Erde fiel. Der Meteorit wurde 1984 bei einer jährlichen Expedition des Antarktischen Meteoritenprogramms der National Science Foundation im Eisfeld von Allan Hills in der Antarktis gefunden. Er wird zur Untersuchung im Meteoritenverarbeitungslabor des Johnson Space Center in Houston aufbewahrt.
Das Gestein hat einen Durchmesser von etwa 9 Zentimetern (3,5 Zoll).
(Bild: NASA/JSC/Universität Stanford)

Die Wissenschaftler verglichen sechs physikalische Eigenschaften, die auf früheres Leben hinweisen (die sogenannte MAB Biosignatur) mit dem Material des alten Mars-Meteoriten. Diese Biosignatur ist ein Indikator für Leben, das nicht durch zufällige Prozesse oder menschliche Einmischung entstanden ist.

„Keine nicht-biologische Substanz, weder von der Natur noch im Labor hergestellt, hat jemals die MAB Biosignatur-Kriterien hervorgebracht,“ sagt Kathie Thomas-Keprta, Astrobiologin am NASA Johnson Space Center (JSC) in Houston und Leiterin der Forschergruppe.
„Dies bedeutet, dass ein Viertel der Magnetit-Kristalle, die in die Carbonate des Mars-Meteoriten ALH84001 eingebettet sind, durch den Einfluss von biologischen Kulturen entstanden sein müssen. Anders ist ihre Existenz nicht zu erklären.“

Magnetotaktische Bakterien, die in arktischen Lebensräumen der Erde auftreten, ordnen Magnetit-Kristalle zusammen mit ihren Zellen in Ketten an und machen aus ihnen „Kompasse“, die den Bakterien dabei helfen, Nahrung und Energie zu finden. Magnetit (Fe3O4) wird auf der Erde anorganisch produziert, aber die von Bakterien produzierten Magnetit-Kristalle unterscheiden sich vollständig davon. Sie sind chemisch sauber und defekt-frei, mit klar getrennten Größen und Formen.

Die neuste Studie über den vor 18 Jahren gefundenen Mars-Meteoriten ist erneut ein Indiz für die Entwicklung von primitiven Leben auf dem Roten Planeten.

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